von Roeder, Georg

 

* 9. März 1873, Groß Gohlau / Niederschlesien (heute Galów bei Wroclaw, Polen)

† 4. März 1945, Praukau bei Lebus (heute Prawików, Polen)

 

 

Georg von Roeder war der Sohn vom 1888 gestorbenen Major a.D. und Gutsbesitzer Albrecht Karl Heinrich von Roeder und dessen Ehefrau Elisabeth Friederike Maximiliane Amalie Fernande, geborene von Bonin. Er entstammte damit einer großen Soldatenfamilie. Er trat am 1. April 1892 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Posensches Ulanen-Regiment "Prinz August von Württemberg" Nr. 10 nach Züllichau. In diesem wurde er am 18. Oktober 1892 zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 15. Juli 1893 zum Sekondelieutnant befördert. Anfänglich wurde er als Eskadronoffizier in der 2. Eskadron seines Regiments in Züllichau eingesetzt. 1895 gehörte er in gleicher Funktion zur 5. Eskadron seines Regiments in Züllichau. 1896 gehörte er wieder als Eskadronoffizier zur 2. Eskadron seines Regiments. Am 1. Oktober 1896 wurde er für zwei Jahre als Eskadronoffizier zur 1. Eskadron vom Posensches Ulanen-Regiment "Prinz August von Württemberg" Nr. 10 in Züllichau versetzt. Am 1. Oktober 1898 wurde er in gleicher Funktion für einige Jahre zur 4. Eskadron seines Regiments in Züllichau versetzt. Durch die Umbenenung seines Dienstgrades wurde er dort am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Auch bei seiner Beförderung zum Oberleutnant am 27. Januar 1903 gehörte er noch zur 4. Eskadron seines Regiments. 1904 wurde er als Kompanieoffizier zur 12. Kompanie vom 3. Ostpreußisches Grenadier-Regiment "König Friedrich der Große" Nr. 4 nach Rastenburg versetzt. Im Jahr 1905 gehörte er in gleicher Funktion zur 7. Kompanie vom 3. Ostpreußisches Grenadier-Regiment "König Friedrich der Große" Nr. 4 in Rastenburg. Am 14. März 1906 starb seine Mutter in Groß Gohlau. Ebenfalls im Jahr 1906 wurde er als Eskadronoffizier in die 1. Eskadron vom Neumärkisches Grenadier-Regiment zu Pferde "Freiherr von Derfflinger" Nr. 3 nach Bromberg versetzt. 1908 gehörte er in gleicher Funktion zur 2. Eskadron vom Neumärkisches Grenadier-Regiment zu Pferde "Freiherr von Derfflinger" Nr. 3 in Bromberg. Am 17. Dezember 1908 wurde er als Eskadronchef und Rittmeister ohne Patent zum Pommersches Dragoner-Regiment "von Wedel" Nr. 11 versetzt, wo er die 1. Eskadron als Nachfolger von Major Veit in Lyck übernahm. Diese Position behielt er für einige Jahre. Sein Patent als Rittmeister hat er am 18. August 1910 erhalten. Im Herbst 1913 wurde seine Eskadron durch Allerhöchste-Kabinetts-Order vom 4. September 1913 mit Wirkung zum 1. Oktober 1913 zur Aufstellung vom Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 10 herangezogen. Dadurch wurde er als Eskadronchef der 1. Eskadron zum Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 10 nach Goldap versetzt. Sein Rangdienstalter als Rittmeister wurde dabei auf den 20. November 1908 verbessert. Über seine Zeit während des 1. Weltkrieges ist nicht viel bekannt. Am 18. Juni 1915 wurde er zum Major befördert. Im August 1918 war er Kommandeur vom 2. Schlesisches Dragoner-Regiment "König Friedrich III." Nr. 8. Neben dem Ritterkreuz des königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen wurden ihm noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Ende des Krieges wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er zum Reiter-Regiment 8. Auch bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr gehörte er weiter zum Regimentsstab vom 8. (Preuß.) Reiter-Regiment in Oels. Zum 1. Oktober 1920 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Januar 1922 wurde er als Nachfolger von Oberst Albrecht Otto von Thaer zum Kommandeur vom 7. (Preußisches) Reiter-Regiment in Breslau ernannt. Er wohnte danach privat in der Kürassierstraße 27 in Breslau XVIII. Am 2. März 1923 heiratete er die fünfundzwanzig Jahre jüngere Annemarie Isidora Elisabeth von Mangoldt, Tochter vom Generalmajor Hans Georg von Mangoldt, in Breslau-Goldschmieden. Als Regimentskommandeur wurde er am 1. November 1924 zum Oberst befördert. Ende 1924 wohnte er in der Scharnhorststraße 19 in Breslau XVIII. Am 31. Januar 1925 wurde er aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Seine Nachfolge als Regimentskommandeur trat Oberstleutnant Hermann von Felbert an. Er war danach als Gutsherr auf Nieder-Mahliau und Groß-Gohlau tätig. Auch das Forstgut Blücherwald mit 1.218 Hektar Fläche in Luzine gehörte ihm. Zum Ende des 2. Weltkrieges wurde er angeblich durch Angehörige der Roten Armee verschleppt. Er starb nach offiziellen Angaben wenige Wochen später in Praukau bei Lebus. Seine Ehefrau starb am 28. April 1960 in München.

 

Literatur und Quellen:
BArch, MSG 109/4919 : Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867-1945
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1891, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1891
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1892, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1892
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1893, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1893
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1894, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1894
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925