Weingart, Erich

 

* 2. März 1887, Ohrdruf in Thüringen

† 4. Mai 1945, am Chiemsee (Selbstmord)

 

 

Erich Weingart war der Sohn des Fabrikbesitzers Reinhold Weingart und dessen Frau Hedwig, geborene Trump. Nach seinem Abitur studierte er vier Semester Ingenieurswissenschaften in München, bevor er am 15. Juli 1907 als Fahnenjunker in die Bayerische Armee eintrat. Er kam dabei zum 2. bayerisches Train-Bataillon in Würzburg. Bei diesem wurde er am 30. Juli 1907 vereidigt. Am 1. November 1907 wurde er zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Vom 5. November 1907 bis zum 5. Juli 1908 wurde er zur Kriegsschule München kommandiert. Während dieser Zeit wurde er 9. März 1908 zum Fähnrich beförddrt. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 20. Juli 1908 zum Leutnant befördert. Danach wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 2. Kompanie seines Bataillons in Würzburg eingesetzt. Von dieser wurde er am 1. Oktober 1910 bis zum 1. August 1912 zur Militär-Reitschule nach München kommndiert. Nach seiner Rückkehr wurde er einige Zeit später als Kompanieoffizier in die 3. Kompanie seines Bataillons nach Germersheim versetzt. Am 1. April 1913 wurde er zum Adjutant seines Bataillons in Würzburg ernannt. Auch kurz vor der Mobilmachung für den Krieg war er noch Adjutant seiner inzwischen zur 2. Train-Abteilung umgeliederten Einheit in Würzburg. Bei der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg wurde er am 2. August 1914 zum Adjutant des Kommandeurs des Trains beim Generalkommando II. bayerischen Armeekorps ernannt. Mit diesem zog er dann an die Westfront. Dort wurde ihm bereits am 14. September 1914 zum Ende der Schlacht um Nancy-Epinal das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Danach nahm er an der Schlacht an der Somme und Stellungskämpfen westlich von St. Quentin teil. Daran anschließend begannen am 13. Oktober 1914 die Stellungskämpfe in Flandern, die ab dem 30. Oktober 1914 bis zum 25. November 1914 von der Schlacht bei Ypern unterbrochen wurden. Danach wurde er am 30. November 1914 zum Oberleutnant befördert. Vom 14. Dezember 1914 bis zum 24. Dezember 1914 stand die Dezemberschlacht in Flandern in seinem Gefechtskalender. Daran schlossen sich von Weihnachten 1914 bis Mai 1915 Stellungskämpfe in Flandern an. Ab dem 1. Juni 1915 war er Adjutant des Kommandeurs der Munitionskolonnen und des Trains des II. bayerischen Armeekorps. Vom 23. Januar 1916 bis zum 7. Februar 1916 wurde er als Vertreter des beurlaubten 2. Generalstabsoffiziers (Ib) zum Generalkommando II. bayerisches Armeekorps kommandiert. Am 7. Juni 1916 wurde er wieder als Vertreter des beurlaubten 2. Generalstabsoffiziers (Ib) zum Generalkommando II. bayerisches Armeekorps kommandiert. Nach drei Monaten erkrankte er an Dysentarie. Das Eiserne Kreuz 1. Klasse wurde ihm am 23. Dezember 1916 verliehen. Am 30. Dezember 1916 wurde er, unter Belassung im Kommando zum Generalkommando als Vertreter eines fehlenenden Generalstabsoffiziers, zum Führer der großen Bagage des 5. Infanterie-Regiment ernannt. Am 8. April 1917 wurde er, wieder unter Belassung im Kommando zum Generalkommando als Vertreter eines fehlenenden Generalstabsoffiziers, auf die Stelle des Verpflegungsoffiziers beim II. bayerisches Armeekorps versetzt. Am 17. April 1917 wurde er mit einem Patent vom 17. Januar 1917 (38) zum Rittmeister befördert. Vom 23. Dezember 1917 bis zum 23. Januar 1918 erhielt er Urlaub. Nach seiner Rückkehr wurde er am 25. Januar 1918 vom 27. Januar 1918 bis zum 5. Februar 1918 zum 61. Lehrgang an der Heeresgasschule Berlin kommandiert. An diesem 25. Januar 1918 wurde er auch zum bayerischen Reserve-Infanterie-Regiment 11 kommandiert. Am 8. Februar 1918 wurde er zur Ausbildung als Generalstabsanwärter der 16. bayerischen Infanterie-Division zugeteilt. Vom 27. Februar 1918 bis zum 30. März 1918 war er zur Dienstleistung als Bataillonsführer zum bayerisches 14. Infanterie-Regiment kommandiert. Vom 14. April bis zum 11. Mai 1918 wude er zur Dienstleistung zum bayerischen 8. Feldartillerie-Regiment kommandiert. Direkt im Anschluß wurde er am 12. Mai 1918 war er Bataillonskommandeur des II. Bataillons zum Reserve-Infanterie-Regiment 21 kommandiert. Am 23. Mai 1918 wurde er in den Generalstab des Deutschen Alpenkorps versetzt. Am 15. Januar 1919 folgte seine Versetzung als Chef der 4. Eskadron in die 2. Train-Ersatz-Abteilung. Am 21 März 1919 ist er zum Brigadestab vom Freikorps Epp übergetreten. Am 27. April 1919 wurde er Verpflegungs-Offizier im bayerischen Schutzkorps. Am 1. Oktober 1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. An diesem Tag wurde er neu vereidigt und in den Stab der Reichswehr-Brigade 21 übernommen. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres Mitte Mai 1920 gehörte er noch zum Stab der Reichswehr-Brigade 21. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 wurde er als Chef der 2. Eskadrons in der Fahr-Abteilung 7 eingeteilt. Auch nach der Umbenennung der Abteilung zur 7. (Bayerische) Fahr-Abteilung im Frühjahr 1921 blieb er weiter Chef der 2. Eskadron. Vom 4. Januar 1922 bis zum 30. März 1922 wurde er zum Lehrgang 1 für die Ausbildung als Fahr- und Gerätelehrer zur 4. Eskadron der 6. (Preußische) Fahr-Abteilung nach Hannover kommandiert. Am 1. Februar 1922 hat er ein neues Rangdienstalter als Hauptmann vom 18. November 1915 (20) zugewiesen bekommen. Vom 20. Juli 1923 bis zum 31. Juli 1923 wurde er zur Nachschubübungsreise kommandiert. Vom 2. November 1926 bis zum 27. November 1926 war er zu einem vierwöchigen Lehrgang für Stabsoffiziere beim Fahr-Ausbildungs-Kommando Hannover kommandiert. Am 27. Februar 1927 wurde er mit Wirkung vom 1. März 1927 an die Infanterie-Schule kommandiert. Am 11. Februar 1928 wurde er in das 16. Reiter-Regiment versetzt, seine dienstliche Verwendung blieb unverändert. Am 24. Februar 1928 wurde er unter Beibehaltung seiner bisherigen Uniform mit Wirkung vom 1. April 1928 zum Stab vom Gruppenkommando 2 in Kassel versetzt. Seine dienstliche Verwendung blieb unverändert. Dort erfolgte am 1. Januar 1929 (2) seine Beförderung zum Major. Am 1. Oktober 1929 wurde er unter Beibehaltung seiner bisherigen Uniform in das 6. (Preuß.) Artillerie-Regiment versetzt, seine dientliche Verwendung blieb weiter unverändert die Infanterie-Schule in Dresden. Am 16. Januar 1930 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1930 als Nacfolger von Major Gerhard Schröder zum Kommandeur der 6. (Preuß.) Fahr-Abteilung in Hannover ernannt. Sein Vater starb am 4. Dezember 1930. Am 11. Januar 1932 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1932 unter Beibehalt seiner Dienststelle mit der Leitung des Fahr-Ausbildungs-Kommandos Hannover beauftragt. Diesen Dienst regelte die Inspektion der Kavallerie (In 3). Am 1. April 1933 (16) zum Oberstleutnant befördert. Er war jetzt  Kommandeur des Fahr-Ausbildungs-Kommandos der Kavallerie-Schule. Am 2. August 1934 wurde er neu auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler vereidigt. Nachdem er am 20. April 1935 mit Wirkung vom 1. April 1935 (14) zum Oberst befördert wurde, kam er bei der Entarnung der Einheiten nach der Erweiterung der Reichsehr zur Wehrmacht am 15. Oktober 1935 als Kommandeur der Sonder-Abteilung zur Kavallerie-Schule. Ab dem 6. Oktober 1936 war er Kommandeur der Heeres-Nachschubschule, am 10. November 1938 umbenannt in Fahrtruppen-Schule. Bereits am 31. Juli 1938 mit Wirkung vom 1. August 1938 (3) wurde Erich Weingart zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er am 28. Juni 1939 mit Wirkung vom 1. Juli 1939 zum Inspekteur der Fahrtruppe im OKH ernannt. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde er Heeres-Nachschubführer im Generalstab des Heeres. Am 19.Juli 1940 wurde er mit Wirkung vom am 1. August 1940 (2) zum Generalleutnant befördert. Am 14. Februar 1941 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1941 zum Inspekteur des Reit- und Fahrwesens im OKH ernannt. Am 1. Mai 1945 wurde er in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der Wehrkreis III. Als sein Nachfolger wurde Oberst Hans-Heinrich Hamann mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt. Nur wennige Tage später nahm sich der ledige Generalleutnant Erich Weingart am 4. Mai 1945 am Chiemsee das Leben.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10854 - Vae – Zwe
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 8. Juni 1909, 44. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 1. Juni 1911, 45. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 6. Februar 1913, 46. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 16. Mai 1914, 47. Auflage, München
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Pers 6/301282
Pers 6/991