von Schlieben, Dietrich

 

* 2. März 1893, Dresden

† 27. April 1984, (Hünfeld/Hessen)

 

Dietrich von Schlieben trat nach seiner Kadettenausbildung im Sächsischen Kadettenkorps am 8. Februar 1913 als Fähnrich in das Königlich Sächsische Heer ein. Der Sohn vom späteren Generalleutnant Egon von Schlieben kam dabei zum Königlich Sächsisches Garde-Reiter-Regiment (1. Schweres Regiment). Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 24. Februar 1914 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 22. Juni 1912 datiert. Als solcher wurde er dann als Eskadronoffizier im Königlich Sächsisches Garde-Reiter-Regiment (1. Schweres Regiment) eingesetzt. Als solcher wurde er kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges im Sommer 1914 noch immer eingesetzt. Bei Beginn des Krieges rückte er dann mit dem Regiment im Verband der 8. Kavalleriedivision als Grenzschutz nach Lothringen aus. Bereits im September 1914 wurde das Regiment dann an die Ostfront transportiert. Im ganzen Krieg wurde er als Zugführer- und Eskadronführer im Königlich Sächsisches Garde-Reiter-Regiment (1. Schweres Regiment) eingesetzt. Als solcher wurde er am 2. August 1917 zum Oberleutnant befördert. Ende 1918 wurde er dann als Erzieher beim Sächsischen Kadettenkorps verwendet. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch einige andere Orden verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann im Jahr 1919 bei der 2. Grenzreiter-Esakdron eingesetzt. Am 1. Oktober 1919 wurde er dann als Oberleutnant in das Reichsheer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dann auf den 18. August 1917 festgelegt. Ab diesem Tag wurde er beim Reichswehr-Reiter-Regiment 12 eingesetzt. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zum Reiter-Regiment 12. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 12. (Sächsische) Reiter-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er anfänglich als Führer des MG-Zuges eingesetzt. Spätestens im Frühjahr 1924 gehörte er dann zum Regimentsstab vom 12. (Sächs.) Reiter-Regiment in Dresden. Bei diesem wurde er am 1. April 1925 zum Rittmeister befördert. 1927/28 wurde er dann in die Ausbildungs-Eskadron vom 12. (Sächs.) Reiter-Regiment ebenfalls in Dresden versetzt. 1928/29 wurde er dann zum Chef der 6. Eskadron vom 12. (Sächs.) Reiter-Regiment ebenfalls in Dresden ernannt. Dieses Kommando behielt er dann mehrere Jahre. Am 1. Dezember 1932 wurde er dann zum 2. (Preuß.) Pionier-Bataillon nach Stettin kommandiert. Am 1. März 1933 wurde er dann zum Stab der 2. Division der Reichswehr ebenfalls in Stettin versetzt. Dort wurde er dann als Stabsoffizier der Pioniere (Stopi) und Referent für Waffen und Gerät eingesetzt. In dieser Funktion wurde er am 1. Mai 1934 zum Major befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er ab dem 1. Oktober 1934 beim Befehlshaber im Wehrkreis II eingesetzt. Nach der Enttarnung des Stabes im Frühjahr 1935 gehörte er dann zum Generalkommando II. Armeekorps. Im Sommer 1935 wurde er zum Pionier-Bataillon Königsberg A kommandiert. Dort erhielt er dann seine Einweisung als Bataillonskommandeur. Am 15. Oktober 1935 wurde er dann zum Kommandeur vom neuen Pionier-Bataillon 42 ernannt. Als solcher wurde er zum 1. Oktober 1936 zum Oberstleutnant befördert. Auch während der Sudetenkrise im Jahr 1938 war er noch Kommandeur vom Pionier-Bataillon 42 in Stettin-Podejuch. Am 29. November 1938 wurde er vom 5. Dezember 1938 bis zum 22. März 1939 zum Pionier-Bataillon 70 nach Österreich kommandiert. Dessen Kommandeur, Major Luschnig, wurde zeitgleich zum Pionier-Bataillon 48 nach Deutschland kommandiert. Im Frühjahr 1939 wurde er dann angeblich zum Führer vom Pionier-Bataillon 86 in Krems ernannt, was aber vermutlich höchstens von kurzzeitiger Dauer war. Danach war er dann bereits wieder als Kommandeur vom Pionier-Bataillon 42 in Stettin-Podejuch im Einsatz. Zum 1. Juni 1939 wurde er dann zum Oberst befördert. Bei Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde er im Sommer 1939 weiter in dieser Funktion eingesetzt. Er führte sein Bataillon dann in den Polenfeldzug. Ende September 1939 gab er sein Kommando ab. Er wurde dann Anfang Oktober 1939 zum Pionierführer vom AOK 6 ernannt. Am 30. Januar 1940 hat er Bärbel Sprenger geheiratet. Mit der 6. Armee nahm er dann im Frühjahr 1940 am Westfeldzug teil. Ab dem Sommer 1941 nahm er dann als Pionierführer mit seiner Armee im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland teil. Anfang 1942 wurde er wegen Krankheit abgelöst und dafür in die Führerreserve versetzt. Während dieser Zeit wurde er am 15. Januar 1942 zum Höherer Pionieroffizier 2 ernannt. Anfang Februar 1942 gab er diesen Posten anscheinend bereits wieder ab. Am 1. Juli 1942 wurde er dann zum Kommandeur der Annahmestelle für Offiziersbewerber V ernannt. Als solcher wurde er zum 1. Januar 1943 zum Generalmajor befördert. Sein Kommando behielt er diesmal bis Ende 1943. Danach wurde er erneut in die Führerreserve versetzt. Im März 1944 wurde er dann für etwa zwei Monate als General z.b.V. zur Heeresgruppe Süd versetzt. Im Mai 1944 wurde er erneut für etwa drei Monate als General z.b.V. zur Heeresgruppe Nord versetzt. Im August 1944 wurde er dann zum Kommandant der Befestigungen Brabant ernannt. Er sollte den Korridor zwischen dem Westwall und der Siegfried-Linie befestigen. Dieses Kommando behielt er dann bis Dezember 1944. Im Januar 1945 wurde er dann als Nachfolger von Generalleutnant Otto Schaum zum Höherer Pionier-Kommandeur 1 bei der Heeresgruppe Nordukraine ernannt. Bei der Kapitulation der Wehrmacht im Frühjahr 1945 geriet er dann in Gefangenschaft. Aus dieser wurde er am 11. Juni 1947 wieder entlassen.