Schmidt, Kurt

 

* 9. April 1891, Frankfurt am Main

† 3. März 1945, bei Aalsmeer, Holland (gefallen)

 

Kurt Schmidt trat nach seiner Kadettenausbildung am 3. März 1910 als Fähnrich in die Königlich Preußische Armee ein. Der Sohn vom Geheimen Oberpostrat Wilhelm Schmidt kam dabei zum 4. Rheinisches Infanterie-Regiment "Graf Werder" Nr. 30. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 20. März 1911 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 24. Juni 1909 datiert. Als solcher wurde er jetzt als Kompanieoffizier im 4. Rheinisches Infanterie-Regiment "Graf Werder" Nr. 30 eingesetzt. Spätestens ab dem Frühjahr 1914 gehörte er dann zur 11. Kompanie vom 4. Rheinisches Infanterie-Regiment "Graf Werder" Nr. 30 in Saarlouis. Im Ersten Weltkrieg wurde er dann anfangs als Zugführer eingesetzt. Ab 1915 wurde er dann als Kompanieführer im Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 18 verwendet. Als solcher wurde er am 18. Juni 1915 zum Oberleutnant befördert. 1917 wurde er verwundet. Nach seiner Genesung wurde er 1918 zur Gewehrfabrik Danzig kommandiert. Am 20. Juni 1918 wurde er zum Hauptmann befördert. Am 22. Oktober 1918 hat er Dagmar Wendling geheiratet. Ab Dezember 1918 gehörte er dann zum Danziger Infanterie-Regiment Nr. 128. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur mehrmals verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Mattweiß/Silber verliehen. Außerdem wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann 1919 beim Freikorps Landesjäger von Generalmajor Maercker in Mitteldeutschland eingesetzt. Am 1. Oktober 1919 wurde er dann als Hauptmann mit seinem alten Rangdienstalter in das Reichsheer übernommen. Er wurde jetzt dem Reichswehr-Infanterie-Regiment 32 zugeteilt. Diesem gehörte er auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 an. Im gleichen Jahr wurde sein ältester Sohn Günter Werner in Frankfurt am Main geboren. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 17. Infanterie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er dann anfangs beim Stab vom II. (Preuß.) Bataillon in Göttingen eingesetzt. Am 1. April 1921 wurde er dann in den Stab des III. (Preuß.) (Jäger-) Bataillons vom 17. Infanterie-Regiment nach Goslar versetzt. Am 1. Oktober 1922 wurde er dann zum Chef der 14. Kompanie vom 17. Infanterie-Regiment in Celle ernannt. Diese Funktion übte er dann für zwei Jahre aus. Am 1. Oktober 1924 wurde er dann zum Chef der 8. (MG.) Kompanie vom 17. Infanterie-Regiment in Göttingen ernannt. Am 30. Juni 1929 gab er sein Kommando an Hauptmann Freiherr von Stein ab. Dafür wurde er dann am 1. Juli 1929 in den Stab der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart versetzt. Dort wurde er am 1. April 1931 zum Major befördert. Am 1. Oktober 1931 wurde er dann als solcher zur Kommandantur vom Truppenübungsplatz Königsbrück versetzt. Am 1. Oktober 1932 wurde er dann zur Heeres-Fürsorgestelle Gießen versetzt. Am 1. Juli 1934 wurde er dann unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberstleutnant beim sich erweiternden 15. Infanterie-Regiment zum Bataillonskommandeur ernannt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment Gießen ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 36 in Gießen ernannt. Am 6. Oktober 1936 wurde er dann nach der Verlegung seines Bataillons zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 105 in Trier ernannt. Zum 1. März 1937 wurde er zum Oberst befördert. Am 12. Oktober 1937 wurde er dann zum Kommandeur vom neuen Infanterie-Regiment 74 in Hameln ernannt. Dieses Kommando behielt er dann auch nach der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939. Zum Beginn des Krieges führte er sein Regiment im Verband der 19. Infanterie-Division in den Polenfeldzug. Danach gab er sein Kommando über das Infanterie-Regiment 74 an Oberst Gustav Schmidt ab. Am 10. Oktober 1939 wurde er dann in die Führerreserve ernannt. Am 1. April 1940 wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 216 ernannt. Im Frühjahr 1940 führte er das Regiment dann in den Westfeldzug. Mitte Oktober 1940 wurde er dann durch die Umbenennung seines Regimentsstabes zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 579 ernannt. Bereits einen Monat später gab er sein Kommando wieder ab. Am 15. November 1940 wurde er dann zum Kommandant von Luxemburg ernannt. Als solcher wurde er zum 1. Februar 1941 zum Generalmajor befördert. Am 4. September 1941 wurde er dann als Nachfolger von Generalleutnant Herbert Lemke zum Kommandeur der bodenständigen 702. Infanterie-Division in Norwegen ernannt. Als solcher wurde er zum 1. Oktober 1942 zum Generalleutnant befördert. Sein Divisionsstab befehligte ganze Zeit seines Kommandos die Besatzungstruppen im Raum Drontheim. Am 10. April 1943 hat sein ältester Sohn, Oberleutnant zur See Günter Werner Schmidt geheiratet. Am 1. September 1943 gab er sein Kommando über die 702. Infanterie-Division an Generalmajor Karl Kleemann ab. Dafür wurde er erneut in die Führerreserve versetzt. Am 15. März 1944 wurde er dann zum Kommandeur der Division Nr. 526 ernannt. Mit dieser wurde er dann im Raum Aachen, der Rheinpfalz und in den Niederlanden eingesetzt. Im September 1944 wurde er dann durch die Umgliederung seiner Division zum Kommandeur der 526. Reserve-Division ernannt. Nachdem die Masse der Einheiten noch während der Aufstellung anderen Einheiten zugeteilt wurden, wurde sein Stab als Führungsstab eingesetzt. Im Herbst 1944 wurde der Stab dann als Division Nr. 526 bei der 5. Panzerarmee verwendet. Ab Ende Dezember 1944 wurde der Stab bei der 1. Armee eingesetzt. Am 3. März 1945 ist er dann bei Aalsmeer in Holland gefallen. Sein Nachfolger wurde Generalleutnant Hans Bergen. Anfangs wurde er dann in Amsterdam beigesetzt. Später wurde er dann auf den deutschen Soldatenfriedhof Ysselsteyn umgebettet.