Poetter, Joachim Robert Heinrich

 

* 1. Januar 1913, Moetigey, bei Metz

† 17. November 1992, Kronberg in Oberbayern

 

  

Joachim Poetter war der einzige Sohn vom späteren Generalleutnant Adolf Poetter und seiner Ehefrau Ilse, geborene Hilgendorff. Er trat am 9. April 1931 als Fahnenjunker in die Reichswehr ein. Er kam dabei zur Artillerie. Am 7. März 1934 wechselte er zur Luftwaffe. Er absolvierte seine Fliegerausbildung an der Deutsche Verkehrsfliegerschule in Cottbus und später an der Große Kampffliegerschule Jüterbog. Am 16. April 1935 wurde er zur Fliegergruppe Finsterwalde versetzt. Dort wurde er als Pilot bei der III. Gruppe vom Kampfgeschwader 153 eingesetzt. Am 1. März 1937 wurde er zur III. Gruppe vom Kampfgeschwader 255 versetzt. Ab dem Juli 1938 wurde er als Staffelkapitän bei seiner Einheit verwendet. Er heiratete als Oberleutnant in der III. Gruppe vom Kampfgeschwader 255 am 4. September 1938 die zwei Jahre jüngere Anita Else Auguste Blunck in Eilsdorf in Holstein. Spätestens ab dem 1. Dezember 1938 war er Kapitän der 7. Staffel. Im Mai 1939 kam er durch die Umbenennung seines Geschwaders zur III. Gruppe vom Kampfgeschwader 51. Auch bei diesem führte er weiter die 7. Staffel. Kurz vor dem 2. Weltkrieg wurde er zum 1. August 1939 zum Hauptmann befördert. Auch bei Beginn des 2. Weltkrieges im Spätsommer 1939 führte er weiter seine 7. Staffel beim Kampfgeschwader 51. Auch bei Beginn des Westfeldzuges Anfang Mai 1940 war er noch als solcher im Einsatz. Bei diesem wurde er im Raum Lyon mit seiner He 111 H durch französische Piloten abgeschossen und verwundet. Am 1. November 1940 wurde er zum Major befördert. Als solcher wurde er als Kommandeur der Ergänzung-Kampfgruppe 4 eingesetzt. Anfang 1940 war seine private Adresse die Dianastraße 75 in Berlin-Waidmannslust, woi er die Telefonnummer 474693 hatte. Am 23. April 1941 wurde er zum Kommandeur der I. Gruppe vom Kampfgeschwader 77 ernannt. Am 4. September 1941 starb seine Mutter im Krankenhaus Bethanien in der Alleestraße 7 in Stettin, als Todesursache wurde Doppelseitig vereiterte Steinniere und Harnvergiftung angegeben. Am 15. Oktober 1941 wurde ihm das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Am 25. Oktober 1941 wurde er durch sowjetische Flieger mit seiner Ju 88 A-5 südwestlich von Raguj über feindlichem Gebiet abgeschossen. Er brauchte einige Tage um sich wieder zu den eigenen Linien durchzuschlagen. Danach kam er erstmal ins Lazarett. Nach seiner Rückkehr kommandierte er wieder seine I. Gruppe vom Kampfgeschwader 77. Am 16. April 1942 wurde ihm als Kommandeur der I. Gruppe vom Kampfgeschwader 77 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 6. Mai 1942 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür am 7. Mai 1942 als Gruppenleiter im Amt vom Chef des Ausbildungswesens im Reichsluftfahrtminsterium (RLM) eingesetzt. Am 10. November 1942 wurde er mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Abteilungsleiter der Ausbildungs-Abteilung beim Chef des Ausbildungswesens (Chef AW) im RLM ernannt. Am 1. Dezember 1942 wurde er, obwohl er nie die Luftkriegsakademie besucht hatte, in den Generalstab der Luftwaffe aufgenommen, wodurch er jetzt Major i.G. wurde. Zum 1. April 1943 wurde er zum Oberstleutnant i.G. befördert. Am 1. April 1943 wurde er zum Abteilungsleiter der Ausbildungs-Abteilung beim Chef AW ernannt. Am 15. April 1944 wurde er krank in das Reservelazarett 101 Brandenburg eingeliefert. Am 20. April 1944 wurde er zum Stab vom General der Kampfflieger versetzt. Er wurde zu seinem Stellvertreter. Am 16. Juni 1944 wurde er wegen seiner Erkrankung in die Führerreserve versetzt und dem Oberbefehlshaber der Luftwaffe zur Verfügung gestellt. Am 26. August 1944 kam er als Oberstleutnant i.G. zum Lehrstab der Luftkriegsakademie in Berlin-Gatow. Bei dieser wurde er jetzt als Ausbilder verwendet. Zum Ende des Krieges gehört er als Leiter des Materiellen Abrüstungsstabes zum Stab der 2. Jagd-Division. Ingesamt absolvierte er 161 Einsätze, davon 118 an der Ostfront. Insgesamt wurde er dreimal verwundet, weshalb er das Verwundetenabzeichen in Silber trug. 1955 er in die neue Luftwaffe ein. Als Kommandeur einer Flugzeugführerschule brachte er es bis zum Oberst. Am 31. März 1971 wurde er in den Ruhestand verabschiedet. Sein Onkel war der Oberst (E) Hans Poetter, der als Kommandeur vom Wehrbezirkskommando Frankfurt am Main II (WBK Frankfurt am Main II) eingesetzt wurde.

 

Ritterkreuz (16. April 1942)