Schroeder, Severin Julius
* 24. Dezember 1880, Dresden † 15. Dezember 1953, Dresden |
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Severin Schroeder war der Sohn vom Major und späteren Oberst z.D. Friedrich Wilhelm Schroeder und dessen Ehefrau Gertrud Amalie, geborene Schneider. Er trat am 5. März 1898 als Fahnenjunker in die Königlich Sächsische Armee ein. Er kam dabei zum 7. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment "König Georg" Nr. 106. Bei diesem wurde er am 18. Oktober 1898 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 21. August 1899 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den gleichen Tag datiert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im 7. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment "König Georg" Nr. 106 eingesetzt. Ende März 1903 wurde er dann für vier Jahre als Erzieher zum Königlich Sächsischen Kadettenkorps versetzt. Ende März 1907 kam er wieder zum 7. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment "König Georg" Nr. 106 zurück. Dort wurde er am 21. Mai 1907 zum Oberleutnant befördert. Am 16. Juli 1908 wurde er als solcher zur 2. Königlich Sächsische Maschinengewehr-Abteilung Nr. 19 versetzt. Er wohnte jetzt privat in der Heerstraße in Leipzig. Sein Vater starb am 30. Dezember 1909 in Kötzschenbroda. Von dort wurde er am 1. Oktober 1910 für zehn Monate zum Militär-Reitinstitut nach Dresden kommandiert. Ende Juli 1911 kehrte er wieder zur Maschinengewehr-Abteilung Nr. 19 zurück. Am 1. Oktober 1912 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann zum Stab vom 4. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 103 versetzt. Am 13. Dezember 1912 wurde er in diesem Regiment auch zum Kompaniechef ernannt. Er heiratete am 3. Februar 1913 die fast zehn Jahre jüngere Gertrud Harmuth, Tochter vom verstorbenen Kammergerichtsrat Paul Otto Harmuth, in Berlin-Wilmersdorf. Aus der Ehe entstanden ein Sohn und eine Tochter. Am 20. März 1913 wurde er dann als Kompaniechef zum 4. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 103 versetzt. Auch kurz vor dem 1. Weltkrieg wurde er im Sommer 1914 noch in dieser Funktion eingesetzt. Anfang August 1914 kam er dann als Kompaniechef vom 4. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 103 an die Front. Dort wurde er Anfang September 1914 verwundet und musste daraufhin sein Kommando abgeben. Am 22. März 1915 kehrte er als Bataillonsführer wieder zum 4. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 103 zurück. Ab dem 31. Mai 1915 wurde er wieder als Kompaniechef in seinem Regiment eingesetzt. Noch im gleichen Monat wurde er erneut als Bataillonsführer im 4. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 103 verwendet. Ab dem 1. August 1915 wurde er mehrere Monate als Kompanieführer im Königlich Sächsisches Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 242 eingesetzt. Ab dem 8. Dezember 1915 kam er dann als Bataillonsführer zum Königlich Sächsisches Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 243. Diese Position behielt er dann über zweieinhalb Jahre. Am 19. Oktober 1916 wurde ihm das Ritterkreuz des königlich-sächsischen Militär-St.-Heinrichs-Ordens verliehen. Ende Mai 1918 kam er dann als Adjutant zum Generalkommando XII. Reservekorps. Anfang November 1918 wurde er in den Stab der 32. Infanterie-Division versetzt. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Sächsischen Militär-St.-Heinrichs-Orden und beiden Eisernen Kreuzen noch sehr viele andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er ab Mitte Januar 1919 dem 12. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 177 als Bataillonsführer zugeteilt. Ab Anfang Februar 1919 wurde er als Ausbildungsoffizier bei der neuen Litauischen Armee eingesetzt. Ab Anfang April 1919 wurde er als Bataillonskommandeur im 1. Grenzjäger-Regiment eingesetzt. Im Herbst 1919 wurde er dann als Hauptmann in das Reichsheer übernommen. Er wurde jetzt beim Stab vom Reichswehr-Infanterie-Regiment 24 eingesetzt. Auch bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 wurde er noch im Reichswehr-Infanterie-Regiment 24 der Reichswehr-Brigade 12 eingesetzt. Am 1. Juli 1920 wurden ihm die Charakter als Major verliehen. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann dem 11. (Sächsisches) Infanterie-Regiment als Stabsoffizier im Regimentsstab zugeteilt. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann als Kompaniechef zum 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment versetzt. 1922 wurde er zum Major befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. September 1921 festgelegt. Von Ende Mai 1922 bis Ende März 1923 wurde er auch als Standortältester in Leipzig eingesetzt. Am 1. April 1923 wurde er dann zur 4. Division der Reichswehr nach Dresden versetzt. Dort wurde er dann zweieinhalb Jahre eingesetzt. Privat wohnte er zu dieser Zeit gemeinsam mit seiner Mutter in der Blumenstraße 12 in Kötzschenbroda. Am 1. Oktober 1925 wurde er dann als Nachfolger von Oberstleutnant Friedrichs zum Kommandeur des III. Bataillons vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Görlitz ernannt. Seine Mutter starb am 2. Januar 1927 ebenfalls in Kötzschenbroda. Als Bataillonskommandeur wurde er am 1. Februar 1928 zum Oberstleutnant befördert. Am 31. März 1928 gab er sein Kommando über das Bataillon an Major Friedrich Brüll ab. Dafür wurde er dann zum Regimentsstab vom 9. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Fürstenwalde versetzt. Er wohnte jetzt privat in der 1. Etage der Viktoriastraße 23 in Fürstenwalde. Am 1. Oktober 1929 wurde er dann zum Regimentsstab vom 16. Infanterie-Regiment nach Oldenburg versetzt. Am 1. Februar 1931 wurde er zum Oberst befördert. Am 31. März 1931 wurde er aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet.
Er wurde dann in der Folge ab dem 1. April 1931 als Verbindungsoffizier beim Reichswehr-Bezirkskommando Leipzig verwendet. Ab dem 1. Oktober 1931 wurde er als Führer dieser Einrichtung eingesetzt. Am 1. Oktober 1933 wurde er als Landesschutzoffizier wieder für die Reichswehr reaktiviert. Er wurde ab jetzt als Oberst (L) bei der Reichswehr-Werbestelle Leipzig eingesetzt. Am 1. April 1935 wurde er als Oberst (E) in das Ergänzungsoffizierkorps übernommen. Ab dem 15. Oktober 1935 gehörte er dann zur Wehrersatzinspektion Leipzig. Dort wurde er als Fürsorge-Offizier eingesetzt. Am 1. Juni 1936 wechselte er dann als Ergänzungsoffizier zur Luftwaffe über. Dort wurde er dann als Fürsorgeberater zum Luftkreiskommando III versetzt. Ab dem 12. Oktober 1937 gehörte er durch die Umbenennung seiner Dienststelle zum Luftkreiskommando 3. Ab dem 1. Juni 1938 wurde er als Chef vom Wehrmachtfürsorge- und Versorgungsamt Dresden verwendet. Diese Position bekleidete er auch nach Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 weiter. Anfang Februar 1940 wurde er zum Wehrmachtfürsorge- und Versorgungsamt Danzig kommandiert. Noch im gleichen Monat übernahm er dann die Führung dieser Einrichtung. Zum 1. April 1941 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 28. Februar 1943 gab er sein Kommando in Danzig ab und wurde daraufhin aus dem Dienst der Wehrmacht verabschiedet. Bereits am 1. März 1943 wurde er dann wieder zur Verfügung vom Luftgau-Kommando III gestellt. Am 31. Mai 1943 wurde er auch dort offiziell verabschiedet. Nach der Kapitulation der Wehrmacht wurde er Anfang Mai 1945 von den Besatzungstruppen der Roten Armee verhaftet und in die Sowjetunion verschleppt. 1949 wurde der verheiratete Generalmajor a.D. aus der Haft wieder entlassen. Er starb kurz vor seinem Geburtstag am 15. Dezember 1953 um 23:00 Uhr in seiner Wohnung in der Dorotheenstraße 12 in Dresden. Als Todesursache wurde Herzschlag angegeben. Er wurde auf dem Johannisfriedhof Tolkewitz beigesetzt.
Er hatte aus der am 7. Januar 1872 geschlossenen Ehe seiner Eltern mehrere
Geschwister:
Sein älterer Bruder war der am 19. März 1877 in Dresden geborene
Otto Karl Eduard
Schroeder.
Sein jüngerer Bruder war der am 23. August 1892 in Leipzig
geborene Hans Wilhelm Severin Schroder. Dieser
schlug ebenfalls die Offizierslaufbahn ein. Er kam dabei zum
Schützen-(Füsilier-)Regiment "Prinz Georg" Nr. 108 in Dresden. Bei dessen 5.
Kompanie wurde er am 26. Februar 1912 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch
der Kriegsschule wurde er mit einem Patent vom 24. Juni 1911 (D) zum Leutnant
befördert. Als solcher wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 12. Kompanie
seines Regiments in Dresden eingesetzt. Er heiratete am 21. November 1916 als
Oberleutnant und Adjutant die über drei Jahre jüngere Elvira Irene Nagel,
Tochter vom Königlichen Staatsminister Doktor der Rechte Paul Arthur Nagel, in
Dresden. Sein Trauzeuge war damals der ältere Bruder
Major Otto Schroeder. Er schied nach dem 1.
Weltkrieg als Oberleutnant aus dem Heer aus.
*Ausgeschiedene ehemalige Offiziere wurden oft als zivile Angestellte der (schwarzen) Reichswehr in "Landesschutzangelegenheiten" beschäftigt (L-Angestellte). Ab dem 1. Oktober 1933 taten diese als sog. L-Offiziere (L = Landsschutz; nicht Landwehr) Dienst in Kommandostellen der Reichswehr, trugen weiterhin Zivil und hatten an ihrem Rang ein "a.D." Das war wie eine eigene Laufbahn mit eigener Besoldung neben dem aktiven Offizierskorps. Am 5. März 1935 erfolgte die Umbenennung in E-Offiziere für Ergänzungsoffizierskorps. Hier trugen die Ränge dann ein (E) als Zusatz. Diese Offiziere wurden nur in bestimmten Bereichen, meist Innendienst eingesetzt und machten während der Aufrüstung aktive Offiziere frei für andere Verwendungen.