von Usedom, Hans Emil Friedrich Ludwig Ewald

 

* 25. Januar 1881, Schwerin

† 15. August 1973, Berlin

 

 

Ewald von Usedom war der Sohn vom späteren Generalleutnant Viktor Eduard von Usedom und dessen Ehefrau Ida Hermine Ethalinde Marianne Auguste, geborene Alt-Stutterheim. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am 20. März 1899 mit dem Charakter als Fähnrich in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Infanterie-Regiment Nr. 148 nach Stettin. Bei diesem wurde er am 18. August 1899 zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er anfangs als Kompanieoffizier bei der 6. Kompanie seines Regiments eingesetzt. Am 9. März 1900 starb sein Vater in Hermannsthal, Kreis Lauenburg. Im Frühjahr 1902 wurde er in gleicher Funktion bei der 8. Kompanie in Stettin, des inzwischen zum 5. Westpreussisches Infanterie-Regiment Nr. 148 umbenannten Regiments, verwendet. Am 15. November 1903 wurde er in das 2. Hannoverschen Infanterie-Regiment Nr. 77 nach Celle versetzt. Dort wurde er jetzt als Kompaieoffizier bei der 11. Kompanie des Regiments eingesetzt. Am 22. Februar 1905 hat er die etwa ein Jahr ältere Elisabeth 'Lili' Johanna Auguste Lindenberg-Scheel, Tochter vom Rentier Hermann Johann Theodor Scheel und Adoptivtochter des Kaufmanns Theodor Lindenberg, in Stettin geheiratet. Aus der Verbindung entstanden insgesamt drei Söhne. Er gehörte zu dieser Zeit mehrere Jahre als Kompanieoffizier zur 5. Kompanie vom 2. Hannoversches Infanterie-Regiment Nr. 77 in Celle. Im März 1906 wurde sein ältester Sohn der spätere Ritterkreuzträger und Generalmajor Horst von Usedom in Celle geboren. Die kleine Famile wohnte damals in der Schuhstraße 1 in Celle. Er war noch  1907 wohnte die Familie in der Schuhstraße 29 in Celle. Im Frühjahr 1908 und 1909 gehörte er wieder zur 11. Kompanie seines Regiments in Celle. Am 25. September 1908 wurde sein Sohn Hans-Ekkehardt Theodor Ernst von Usedom in Celle geboren. Am 17. September 1909 wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 1. Oktober 1909 wurde er zur Dienstleistung zur Munitionsfabrik in Spandau kommandiert. Am 10. September 1913 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1913 zum Hauptmann befördert. Das passierte unter Enthebung seines Kommandos zur Munitionsfabrik und unter Versetzung als Stabshauptmann zum 6. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 95. Als solcher gehörte er kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges im Sommer 1914 zum Stab des III. Bataillons vom 6. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 95 in Coburg. Bei der Mobilmachung wurde er Anfang August 1914 als Kompanieführer der 3. Kompanie zum Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 82 versetzt. Bereits im September 1914 wurde er als Kompanieführer bei den Kämpfen vor Paris und Soissons und Chevillecourt verwundet. Ab dem 12. November 1914 wurde er als Adjutant bei der Feldzeug-Inspektion eingesetzt. Am 27. Januar 1916 wurde seine Position als Adjutant der Feldzeuginspektion als Friedensverhältnis festgelegt. Am 16. Februar 1917 wurde er zum Adjutant der Etappen-Inspektion 2 ernannt. Anfang November 1918 wurde er in das Preußische Kriegsministerium nach Berlin versetzt. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch sehr viele andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er im Jahr 1919 als Hauptmann in das vorläufige Reichsheer übernommen. Seine private Anschrift war mindestens von 1919 bis 1923 die Stierstraße 19 in Berlin-Friedenau und er hatte dort die Telefonnummer Rheingau 8697. Bei der Bildung des Übergangsheeres wurde er am 1. Oktober 1919 in das Reichswehrministerium (RWM) übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er noch immer zum RWM. Auch bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er weiter im RWM in Berlin eingesetzt. Dort wurde er dann auch noch die nächsten Jahre verzeichnet. Zum 1. April 1922 wurde er dann zum Major befördert. Am 20. Juni 1922 wurde er mit dem 1. Juli 1922 zu der 13. (Minenwerfer) Kompanie vom 14. (Badisches) Infanterie-Regiment nach Konstanz verzsetzt. Am 1. Oktober 1924 wurde er wieder in das RWM nach Berlin versetzt. Dort wurde er dann die nächsten Jahre beim Heeres-Waffenamt (WaA) eingesetzt. Privat wohnte er jetzt in der Uhlandstraße 194a in Berlin-Charlottenburg 2 und hatte dort die Telefonnummer Steinplatz 10367. Mitte Juni 1927 wurde er dann als Nachfolger von Oberstleutnant Freiherr Rinck von Balckenstein zum Kommandeur des I. Bataillons vom 14. (Bad.) Infanterie-Regiment in Meiningen ernannt. Als solcher wurde er dann zum 1. Februar 1928 zum Oberstleutnant befördert. Am 31. Januar 1929 gab er sein Kommando an Major Schweickhard ab. An diesem Tag wurde er aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet.

Von Februar 1929 bis zum 30. September 1933 war er als Kaufmann tätig. Am 1. Oktober 1933 wurde er als Oberstleutnant a.D. (L) beim Landesschutz wieder angestellt. Er wurde jetzt als Kommandeur der Reichswehr-Werbestelle Braunsberg in Ostpreußen verwendet. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er Anfang März 1935 als Oberstleutnant (E) in das Ergänzungsoffizierskorps übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1932 festgelegt. Durch die Umbenennung seines Stabes wurde er jetzt auch zum Kommandeur vom Wehrbezirkskommando Braunsberg ernannt. Zum 1. April 1937 wurde er in dieser Funktion zum Oberst (E) befördert. Am 30. Juni 1937 ist seine Frau im Krankenhaus Westend in Berlin-Charlottenburg gestorben. Am 31. August 1937 gab er sein Kommando ab. Am 22. September 1938 wurde er dann als solcher zum Kommandeur vom Wehrbezirkskommando Luckau (Niederlausitz) ernannt. Privat wohnte er damals in der Innsbrucker Straße 19 in Berlin-Schöneberg und hatte die Telefonnummer 711184. Auch bei Beginn des 2. Weltkrieges wurde er weiter in dieser Funktion eingesetzt. Am 1. März 1940 wurde er dann zum Kommandeur vom Wehrbezirkskommando Lübben ernannt. Am 29. März 1940 hat er die sechszehneinhalb Jahre jüngere Ellinor Helene Hertha Lange, Tochter des Friedrich Berthold Lange, in Berlin-Schöneberg geheiratet, auch dieser Verbindung entsprang noch ein Sohn. Am 1. Juni 1941 wurde er als Oberst in den aktiven Dienst der Wehrmacht übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1937 festgelegt. Zum 1. Januar 1943 wurde er dann zum Generalmajor befördert. Am 28. Februar 1943 gab er dann sein Kommando ab. Er wurde an diesem Tag endgültig aus der Wehrmacht verabschiedet. Nach dem Krieg wohnte er spätestens ab 1953 in der Eisackstraße 4 in Berlin-Schöneberg und hatte dort die Telefonnummer 718585. Ende der 60iger Jahre änderte sich seine Telefonnummer zur 7818585. Seine älteste Schwester war die am 23. November 1869 in Danzig geborene Schwester Rosa Anna von Usedom. Sein ältester Bruder war der am 28. September 1870 in Sangerhausen geborene Max Victor von Usedom. Der nächstälteste Bruder war der am 27. Oktober 1871 in Schwerin geborene Ulrich Albert von Usedom. Auch dieser war Offizier bei der Infanterie. Am 22. März 1889 trat er in die Königlich Preußische Armee ein. Dabei wurde er als charakterisierter Portepeefähnrich an das 7. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 96 überwiesen. Bei diesem wurde er am 15. Oktober 1889 zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 20. September 1890 zum Sekondeleutnant befördert. Als solcher wurde er jetzt als Kompanieoffizier in der 11. Kompanie seines Regiments in Rudolstadt eingesetzt. Spätestens ab dem Frühjahr 1892 gehörte er in gleicher Funktion zur 1. Kompanie seines Regiments in Altenburg. Im Frühjahr 1894 gehörte er wieder zur 11. Kompanie des Regiments in Rudolstadt. Vom 25. Juni 1894 bis zum 21. Juli 1894 wurde er zur Gewehrfabrik Spandau kommandiert. Im Frühjahr 1897 wurde er als Kompanieoffizier zur 8. Kompanie vom 7. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 96 in Gera eingesetzt. Privat wohnte er jetzt in der Moltkestraße 4 in Gera. Am 1. Oktober 1897 wurde er für ein Jahr zur Dienstleistung zum Magdeburgisches Pionier-Bataillon Nr. 4 nach Magdeburg kommandiert. Am 10. September 1898 wurde er zum Premierleutnant befördert. Als solcher wurde er zum Infanterie-Regiment Nr. 148 nach Stettin versetzt. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Oberleutnant ernannt. Er wurde jetzt als Kompanieoffizier in der 1. Kompanie des Infanterie-Regiments Nr. 148 in Stettin eingesetzt. 1900 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Kammler als Adjutant zum Bezirkskommando Anklam kommandiert. Am 11. Mai 1901 hat er die fast fünf Jahre jüngere Anna Bertha Auguste Katter, Tochter vom Fabrikdirektor und Stadtrat Katter, in Anklam geheiratet. Nach seiner Ablösung durch Oberleutnant Westphal wurde er im Frühjahr 1903 als Kompanieoffizier bei der 5. Kompanie vom 5. Westpreussisches Infanterie-Regiment Nr. 148 in Stettin eingesetzt. Vom 1. Oktober 1903 bis zum 5. April 1904 wurde er zum Artilleriedepot in Stettin kommandiert. Danach gehörte er als Kompanieoffizier zur 2. Kompanie seines Regiments. Vom 6. April 1904 bis zum 26. September 1904 wurde er zur Vertretung des erkrankten inaktiven Stabsoffiziers zum Stabe des Generalkommandos II. Armeekorps kommandiert. Vom 27. September 1904 bis zum 8. Oktober 1904 wurde er zur Generalstabsreise es II. Armeekorps kommandiert. Am 27. Januar 1905 wurde er zum Hauptmann befördert und als Nachfolger von Hauptmann Eickenrodt zum Adjutant der 8. Infanterie-Brigade in Gnesen ernannt. Privat wohnte er jetzt in der Bahnhofstraße 5 in Gnesen. Am 21. April 1908 wurde durch Hauptmann Otto abgelöst. Dafür wurde er als aggregiert zum 2. Badisches Grenadier-Regiment "Kaiser Wilhelm I." Nr. 110 versetzt. Am 1. Mai 1908 wurde er bei diesem als Nachfolger von Hauptmann Freiherr von Bock zum Chef der 10. Kompanie in Mannheim ernannt. Diese Funktion übte er einige Jahre aus. Am 22. April 1912 wurde er durch Hauptmann Wessig abgelöst. Er wurde dafür als Adjutant zur Adjutantur vom Generalkommando III. Armeekorps nach Berlin versetzt. Als solcher wurde er am 27. Januar 1913 zum Major befördert. Auch kurz vor dem 1. Weltkrieg war er noch Adjutant in Berlin. Er wurde vom 4. September 1916 bis zum Januar 1918 als Kommandeur des 1. Marine-Infanterie-Regiment eingesetzt. Am 27. Januar 1918 trat er wieder zur Armee zurück. Am 22. März 1918 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 6. Juli 1918 wurde er in das Militär-Kabinett kommandiert. Zum Ende des Krieges war er Abteilungsleiter im Militär-Kabinett. Nach dem Krieg schied er aus der Armee aus. Er wurde anscheinend im 2. Weltkrieg nicht mehr reaktiviert. Er lebte nach dem 2. Weltkrieg in Berlin-Friedenau. Sein am 14. Juli 1873 in Barkow bei Schwerin geborener Bruder trug den Namen Detlef Friedrich Wilhelm Eduard von Usedom. Am 22. Januar 1877 wurde sein Bruder Kurt Reinhard Ernst Ludwig von Usedom in Schwerin geboren, dieser starb aber bereits am 25. März 1878 ebenfalls in Schwerin. Sein am 9. September 1877 geborener Bruder trug den Namen Ernst Georg von Usedom. Im Herbst 1878 wurde sein Bruder Ernst Albert von Usedom geboren, der aber bereits 1884 wieder gestorben ist. Am 4. Mai 1883 wurde eine jüngere Schwester geboren, welche bei der Geburt in Schwerin bereits wieder gestorben ist. Am 24. August 1885 wurde sein Bruder Georg Siegfried von Usedom in Ostorf geboren. Auch dieser schlug die Offizierslaufbahn ein. Vor dem Krieg war er als Erzieher im Kadettenhaus in Potsdam im Einsatz. Er trug auch hier weiter die Uniform vom 1. Thüringisches Infanterie-Regiment "von Bose" Nr. 31. Als Hauptmann vom Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 214 ist Georg Siegfried von Usedom am 16. Mai 1915 bei Het Sas gefallen. Eine weitere jüngere Schwester war die am 15. Juli 1889 in Ostorf in Mecklenburg geborene Elisabeth Luise Irmgard von Usedom. Diese heiratete am 6. Mai 1913 den fast sechzehn Jahre älteren Kaufmann Karl Ludwig Gerhard Winckler (31. August 1873 Tammendorf, Kreis Goldberg-Hainau), Sohn des verstorbenen Rittergutsbesitzers Ludwig Winckler, in Charlottenburg. Dem Paar wurde 1914 in Cornigliano Lignore in Italien ein Sohn geboren, der 1939 in Neuwied geheiratet hat. Der Ehemann starb am 13. Januar 1972.