Freiherr von Schleinitz, Hans Joachim

 

* 26. Mai 1892, Altona

† 5. Oktober 1942, Toßno, Nordrussland (tödlich verunglückt)

 

Joachim Freiherr von Schleinitz trat am 25. November 1911 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Dabei kam der Sohn eines Offiziers zum 2. Garde-Regiment zu Fuß. Bei diesem wurde er am 22. Mai 1912 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule Anklam wurde er am 18. Februar 1913 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 22. Februar 1911 datiert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im 2. Garde-Regiment zu Fuß eingesetzt. Auch kurz vor dem 1. Weltkrieg gehörte er im Sommer 1914 noch zu seinem Regiment. Anfang August 1914 kam er dann als Zugführer im 2. Garde-Regiment an die Front. Dort wurde er am 28. August 1914 verwundet. Im September 1914 wurde er dann zum Führer der 2. Kompanie vom 2. Garde-Regiment zu Fuß ernannt. Im Mai 1915 wurde er schwer verwundet. Dabei erlitt er auch den Verlust des linken Auges. Im Frühjahr 1916 wurde er dann zum Adjutant einer Etappen-Kommandantur ernannt. Später gehörte er dann zum Stab der Etappeninspektion 7. Am 6. Juni 1916 wurde er zum Oberleutnant befördert. Später wurde er dann als Ordonanzoffizier bei der 1. Armee eingesetzt. Im Januar 1918 kam er dann als Ordonanzoffizier zur 239. Infanteriedivision. Im Mai 1918 kam er dann als Ordonanzoffizier zur 1.Garde-Reserve-Division. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er anfangs im Grenzschutz Ost eingesetzt. Am 1. Oktober 1919 wurde er als Oberleutnant in das Reichsheer übernommen. Er wurde jetzt zum Regimentsadjutant vom Reichswehr-Infanterie-Regiment 115 ernannt. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er dann weiter in diesem Regiment eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment übernommen. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann in das 3. (Preuß.) Reiter-Regiment versetzt. Von dort wurde er jetzt zur Führergehilfenausbildung in den Stab der 3. Division der Reichswehr nach Berlin kommandiert. Am 1. Oktober 1923 wurde er zur 2. Kompanie vom 6. Infanterie-Regiment nach Schwerin versetzt. Am 1. Januar 1924 wurde er zum Chef der 2. Kompanie vom 6. Infanterie-Regiment in Schwerin ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1923 zum Hauptmann befördert. Als solcher übte er sein Kommando über die 2. Kompanie mehrere Jahre aus. Am 5. Oktober 1928 hat er Prasseda von Both geheiratet. Dieser Ehe entsprangen 2 Söhne und 3 Töchter. Am 1. Oktober 1929 wurde er dann in den Stab vom Gruppenkommando 2 nach Kassel versetzt. Von dort wurde er angeblich als Taktiklehrer an die Infanterieschule Dresden kommandiert. Am 1. Oktober 1930 wurde er dann in den Stab des I. Bataillons vom 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Potsdam versetzt. Von dort wurde er als Hilfsoffizier zum 2. Generalstabsoffizier (Ib) der 3. Division der Reichswehr in Berlin kommandiert. Dabei wurde er am 1. Juni 1933 zum Major befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment Stettin in Stettin ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 durch die Umbenennung seines Bataillons zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 5 ernannt. Als solcher wurde er zum 1. Juni 1936 zum Oberstleutnant befördert. Im Oktober 1936 wurde er dann zum Adjutant des Präsidenten des Reichskriegsgerichtes ernannt. Zum 1. Juni 1938 wurde er dann zum Oberst befördert. Im Herbst 1939 wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 270 ernannt. Dieses führte er dann im Verband der 93. Infanterie-Division im Frühjahr 1940 im Westfeldzug. Ab Februar 1941 wurde er dann mit seinem Regiment in Frankreich als Besatzungstruppe eingesetzt. Im Sommer 1941 führte er sein Regiment dann im Divisionsverband der 93. Infanterie-Division im Ostfeldzug beim Angriff auf Nordrussland. Am 12. August 1941 musste er sein Kommando wegen einer Verwundung abgeben. Für einen Monat kam er dann ins Lazarett. Am 12. September 1941 übernahm er dann wieder sein Kommando. Am 2. Januar 1942 wurde ihm für seine Leistungen als Regimentskommandeur das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Zum 1. April 1942 wurde er zum Generalmajor befördert. Dafür wurde er am 10. April 1942 als Nachfolger von Generalleutnant Wolf Schede mit der Führung der 96. Infanterie-Division im Nordabschnitt der Ostfront beauftragt. Am 20. Mai 1942 wurde er dann zum Kommandeur der 96. Infanterie-Division ernannt. Am 5. Oktober 1942 ist er bei Toßno im Raum Novaja Maluksa an der Wolchow-Front tödlich verunglückt. Er wurde daraufhin am 6. Oktober 1942 auf dem Ehrenfriedhof vom Infanterie-Regiment 287 zwischen Novaja Maluksa und Winjagolowo, südlich des Ladoga-Sees beigesetzt. Posthum wurde er dann zum Generalleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1942 festgelegt. Er war der jüngere Bruder von Generalleutnant Siegmund Freiherr von Schleinitz.