Sehmsdorf, Hans

 

* 7. Januar 1876, Luckenwalde

† 14. Juli 1936, Kanton (China)

 

 

Hans Sehmsdorf wurde am 18. August 1895 in der Königlich Preußischen Armee zum Sekondeleutnant befördert. Er gehörte jetzt anfangs als Kompanieoffizier zur 13. Kompanie vom Pommersches Füsilier-Regiment Nr. 34 in Bromberg. Ab dem 31. März 1897 gehörte er in gleicher Funktion mehrere Jahre zur 5. Kompanie vom neuen Infanterie-Regiment Nr. 149 in Schneidemühl. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er 1. Januar 1899 bei dieser auch zum Leutnant ernannt. 1899/1900 wurde er als Kompanieoffizier in die 1. Kompanie vom 5. Pommersches Infanterie-Regiment "Prinz Moritz von Anhalt-Dessau" Nr. 42 nach Stralsund versetzt. Im Jahr 1900 heiratete er die zweieinhalb Jahre jüngere Elsa Marie Luise Hartwiga Peters, älteste Tochter des Rittergutsbesitzers Ludwig Friedrich Carl Peters, in Badbergen. Im Frühjahr 1901 gehörte er als Kompanieoffizier zur 3. Kompanie seines Regiments in Stralsund. Im Frühjahr 1902 gehörte er in gleicher Funktion zur 4. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort. Im Frühjahr 1903 und 1904 war er als Adjutant zum Bezirkskommando vom Landwehrbezirk Naugard kommandiert. Am 9. Juni 1904 wurde er durch Verfügung des Chefs des Generalstabes der Armee wurde er zum 1. Oktober 1904 für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie nach Berlin einberufen. Sein Nachfolger als Adjutant zum Bezirkskommando in Naugard wurde Oberleutnant von der Dollen. Während seiner Studienzeit in Berlin wurde ihm die Rettungsmedaille verliehen. Von der Beendigung der Schlußübungsreise der Kriegsakademie im Juli 1907 auf 45 Tage (einschließlich Belehrungsreise) zur Dienstleistung bei der Seetrannsport-Abteilung des Reichs-Marine-Amts kommandiert. Für seine hervorragenden Leistungen auf der Kriegsakademie wurde ihm am 27. Februar 1908 durch Allgemeine Kabinetts-Order ein Ehrendegen verliehen. Am 21. März 1908 wurde er vom 1. April 1908 ab auf ein Jahr zur Dienstleistung beim Großen Generalstab kommandiert. Am 24. März 1909 wurde er vom 1. April 1909 ab auf ein ferneres Jahr zur Dienstleistung beim Großen Generalstab kommandiert. Am 22. März 1910 wurde er zum Hauptmann befördert und dem Generalstab der Armee aggregiert. Er wurde dem Großen Generalstab zugeteilt. Als solcher wurde er am 27. Januar 1911 als Nachfolger von Hauptmann Karl von Stockhausen zur Dienstleistung als 3. Generalstabsoffizier (Ic) zum Generalstab vom VI. Armeekorps nach Breslau kommandiert. Anfang 1912 wohnte er privat in der 3. Etage der Charlottenstraße 18 in Breslau XIII. Am 13. September 1912 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1912 als Nachfolger von Hauptmann Weiß als Chef der 5. Kompanie zum Westpreußisches Füsilier-Regiment "von Steinmetz" Nr. 37 nach Krotoschin versetzt. Am 28. März 1914 wurde seine Tochter Edelgard Sehmsdorf geboren. Kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges als Chef der 5. Kompanie vom Westpreußisches Füsilier-Regiment "von Steinmetz" Nr. 37 in Krotoschin eingesetzt. Am 22. März 1915 wurde er zum Major befördert. Am 17. Oktober 1918 wurde ihm als Major und Erster Generalstabsoffizier (Ia) der 3. Armee der Pour le merite verliehen. Die Verleihung erfolgte für die Abwehrschlacht in der Champagne und an der Maas. In dieser war Major Sehmsdorf seinem Oberbefehlshaber wie seinem Chef des Stabes ein wertvoller, äußerst zuverlässiger Berater, der auch in schwierigsten Gefechsmomentan bei unerschütterlicher Ruhe eine stets zutreffende Beurteilung der Lage zeigte. Er trug wesentlich mit dazu bei, die gewaltigen Durchbruchsversuche in der Champagne und den Argonnen zum Scheitern zu bringen. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern (21. Dezember 1916) und beiden Eisernen Kreuze noch einige weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er als Major in das vorläufige Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er als Lehrer beim 1. Lehrgang an der Infanterieschule München eingesetzt. Auch bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr und im Herbst 1921 wurde er weiter in dieser Funktion eingesetzt. 1921 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festgelegt. Am 16. August 1922 wurde er mit Wirkung vom 15. September 1922 in das 3. (Preußisches) Infanterie-Regiment versetzt. Bei diesem wurde er zum Kommandeur des I. Bataillons vom 3. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Marienwerder ernannt. Diese Funktion übte er dann die nächste Zeit aus. Als solcher wurde er am 1. März 1924 zum Oberst befördert. Zum 1. April 1925 wurde er als Nachfolger von Oberst Theodor Sproesser zum Kommandant der Festung Glatz ernannt. Diese Funktion übte er über drei Jahre aus. Am 1. April 1928 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er an diesem Tag in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt und dort zum Inspekteur der Inspektion der Pioniere und Festungen (In 5) ernannt. Diese Position behielt er dann wieder mehrere Jahre. 1929 wohnte er privat in der Bayerische Straße 29 in Berlin W 15 und hatte die Telefonnummer J2 Oliva 3861. Als Inspekteur der In 5 wurde er am 1. Oktober 1929 zum Generalleutnant befördert. Am 31. Januar 1931 gab er sein Kommando an Oberst Hermann Hopff ab. Er wurde an diesem Tag aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurden ihm anscheinend die Charakter als General der Infanterie verliehen. Seine private Wohnung war noch immer unverändert die Bayerische Straße 29 in Berlin W 15.

Im Frühjahr 1935 ging er dann auf Wunsch des Reichswehrministeriums als Militärberater nach Südchina. Dort wurde er als Leitender Berater bei General Zhang Zhidong für die Kämpfe der Guandong-Armee gegen Kommunisten eingesetzt. Wenige Tage vor den dortigen Kämpfen ist er Mitte Juli 1936 überraschend an tropischer Malaria, offizielle Todesursache, gestorben. Andere vermuteten eine Vergiftung.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Militär-Wochenblatt