Ullmer, Karl

 

* 1. März 1896, Walldorf / Baden

† 3. Juli 1988, Schwetzingen

 

 

Karl Ullmer war der Sohn vom Fabrikdirektor Heinrich Ullmer und dessen Ehefrau Maria, geborene Naumann. Er trat nach dem Beginn des 1. Weltkrieges am 5. September 1914 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Beim Hohenzollernsches Füsilier-Regiment "Fürst Karl-Anton von Hohenzollern" Nr. 40 wurde der Sohn eines Fabrikdirektors am 22. Oktober 1915 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 23. März 1914 datiert. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann als Leutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 23. August 1919 hat er die über drei Jahre ältere Wilhelmine Christine Susanna Ebner, Tochter von Max Ebner, in Heidelberg geheiratet. Am 1. Oktober 1919 wurde er in das Reichswehr-Schützen-Regiment 113 übernommen. Auch bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr im Frühjahr 1920 gehörte er noch immer zum Reichswehr-Schützen-Regiment 113 der Reichswehr-Brigade 13. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er 1920/21 in das 14. (Bad.) Infanterie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er dann die ersten Jahre als Kompanieoffizier eingesetzt. Zum 1. Dezember 1923 wurde er dann zum Oberleutnant befördert. Als solcher gehörte er dann spätestens im Frühjahr 1924 zur 1. Kompanie vom 14. (Bad.) Infanterie-Regiment in Meiningen. Spätestens ab dem Frühjahr 1925 gehörte er dann als Eskadronoffizier zur 4. Eskadron vom 17. (Bayer.) Reiter-Regiment in Straubing. Vermutlich absolvierte er jetzt seine Führergehilfenausbildung. 1925/26 wurde er dann zur 3. Kompanie vom 14. (Bad.) Infanterie-Regiment wieder nach Meiningen versetzt. Bei dieser wurde er dann auch längere Zeit eingesetzt. Im Herbst 1927 wurde er dann zum Adjutant des I. Bataillons vom 14. (Bad.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Meiningen ernannt. Zum 1. November 1928 wurde er dann zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er dann zum Chef der 3. Kompanie vom 14. (Bad.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Meiningen ernannt. In dieser Funktion wurde er dann auch mehrere Jahre eingesetzt. Von Mitte 1933 bis Oktober 1936 wurde er als Taktiklehrer an der Kavallerieschule und Fähnrich-Lehrgängen in Hannover eingesetzt. Während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 20. April 1935 zum Major befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1935 festgelegt. Ab Oktober 1936 wurde er dann als Adjutant bei der Kriegsschule Hannover eingesetzt. Als solcher wurde er am 12. Oktober 1937 zum Kommandeur des neuen I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 109 in Karlsruhe ernannt. Als solcher wurde er dann zum 1. Januar 1938 zum Oberstleutnant befördert. Nach der Mobilmachung zum 2. Weltkrieg im Sommer 1939 behielt er weiter sein Bataillon als Kommandeur. Mit diesem bezog er dann bei Ausbruch des Krieges im Rahmen der 35. Infanterie-Division Stellungen an der Westfront. Anfang 1940 gab er sein Kommando ab. Am 1. Februar 1940 wurde er dann dafür unter seiner gleichzeitigen Beförderung zum Oberst zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 110 ernannt. Im Frühjahr 1940 führte er sein Regiment dann im Rahmen der 33. Infanterie-Division in den Westfeldzug. Anfang Dezember 1940 schied er dann mit seinem Regiment bei der Umgliederung der 33. Infanterie-Division zur 15. Panzer-Division aus dem Divisionsverband aus. Er wurde dann mit dem Infanterie-Regiment 110 der 112. Infanterie-Division unterstellt. Im Sommer 1941 verlegte er dann mit seinem Regiment an die Ostfront. Dort führte er dann im Ostfeldzug im Rahmen der Division beim Angriff auf Mittelrussland. Am 27. November 1941 wurde ihm für seine Leistungen bei der Führung seines Regiments im Mittelabschnitt der Ostfront das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Anfang Oktober 1942 gab er sein Kommando über das Regiment kurz vor dessen Umbenennung zum Grenadier-Regiment 110 ab und wurde dafür in die Führerreserve versetzt. Am 1. Januar 1943 wurde er dann zum Kommandeur vom Grenadier-Regiment 745 im Westen ernannt. Mitte Mai 1943 wurde er dann zum Kommandeur der Osttruppen z.b.V. 702 ernannt. Auch mit diesem Stab wurde er wieder im Mittelabschnitt der Ostfront eingesetzt. Als solcher wurde er zum 1. August 1943 zum Generalmajor befördert. Am 30. Oktober 1943 hat er die über dreiundzwanzig Jahre jüngere Erika Storch, Tochter von Otto Storch, in Heidelberg geheiratet. Mitte Februar 1944 wurde er dann zum Kommandeur der Schulen der Freiwilligenverbände ernannt. Am 1. April 1945 wurde er dann zum Kommandeur der Freiwilligen-Stamm-Division ernannt. Bei der Kapitulation der Wehrmacht kam er Anfang Mai 1945 in Gefangenschaft. Aus dieser wurde er Mitte März 1947 entlassen, kam dann aber noch bis August 1947 in Internierungslager Osseil.