Schwarzmüller, Ludwig
* 24. Januar 1890, Kleegarten, Kreis Landau an der Isar † 16. Juni 1960, Gießen |
Ludwig Schwarzmüller war der Sohn vom Landwirt Franz Schwarzmüller und dessen Ehefrau Viktoria, geborene Schosser. Er trat am 3. Oktober 1906 als Fahnenjunker in das Königlich Bayerische Heer ein. Dabei kam er sechszehnjährig zur Unteroffiziers-Vorschule. Am 1. Oktober 1907 wurde er dann zur 2. Kompanie der Unteroffizierschule Fürstenfeldbruck versetzt. Bei dieser wurde er am 1. Oktober 1908 zum etatmäßigen Gefreiten und am 20. August 1909 zum überzähligen Unteroffizier befördert. Am 1. Oktober 1909 wurde er dann als solcher zur 3. Kompanie vom 2. Königlich Bayerisches Jäger-Bataillon nach Aschaffenburg versetzt. Diesem Regiment gehörte er dann für viele Jahre an. Am 1. April 1913 wurde er dort zum etatmäßigem Feldwebel befördert. Er kam dann auch mit seinem Bataillon im Ersten Weltkrieg an die Front. Das Eiserne Kreuz 2. Klasse wurde ihm am 4. November 1914 verliehen. Am 1. Juni 1917 wurde er zum Offiziers-Stellvertreter befördert. Am 17. November 1917 wurde er durch Artilleriegschoß an der rechten Hand leicht verwundet, verblieb aber bei der Truppe. Nach dem Krieg wurde er ab dem 10. März 1919 bei der Stammabteilung der Volks-Heimatschutz-Kompanie des 2. Jäger-Bataillons eingesetzt. Am 10. Mai 1919 wurde er in die 1. Volkswehr-Kompanie des 1. Bataillons versetzt. Im Frühjahr 1919 wurde er auch in das vorläufige Reichsheer übernommen. Ab dem 14. Juni 1919 gehörte er zur 9. Kompanie des Jäger-Bataillons vom Reichswehr-Infanterie-Regiment 45. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er dann weiter im Reichswehr-Infanterie-Regiment 45 der Reichswehr-Brigade 23 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann am 30. September 1920 aus dem Reichsheer verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Leutnant verliehen.
Am 1. Oktober 1920 ist er dann als Hauptwachtmeister in den Polizeidienst eingetreten. Bei dieser wurde er dann anfangs als Zugführer in der 1. Hundertschaft bei der Landespolizei Aschaffenburg eingesetzt. Sehr bald wurde er zum Leutnant der Polizei befördert. Am 1. August 1925 wurde er dann zum Oberleutnant der Polizei befördert. Als solcher wurde er bei der Lehr-Abteilung eingesetzt. Am 16. Juli 1929 hat er Elisabeth Egelsser geheiratet. Am 1. Juni 1931 wurde er zum Hauptmann der Polizei befördert. Als solcher wurde er dann bei der Polizeischule Bamberg verwendet. Später wurde er dann zum Kommandeur der Landespolizeischule Aschaffenburg ernannt. Als solcher wurde er am 1. Juli 1935 zum Major der Polizei befördert. Am 1. Oktober 1935 wurde er dann im Zuge der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht als Major in das Heer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juni 1935 (21a) festgelegt. Er selbst wurde jetzt zum Kommandeur vom Ergänzungs-Bataillon 54 in Butzbach ernannt. Anfang Oktober 1936 wurde er dann durch die Umbenennung seines Bataillons zum Kommandeur vom Ergänzungs-Bataillon vom Infanterie-Regiment 36 in Butzbach ernannt. Zum 1. Februar 1938 (25) wurde er in dieser Funktion zum Oberstleutnant befördert. Seine Position als Kommandeur des Ergänzungs-Bataillons behielt er bis zur Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939. Zum 1. Januar 1941 (25) wurde er zum Oberst befördert. Als solcher wurde er dann am 9. Februar 1941 zum Kommandeur der Unterkunft Düppel beim Oberbefehlshaber des Ersatzheeres und Chef der Heeres-Rüstung ernannt. Darauf entstanden bis 1942 fast siebzig Bürobaracken. Am 1. November 1942 wurde er dann zum Kommandant vom Grenzübungslager Regenwurmlager ernannt. Mitte August 1944 wurde er in die Führerreserve OKH versetzt. Nur etwa einen Monat später wurde er am 12. September 1944 zum Kommandeur vom Grenadier-Regiment 1313 ernannt. Zum 20. April 1945 wurde er angeblich noch zum Generalmajor befördert. Bei der Kapitulation der Wehrmacht geriet er dann Anfang Mai 1945 in westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er am 25. März 1946 wieder entlassen. Kurz vor seinem Tod wohnte er in der Emil-Vogt-Straße 18 in Butzbach. Er starb aber am 16. Juni 1960 um 20:30 Uhr in der Klinikstraße 32 in Gießen.