Freiherr von Perfall, Gustav Karl Johann Julius

 

* 2. Februar 1883, München

† 27. Februar 1969, (Füssen)

 

 

Gustav Freiherr von Perfall war der Sohn vom königlichen Kämmerer, Hofmarschall und persönlicher Adjutant seiner Königlichen Hoheit Prinz Leopold von Bayern und späterem Aufsichtsratsmitglied der Bayerischen Vereinsbank Oberst Emanuel Freiherr von Perfall und dessen Ehefrau Amalie, geborene Clauss. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am 27. Juni 1902 als Fähnrich in die Königlich Bayerische Armee ein. Der Offizierssohn kam dabei zum Königlich Bayerisches 1. Schwere-Reiter-Regiment „Prinz Karl von Bayern“. Bei diesem wurde er am 9. März 1904 zum Leutnant befördert. Am 5. November 1910 hat er Elisabeth Freiin von dem Bottlenberg in der Villa Hügel der Familie Krupp in Essen-Bredeney geheiratet. Am 7. März 1912 wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 1. Mai 1913 wurde er dann als Ordonanzoffizier zu seiner Königlichen Hoheit dem Prinzregent kommandiert. Auch vor dem Beginn des 1. Weltkriegs gehörte er etatmäßig noch zum 1. Königlich Bayerisches Schwere-Reiter-Regiment „Prinz Karl von Bayern“. Am 28. August 1914 wurde er als Zugführer zur 5. Eskadron vom 1. Königlich Bayerisches Schwere-Reiter-Regiment „Prinz Karl von Bayern“ ins Feld versetzt. Dort wurde er vom 7. Oktober 1914 bis zum 8. November 1914 auch als Führer der 5. Eskadron eingesetzt. Vom 14. November 1914 bis zum 31. Dezember 1914 wurde er als Eskadronführer beim Königlich Bayerisches 2. Schwere-Reiter-Regiment „Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este“ eingesetzt. Am 1. Februar 1915 wurde er als Ordonanzoffizier zu seiner Majestät des Königs kommandiert. Am 1. Juni 1915 wurde er zum Rittmeister befördert. Er wurde jetzt als Flügeladjutant seiner Majestät des Königs von Bayern eingesetzt. Außerdem wurde er auch als Patroulienführer und Eskadronchef im 1. Königlich Bayerisches Schwere-Reiter-Regiment „Prinz Karl von Bayern“ und 2. Königlich Bayerisches Schwere-Reiter-Regiment „Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este“ eingesetzt. Sein Patent als Rittmeister wurde auf den 9. August 1915 datiert. Am 9. Juli 1916 wurde er als Verbindungsoffizier zur 9. österreichischen Kavallerie-Division kommandiert. Ab dem 15. Juli 1916 wurde er als Führer der 4. Esakdron vom 1. Königlich Bayerisches Schwere-Reiter-Regiment „Prinz Karl von Bayern“ eingesetzt. Am 19. August 1916 wurde er in den Kämpfen bei Tobaly am linken Oberarm schwer verwundet. Er wurde danach im Kriegslazarett Brest-Litowsk behandelt. Laut Verlustliste wurde er nur leicht verwundet. Seine Privatanschrift während des Krieges war die Siegfriedstraße 8a in München. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm im Ersten Weltkrieg neben beiden Eisernen Kreuze noch sehr viele weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er zuerst im Freikorps Epp eingesetzt. Später wurde er als Rittmeister in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er wurde dort in das Reichswehr-Kavallerie-Regiment 21 eingeteilt. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er als Chef der 4. Eskadron zum Reiter-Regiment 17. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr gehörte er dann weiter als Chef der 4. Eskadron zum 17. (Bayer.) Reiter-Regiment. Er wurde bei diesem die nächsten Jahre als Eskadronchef eingesetzt. Sein Rangdienstalter wurde dabei 1922 auf den 8. November 1914 festgelegt. Im Frühjahr 1924 war er noch immer Chef der 4. Eskadron vom 17. (Bayer.) Reiter-Regiment in Straubing. Am 1. Oktober 1924 wurde er dann zur Kommandantur München versetzt. Am 1. Januar 1926 wurde er dann zum Major befördert. Als solcher wurde er in die Ausbildungs-Eskadron vom 17. (Bayer.) Reiter-Regiment nach Bamberg versetzt. Am 1. Oktober 1926 wurde er dann in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt in der Heeres-Personal-Abteilung 1 (P1)  im Heeres-Personalamt (PA) eingesetzt. Er wohnte die nächsten Jahre in der Niebuhrstraße 8 in Berlin-Charlottenburg und hatte die Telefonnummer Bismarck 7554. Am 1. April 1930 wurde er im PA zum Oberstleutnant befördert. Als solcher blieb er auch die nächsten Jahre weiter bei der Heeres-Personalabteilung 1 im Reichswehrministerium in Berlin. Am 1. Oktober 1932 wurde er zum Kommandeur vom 17. (Bayer.) Reiter-Regiment in Bamberg ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1933 zum Oberst befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur vom Kavallerie-Kommando Insterburg ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur der 5. Reiter-Brigade in Insterburg ernannt. Am 1. Dezember 1935 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er am 1. April 1936 zum Höherer Kavallerie-Offizier 3 in Bamberg ernannt. Am 1. Februar 1938 wurden ihm die Charakter als Generalleutnant verliehen. Am 1. April 1939 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür zum Inspekteur der Wehrersatz-Inspektion Nürnberg ernannt. Als solcher wurde er am 1. August 1939 zum Generalleutnant befördert. Auch bei Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 blieb er weiter in Nürnberg eingesetzt. Privat wohnte er in der 1. Etage in der Theodorstraße 11. Mitte Juli 1942 gab er seinen Posten als Wehrersatz-Inspekteur in Nürnberg ab. Am 31. März 1943 wurde er endgültig aus der Wehrmacht verabschiedet.

Seine Schwester Gisela Freiin von Perfall war mit dem sechs Jahre älteren Karl Edler von Grauvogel verheiratet, der am 13. August 1916 als Hauptman durch ein Artilleriegschoß bei Cléry an der Somme gefallen ist. Sein Neffe aus dieser Ehe war Karl Max Edler von Grauvogel, der am 2. Juni 1943 als Oberleutnant der Artillerie im Reservelazarett XXI Wien II gestorben ist.