von Salmuth, Hans Eberhard Kurt

 

* 29. November 1888, Metz

† 31. Dezember 1961, Wiesbaden

BArch Pers 6/300586

 

Hans von Salmuth war der Sohn vom späteren Oberstleutnant a.D. Friedrich Ernst Werner Anton von Salmuth und dessen Ehefrau Marie Hermine Charlotte Amalia Helene, geborene Hörstel. Er trat am 19. September 1908 als Fahnenjunker in die Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3. Bei diesem wurde er am 18. Mai 1908 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 27. Januar 1909 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 28. Januar 1907 datiert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3 eingesetzt. Am 1. Oktober 1912 wurde er dann zum Adjutant des II. Bataillons vom Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3 ernannt. Auch kurz vor dem 1. Weltkrieg wurde er im Sommer 1914 noch in dieser Funktion bei seinem Regiment eingesetzt. Im Krieg wurde er dann zuerst am 24. November 1914 (D49d) zum Oberleutnant befördert. Am 21. Februar 1915 wurde er als solcher zum Regimentsadjutant vom Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3 ernannt. Ab dem 28. September 1915 wurde er zum Brigadeadjutant ernannt. Am 18. August 1916 (C4c) wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er am 9. September 1916 zum Generalstab vom XIV. Reservekorps kommandiert. Am 1. Januar 1917 wurde er dann als Ib zum Generalstab der 35. Reservedivision versetzt. Am 1. April 1917 wurde er dann als Ib in den Generalstab der Garde-Kavallerie-Division versetzt. Am 1. August 1917 wurde er dann als Ib zum Generalkommando 66 versetzt. In der nächsten Zeit wurde er auch als stellvertretender 1. Generalstabsoffizier (Ia) bei der 35. Infanteriedivision eingesetzt. Ab September 1917 gehörte er dann zum Generalstab beim Deutschen Chef des Generalstabes der Heeresgruppe Erzherzog Josef. Ab dem 13. Dezember 1917 gehörte er dann zum Generalstab der Heeresgruppe Linsingen, später Heeresgruppe Eichhorn. Ab Juli 1918 gehörte er bis zum Ende des Krieges zum Generalstab der Operationsabteilung Ober Ost. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm beide Eiserne Kreuze und weitere Auszeichnungen verliehen. Ab Januar 1919 wurde er dann als Generalstabsoffizier der Verbindungsstelle der Obersten Heeresleitung (OHL) in Ostpreußen eingesetzt. Im Sommer 1919 wurde er als Hauptmann in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei kam er jetzt zum Generalstab der 1. Infanteriedivision. Am 1. Oktober 1919 wurde er dann in den Stab vom Reichswehr-Schützen-Regiment 1 versetzt. Bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr im Frühjahr 1920 gehörte er noch immer zum Reichswehr-Schützen-Regiment 1 der Reichswehr-Brigade 1. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres kam er dann zum 1. (Preuß.) Infanterie-Regiment. Am 15. April 1921 wurde er dann als Generalstabsoffizier zum Stab der 1. Division der Reichswehr nach Königsberg versetzt. Am 1. Februar 1922 wurde ihm ein neues Rangdienstalter als Hauptmann vom 18. August 1916 (32) zugewiesen. Am 1. Oktober 1922 wurde er dann in den Generalstab vom Artillerieführer I versetzt. Am 2. November 1922 erhielt er die Erlaubnis zur Verheiratung. Daraufhin heiratete er am 9. März 1923 (standesamtlich in Domnau) und am 10. März 1923 (kirchlich in Kapsitten) die elfeinhalb Jahre jüngere Edelgard Anna Mini Lise-Lotte Gretel Frieda von Meßling, ältestes Kind des Oberstleutnant a.D. und Rittergutsbesitzer von Kapsitten Hans August von Meßling. Vom 5. April 1924 bis zum 17. April 1924 besuchte er einen Schießlehrgang für Artillerieoffiziere. Sein ältester Sohn war der am 24. Mai 1924 geborene Hans Dieter von Salmuth. Ab dem 1. Februar 1925 wurde er dann bei der Festungskommandantur Königsberg eingesetzt. Sein Vater starb am 31. Oktober 1926 im Alter von 73 Jahren. Danach wurde er am 1. April 1927 zum Chef der 1. Kompanie vom 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment ernannt, blieb aber noch bis zum 8. April 1927 zu seiner bisherigen Dienststelle kommandiert. Sein jüngster Sohn war der am 23. September 1927 geborene Hans Henning von Salmuth. Als Kompaniechef wurde er dann am 1. Februar 1928 zum Major befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Januar 1928 (4a) festgelegt. Vom 9. Oktober 1928 bis zum 1. November 1928 besuchte er einen Kampfscullehrgang. Am 15. Januar 1930 wurde er dann in den Stab der 1. Division der Reichswehr nach Königsberg versetzt. Vom 9. November 1930 bis zum 30. November 1930 wurde er zu einem Lehrgang für Stabsoffiziere kommandiert. Beim Stab der 1. Division wurde er am 1. Februar 1932 (14) zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Oktober 1932 wurde er dann zum Kommandeur des I. (Anhaltinisches) Bataillons vom 12. Infanterie-Regiment in Dessau ernannt. Am 31. Oktober 1933 wurde er mit Wirkung vom 1. Dezember 1933 als Nachfolger von Oberst Kurt Liese zum Chef des Stabes der 2. Division der Reichswehr in Stettin ernannt. Am 1. Mai 1934 (6) wurde er zum Oberst befördert. Bei der Erweiterung der Verbände der Reichswehr zur Wehrmacht behielt er diese Position. Dadurch wurde er bei der Enttarnung des Stabes im Frühjahr 1935 zum Chef des Generalstabes vom Generalkommando II. Armeekorps in Stettin ernannt. Als solcher wurde er am 1. August 1937 (7) zum Generalmajor befördert. Am 1. Oktober 1937 wurde er als Nachfolger von Generalmajor Erich Hoepner zum Chef des Generalstabes des Gruppenkommando 1 in Berlin ernannt. Am 27. Juni 1939 wurden ihm vom 4. Juli 1939 bis zum 9. Juli 1939 eine Dienstreise in die Slowakei und vom 10. Juli 1939 bis zum 13. Juli 1939 eine Dienstreise nach Ungarn genehmigt. Am 1. August 1939 (2) wurde er dann zum Generalleutnant befördert. Bei Beginn des Polenfeldzuges wurde von Salmuth zum Chef des Generalstabes der 2. Armee ernannt. Zu Beginn des Polenfeldzuges wurde der Stab am 2. September 1939 zur Heeresgruppe Nord umbenannt. Er blieb weiter der Chef des Generalstabes. Bereits am 11. September 1939 und am 28. September 1939 wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Mit der Umbenennung der Heeresgruppe wurde er am 12. Oktober 1939 zum Chef des Generalstabes der Heeresgruppe B ernannt. Ihm wurden beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Am 19. Juli 1940 wurde er mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 31. Juli 1940 wurde er mit Wirkung vom 1. August 1940 (6) zum General der Infanterie befördert. Am 10. Mai 1941 übernahm er als Nachfolger für den erkrankten General der Artillerie Otto Hartmann als Kommandierender General das Generalkommando XXX. Armeekorps. Weihnachten 1941 gab er dieses Kommando ab und wurde in die Führerreserve OKH versetzt. Wirtschaftlich wurde er dem Wehrkreis III zugeteilt. Am 11. April 1942 sollte er mit Wirkung vom 17. April 1942 für die Dauer der Beurlaubung von Generaloberst Richard Ruoff mit der Führung der 4. Panzerarmee beauftragt werden, was aber noch am gleichen Tag für nicht wirksam erklärt wurde. Am 20. April 1942 wurde er als Vertreter von Generaloberst Hermann Hoth mit der Führung der 17. Armee beauftragt, die er daraufhin vom 21. April 1942 bis zum 30. Mai 1942 führte. Danach übernahm Generaloberst Richard Ruoff die 17. Armee. Am 6. Juni 1942 wurde er für den beurlaubten General der Infanterie Gotthard Heinrici mit der stellvertretenden Führung der 4. Armee beauftragt. Am 13. Juli 1942 gab er die Führung wieder an diesen ab. Er wurde dafür mit Wirkung vom 13. Juli 1942 als Nachfolger von Generaloberst Maximilian Reichsfreiherr von Weichs zum Oberbefehlshaber der 2. Armee ernannt. Am 21. Januar 1943 wurde er mit Wirkung vom 1. Januar 1943 (2) zum Generaloberst befördert. Am 4. Februar 1943 gab er sein Kommando ab und wurde erneut in die Führerreserve OKH versetzt. Die Gründe für seine Versetzung sollten ihm von der Heeresgruppe B mitgeteilt werden. Seine Nachfolge trat General der Infanterie Walter Weiss an. Im Juni 1943 wurde er erneut mit der Führung der 4. Armee beauftragt. Am 1. August 1943 wurde er dann mit der Führung der 15. Armee beauftragt. Am 27. Januar 1944 wurde er mit Wirkung vom 1. Januar 1944 zum Oberbefehlshaber der 15. Armee im Westen ernannt. Am 29. Februar 1944 wurde er für vsl. 3 Tage in das Reservelazarett Luxemburg eingewiesen. Am 13. April 1944 meldete er sich für 10 Tage krank und wurde von General der Panzertruppe Adolf Kuntzen vertreten. Nachdem die deutsche Front gegen die alliierte Invasion zusammenbrach, wurde er von Hitler am 25. August 1944 seines Kommandos enthoben. Er wurde bis Kriegsende nicht mehr verwendet. Privat wohnte er in Giersdorf bei Wartha im Bezirk Breslau, wo er die Telefonnummer Wartha 201 hatte. Bei der Kapitulation geriet er in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft. Er wurde dann wegen Kriegsverbrechen in der Sowjetunion zur Last gelegt. Im Herbst 1948 wurde er zu 20 Jahren Haft verurteilt. Am 2. Februar 1951 wurde die Strafe auf 12 Jahre herabgesetzt. Seine Mutter starb am 1. März 1953 im Alter von 86 Jahren. Am 23. Juli 1953 wurde er aus der Haftanstalt Landsberg entlassen. In der Sylvesternacht 1961/62 ist Generaloberst a.D. Salmuth verstorben. Er war mit Liselotte von Meßling verheiratet und hatte zwei Söhne.

Er hatte mehrere Geschwister:
Sein älterer Bruder war der am 29. März 1886 in Braunschweig geborene Anton Wilhelm Ludwig Hermann von Salmuth. Er heiratete als Oberleutnant der Reserve und Regierungsassessor am 2. Juli 1917 (standesamtlich) und 3. Juli 1917 (kirchlich) die siebeneinhalb Jahre jüngere Margot von Minckwitz, Tochter von Hans von Minckwitz. Er starb am 5. Juni 1924 als Landrat in Hagen.
Ein jüngerer Bruder war der am 12. April 1894 in Braunschweig geborene Kurt Hermann Wolff Joachim Wiliam von Salmuth. Dieser wurde bei der Ersatz-Abteilung vom Feldartillerie-Regiment Nr. 46 angestellt. Nach dem ersten Weltkrieg war er als Kaufmann in Braunschweig tätig. Er wohnte für sehr viele Jahre im Steintorwall 6 in Braunschweig. Er heiratete am 30. Juni 1928 die über dreizehn Jahre jüngere Lilli Papemeyer. 1936 war er Hauptmann. 1941 war er Major. Er wohnte nac dem Krieg als Oberstleutnant a.D. noch immer im Steintorwall 6. Er starb am 16. Juni 1976.

 

Ritterkreuz (19. Juli 1940)