von Wickede, Thomas-Emil

 

* 23. April 1893, Verden an der Aller

† 23. Juni 1944, Hochwedel (Flugzeugabsturz)

 

Thomas-Emil von Wickede war der Sohn vom Kaiserlichen Postsekretär a.D. Ludwig Heinrich Nikolaus von Wickede und dessen Ehefrau Jeanette Karoline Emilie, geborene von Bötticher. Er trat am 2. September 1913 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Großherzoglich Mecklenburgisches Füsilier-Regiment "Kaiser Wilhelm" Nr. 90. In diesem wurde er am 6. August 1914 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde später auf den 27. Januar 1915 datiert. Mit seinem Regiment zog er bei Kriegsausbruch vom 1. Weltkrieg an die Front. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuze noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 im Reichswehr-Infanterie-Regiment 17 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann für die nächsten Jahre als Kompanieoffizier im 6. Infanterie-Regiment eingesetzt. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 wurde er dann als Adjutant des II. (Hanseatisches) Bataillons vom 6. Infanterie-Regiment in Lübeck eingesetzt. Als solcher wurde er am 1. Juni 1924 zum Oberleutnant befördert. Spätestens ab dem Frühjahr 1926 wurde er dann die nächsten zwei Jahre in der 8. (MG.) Kompanie vom 6. Infanterie-Regiment in Lübeck eingesetzt. Sein Vater starb am 6. Juli 1927 in Marburg. In Lübeck wurde er am 1. Februar 1929 zum Hauptmann befördert. Danach wurde er spätestens ab dem Frühjahr 1928 im Regimentsstab vom 6. Infanterie-Regiment in Lübeck eingesetzt. Spätestens ab dem Frühjahr 1930 wurde er dann für die nächsten Jahre zum Chef der 2. Kompanie vom 6. Infanterie-Regiment in Schwerin ernannt. Am 1. April 1937 wurde er als Major zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 4 in Kolberg ernannt. Als solcher wurde er am 1. März 1938 zum Oberstleutnant befördert. Im September 1939 führte er das Bataillon dann in den Polenfeldzug. Danach verlegte er mit dem Bataillon an die Westfront. Im Westfeldzug wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 4 ernannt. Dabei wurden ihm inzwischen die Spangen zu seinen beiden Eisernen Kreuzen verliehen. Für seine Leistungen als Kommandeur wurde ihm am 15. August 1940 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Anfang Oktober 1940 wurde er dann zum Kommandeur vom neuen Infanterie-Regiment 409 ernannt. Als solcher wurde er dann am 1. Februar 1941 zum Oberst befördert. Zum Beginn vom Sommer 1941 führte er das Regiment im Ostfeldzug beim Angriff auf Nordrussland. Am 30. Januar 1942 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve OKH versetzt. Am 1. Juni 1942 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er dann Anfang Juni 1942 zum Kommandeur der 30. Infanterie-Division ernannt. Auch mit dieser wurde er weiter in Nordrussland eingesetzt. In dieser Funktion wurde er am 1. Januar 1943 zum Generalleutnant befördert. Im Herbst 1943 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Er wurde Anfang November 1943 mit der Führung vom Generalkommando X. Armeekorps beauftragt. Am 1. Januar 1944 wurde er zum General der Infanterie ernannt. Als solcher wurde er jetzt auch zum Kommandierenden General vom X. Armeekorps ernannt. Am 23. Juni 1944 flog er gemeinsam mit Generaloberst Eduard Dietl, General der Gebirgstruppe Karl Eglseer und Generalleutnant Franz Rossi zu einer Besprechung auf den Obersalzberg. Dabei zerschellte die Maschine auf der steirischen Seite des Hochwechsels.

 

Ritterkreuz (15. August 1940)