von Stephany, Ulrich Johannes

 

* 6. April 1875, Dresden

† 26. Januar 1940, Pasewalk

 

 

Hans-Ulrich von Stephany war das dritte und jüngste Kind vom früheren Rittergutsbesitzer Gustav Joseph Johannes von Stephany und dessen Ehefrau Olga Helene, geborene Strutz. Er trat Anfang 1894 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Schlesisches Dragoner-Regiment "von Bredow" Nr. 4. Nach dem Besuch der Kriegsschule erhielt er am 18. August 1895 sein Patent als Sekondeleutnant. Danach wurde er anfangs als Eskadronoffizier in der 2. Eskadron seines Regiments in Lüben verwendet. 1896/97 wurde er für mehrere Jahre in gleicher Funktion in die 4. Eskadron seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. 1900 wurde er zur Dienstleistung bei der Luftschiffer-Abteilung kommandiert. Am 16. Februar 1901 wurde er in das Ostpreußisches Dragoner-Regiment "König Albert von Sachsen" Nr. 10 nach Allenstein versetzt. Dort wurde er als Eskadronoffizier in der 4. Eskadron dieses Regiments eingesetzt. 1901/02 wurde er in gleicher Funktion in die 1. Eskadron des Regiments in Allenstein versetzt. Sein Vater starb am 4. März 1902 im Alter von 63 Jahren in Niederlößnitz bei Dresden. Am 9. Juni 1904 wurde er durch Verfügung des Chefs des Generalstabes für den 1. Oktober 1904 für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie nach Berlin einberufen. Etatmäßig gehörte er weiter zum Ostpreußisches Dragoner-Regiment "König Albert von Sachsen" Nr. 10. Am 15. September 1905 wurde er zum Oberleutnant befördert. Nach seiner Rückkehr von der Kriegsakademie wurde er ab dem Sommer 1907 wieder als Eskadronoffizier in seinem Regiment in Allenstein verwendet. Am 21. März 1908 wurde er vom 1. April 1908 für ein Jahr zur Dienstleistung beim Großen Generalstab kommandiert. Am 24. März 1909 wurde er vom 1. April 1909 für ein ferneres Jahr zur Dienstleistung beim Großen Generalstab kommandiert. Am 22. März 1910 wurde er unter Belassung beim Großen Generalstab und unter Beförderung zum überzähligen Hauptmann als aggregiert zum Generalstab der Armee versetzt. Am 21. Februar 1911 wurde er in eine Hauptmannsstelle des Generalstabs der Armee eingereiht. Am 21. April 1911 wurde er in den Generalstab vom Generalkommando XIV. Armeekorps nach Karlsruhe versetzt. Dort wurde er anfang als 3. Generalstabsoffizier (Ic) eingesetzt. 1912 wurde er als 2. Generalstabsoffizier (Ib) in Karlsruhe verwendet. Im Herbst 1912 wurde er als Nachfolger von Major Herwarth von Bittenfeld zum Chef der 4. Eskadron vom Pommersches Dragoner-Regiment "von Wedel" Nr. 11 in Lyck. Auch kurz vor dem 1. Weltkrieg war er noch immer Chef der 4. Eskadron seines Regiments. Im Krieg kam er bei verschiedenen Generalstäben zum Einsatz. Dabei gehörte er gleich zum Beginn des Krieges zum Generalstabe der 1. Kavallerie-Division. Später gehörte er auch noch zum Generalstab des Landwehrkorps, zum Generalstab des XVII. Reservekorps und zum Generalstab der Heeresgruppe Eichhorn. Am 22. März 1915 wurde er er zum Major befördert. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausorden von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch sehr viele Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er am 29. November 1918 zum Kommandeur vom 2. Brandenburgisches Ulanen-Regiment "Graf Haesseler" Nr. 11. Dieses Kommando behielt er bis zum 19. Januar 1919. Er wurde 1919 als Major in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei kam er zum Stab vom Reichswehr-Kavallerie-Regiment 103. Bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er zum Reiter-Regiment 11. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er als Major beim Stabe in das Reiter-Regiment 11 in Hannover übernommen. Im Dezember 1920 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festgelegt. Durch die Umbenennung seines Regiments gehörte er ab März 1921 zum 11. (Preuß.) Reiter-Regiment in Hannover. Am 16. Juni 1921 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Siegfried von Selchow zum Kommandeur vom 6. (Preußisches) Reiter-Regiment in Pasewalk ernannt. Am 1. April 1924 wurde er zum Oberst befördert. Am 31. Januar 1926 gab er sein Kommando über das 6. (Preuß.) Reiter-Regiment ab. Er wurde dabei aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurde ihm der Charakter als Generalmajor verliehen. Er verbachte seinen Lebensabend weiter in Pasewalk. 1928 wohnte er in der Prenzlauer Straße 19a in Pasewalk. Seine Mutter starb am 3. Oktober 1929 im Alter von 82 Jahren in Niederlößnitz bei Dresden. Er selbst starb während des 2. Weltkreges in Pasewalk. 

Er hatte zwei ältere Geschwister:
Seine älteste Schwester war die am 18. Dezember 1867 in Dresden geborene Maria Mathilde Olga von Stephany. Diese heiratete am 7. Mai 1888 den fast dreieinhalb Jahre jüngeren Sekondeleutnant und Adjutant im Leib-Grenadier-Regiment Nr. 100 Erich Richard Kurt Ludwig von Schröter, Sohn vom verstorbenen Rittmeister a.D. und Forstamtamtmanns Kurt Ludwig Richard von Schröter, in Dresden. Dem Paar wurde am 10. März 1890 die Tochter Maria Leonore von Schröter in Dresden geboren. Die Tochter Maria Leonore heiratete am 15. November 1913 den Rittergutspächter Hermann Curt von Oehmichen, Sohn vom Rittergutsbesitzer vom Gut Scharfenberg Franz Max von Oehmichen, in Dresden. Der Ehemann Erich von Schröter starb am 11. November 1918 als Oberst z.D. beim Stellvertretenden Generalkommando XII. (1. kgk.sächs.) Armeekorps in seiner Wohnung in der Königsbrücker Straße 15 in Dresden.
Sein älterer Bruder war der am 8. Januar 1874 in Dresden geborene Franz Gustav Joseph von Stephany. Dieser ging anfangs ebenfalls als Offizier zur Armee. Er lebte zu Beginn des 2. Weltkrieges als Oberleutnant a.D. in der Admiral-Scheer-Straße 9 in Radebeil-Kötzschenbroda.