von Winterfeld, Ludwig Friedrich Robert
* 27. November 1879, Berlin † 8. Januar 1952, Erolzheim im Kreis Biberach an der Riß |
Robert von Winterfeld war der zweitälteste Sohn vom Oberst Ludwig Theodor Gebhard von Winterfeld und dessen Ehefrau Ottilie Elisa Cäcilie, geborene Krüger. Er trat am 1. April 1900 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Garde-Pionier-Bataillon nach Berlin. In diesem wurde er am 20. November 1900 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1901 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 19. August 1900 datiert. Als solcher wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 4. Kompanie seines Bataillons in Berlin eingesetzt. Ab dem 1. Oktober 1902 gehörte er in gleicher Funktion zur 2. Kompanie seines Bataillons am gleichen Standort. Am 18. September 1903 wurde er zum 1. Oktober 1903 für den Pionier-Lehrgang zur Vereinigten Artillerie- und Ingenieur-Schule kommandiert. Sein Vater starb am 3. Mai 1904 in Nizza. Er wohnte damals privat in der Neue Königstraße 81 in Potsdam. Am 2. Oktober 1905 heiratete er die sechseinhalb Jahre jüngere Emma Josephine Leopoldine von Hartmann, Tochter des Oberleutnant a.D. und Dr. phil. Karl Robert Eduard von Hartmann, in Groß Lichterfelde. Nach seiner Rückkehr zum Garde-Pionier-Bataillon wurde er erneut als Kompanieoffizier in der 4. Kompanie des Bataillons verwendet. Am 1. Oktober 1907 folgte für seine Generalstabsausbildung die Kommandierung zur Kriegsakademie in Berlin. Am 27. Januar 1910 wurde er dort auch zum Oberleutnant befördert. Nach seiner erneuten Rückkerh zum Bataillon wurde er jetzt als Kompanieoffizier in der 2. Kompanie verwendet. Am 22. März 1912 wurde er vom 1. April 1912 ab auf ein Jahr zur Dienstleistung beim Großen Generalstab kommandiert. Am 20. März 1913 wurde er vom 1. April 1913 ab auf ein ferneres Jahr zur Dienstleistung beim Großen Generalstab kommandiert. Es folgte am 22. März 1914 die Enthebung von der Kommandierung in den Großen Generalstab unter gleichzeitiger Beförderung zum überzähligen Hauptmann. Am 22. April 1914 wurde er vom Garde-Pionier-Bataillon zur 2. Ingenieurs-Inspektion versetzt und von dieserr zur Fortifikation Posen kommandiert. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde von Winterfeld am 2. August 1914 als Chef der 3. Kompanie vom Hannoversches Pionier-Bataillon Nr. 10 in Minden eingesetzt. Bereits im Oktober 1914 wurde er vor Berry an Bac durch französischen Schrapnellschuß im rechten Arm schwer verwundet. Nach seiner Genesung wurde er 1915 Nachrichten-Offizier im Stab des Oberbefehlshabers Ost in Lötzen. 1916 wurde er erneut in ein Lazarett eingeliefert und nach seiner Genesung kehrte er in den Stab des Oberbefehlshabers Ost nach Brest-Litowsk zurück. Nach Kriegsende wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 1. Oktober 1919 wurde er in das Reichswehr-Pionier-Bataillon 5 versetzt. Diesem gehörte er auch noch bei der Bildung des 200.000 Mann-Übergangsheeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 an. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 kam er für die nächsten Jahre in den Generalstab der Kommandantur von Küstrin, wo er am 1. Juli 1921 zum Major befördert wurde. Am 1. Oktober 1923 wurde er in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er in der Heeres-Organisationsabteilung (T 2) vom Truppenamt (TA) verwendet. Seine Mutter starb am 13. März 1926 in Potsdam. Mit seiner Beförderung zum Oberstleutnant am 1. Februar 1928 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Karl Wachtel zum Kommandeur vom 6. (Preußisches) Pionier-Bataillon in Minden ernannt. Am 1. November 1930 gab er sein Bataillon an Major Richard Speich ab. Dafür wurde er an diese Tag zum Kommandant von Glogau ernannt. Bereits zum 1. November 1930 wurde er zum Oberst befördert. Am 1. April 1933 zum Generalmajor befördert, wurde er am 30. September 1933 aus politischen Gründen aus dem Militärdienst verabschiedet.
Mit Beginn der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg am 26. August 1939 wurde Generalmajor Robert von Winterfeld reaktiviert und zum Kommandant der Befestigungen in der Saarpfalz und Eifel ernannt. Am 1. Januar 1942 wurde er in dieser Funktion zum Generalleutnant befördert und im Januar 1943 in die Führerreserve versetzt. Am 31. Januar 1943 wurde er dann aus dem Militärdienst entlassen. Er ließ sich jetzt in Ziebingen südöstlich von Frankfurt an der Oder nieder. Am 28. Januar 1945 floh er kurz vor dem Eintreffen der Roten Armee nach Christazhofen bei Isny. Ab dem 1. April 1950 lebte er in Biberach. Er starb am 8. Januar 1952 im Ortsteil Erolzheim und wurde am 11. Januar 1952 auf dem Friedhof in Biberach an der Riß beigesetzt. Seine Frau Leopoldine von Winterfeld starb am 27. Dezember 1971 im Krankenhaus von Biberach.
Er hatte mehrere Geschwister:
Sein älterer Bruder war der am 10. Dezember 1878 geborene Ernst von
Winterfeld, der aber bereits als Kind am 12. März 1884 in Potsdam verstarb.
Sein jüngerer Bruder war der am 15. Juni 1881 in Metz geborene Ludwig Max
Emil von Winterfeld. Dieser heiratete als
Rittmeister im Neumärkisches Grenadier-Regiment zu Pferde "Freiherr von
Derfflinger" Nr. 3 am 15. Juli 1919 die fast elf Jahre jüngere Magarethe Etzold
in Leipzig. Sein Bruder Emil von Winterfeld starb als Major a.D. und Direktor am
22. Mai 1937 in Königsberg in Preußen und wurde dort am 26. Mai 1937 auch
eingeäschert.
Seine älteste Schwester war die am 10. Juni 1882 in Metz
geborene Dorothea Anna Luise von Winterfeld.
Diese starb als Dr. phil. am 21. Juli 1967 in Dortmund.
Ein weiterer
jüngerer Bruder war der am 19. Oktober 1883 geborene Dr. jur. Hans von
Winterfeld. Dieser wurde Regierungsassessor. Als Kriegsfreiwilliger zog er auf
die Schlachtfelder des 1. Weltkrieges. Dort er starb bereits am 3. Oktober 1914.
Eine weitere Schwester war die am 30. Dezember 1884 in Potsdam geborene Elise
Rose Adelheid von Winterfeld. Diese heiratete
am 7. Mai 1913 (standesamtlich) und 8. Mai 1913 (kirchlich) den sechs Jahre
älteren Oberleutnant vom 4. Garde-Feldartillerie-Regiment Walter Wülfing. Dem
Paar wurde am 2. März 1914 in Potsdam die Tochter Cäcilie Klara Adelheid
Helga Wülfing geboren. Seine Schwester starb im
Wochenbett noch im gleichen Monat. Der Witwer heiratete am 19. März 1917 als
Hauptmann die Witwe Anna Bertha Kathinka Fühner, geborene Machetanz, Tochter vom
Fabrikbesitzer Friedrich Gottlieb Machetanz, in Potsdam. Er schied nach dem
Krieg als Major aus der Armee aus und lebte später in München.
Es gab auch
einen am 5. Dezember 1886 in Potsdam geborenen Bruder Ludwig Ernst
Joachim von Winterfeld, der aber bereits am 7.
Juli 1887 in Borby als Baby wieder starb.
Der nächste jüngere Bruder war der
am 28. April 1889 in Minden geborene Ludwig Friedrich
Georg von Winterfeld. Dieser schlug die Laufbahn eine Marineoffiziers
ein. Dort ging er dann zur Seefliegerei. Er hat am 9. Dezember 1913 aus
gesundheitlichen Gründen seinen Abschied genommen. Für den Ersten Weltkrieg
wurde er im Sommer 1914 wieder mobilisiert. Am 3. August 1914 heiratete er die
dreieinhalb Jahre ältere geschiedene Ilse Agnes
Käthe Knebel, geborene Ehlers, Tochter vom verstorbenen Oberbürgermeister der
Stadt Danzig Heinrich Otto Nicolaus Ehlers. Im Laufe des Krieges wurde er auf
verschiedenen Stellen eingesetzt. Anfänglich als Adjutant auf der SMS Undine bei
der Küstenschutz-Division der Ostsee. Am 20. August 1917 wurde er wieder in das
aktive Seeoffizierskorps einrangiert. Nach dem Krieg wurde er am 22. November
1919 verabschiedet und danach anfangs als Leiter der Luftpostline Hamburg -
Westerland tätig. 1920 ging er als Hauptmann der Schutzpolizei nach Kiel. Von
1921 bis 1924 war er Leiter der Danziger Luftreederei. Dabei organisierte er den
Flugdienst von Danzig über Königsberg, Memel und Riga bis nach Reval. Am 5.
Oktober 1921 wurde sein Sohn Ludwig Hans Jürgen von Winterfeld geboren. 1924
wurde er für etwa ein Jahr Leiter des Nachtflugversuchsdienstes der Deutschen
Aerollyd auf der Strecke Berlin-Stettin-Kopenhagen. 1925/26 war er dann Leiter
der Deutsch-Russischen-Verkehrsgesellschaft und Bezirksleiter der Expedition der
Deutschen Lufthansa nach Ostasien. Ab 1927 war er dann Vertreter der Deutschen
Lufthansa auf der Iberischen Halbinsel. Am 3. Dezember 1936 ist er als
Kapitänleutant a.D auf einem Dienstflug von Lissabon nach Berlin in den Savoyer
Alpen bei Grand Dornand in der Schweiz abgestürzt.
Als nächste Schwester
folgte die am 26. Juli 1891 in Minden geborene
Friederike Laura Anna von Winterfeld. Diese starb am 20. Januar 1982 in
Celle.
Ein weiterer jüngerer Bruder war der am 5. Februar 1893 in Minden
geborene Ernst Max Theodor von Winterfeld.
Dieser starb am 8. September 1914.
Ein weiterer Bruder war der ebenfalls am
5. Februar 1893 in Minden geborene Zwillingsbruder Friedrich Richard
Ludwig von Winterfeld. Dieser starb bereits am
6. Juni 1898 in der elterlichen Wohnung in der Kalkreuthstraße 11 in
Charlottenburg. Als Todesursache wurde Gehirnhautentzündung angegeben.
Der jüngste Bruder war der am 24. Juli 1898 in Charlottenburg geborene
Ludwig Friedrich Wilhelm von Winterfeld. Dieser
heiratete am 19. September 1930 als Oberleutnant a.D. die fast zehn Jahre
jüngere Gisela Maria Marga Klara Elisabeth von
Gustedt, in Deeresheim. Er starb am 18. Dezember 1997 in Dortmund.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG
109/10854 - Vae – Zwe
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin,
Mittler (1925).
Rangliste des Deutschen Reichsheeres 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926.