von Oesterreich, Curt
* 9. September 1880, Frankfurt an der Oder † 24. Oktober 1949, Sowjetunion (gestorben in russischer Gefangenschaft) |
|
Curt von Oesterreich trat im Herbst 1899 als Fahnenjunker in das Königlich Preußische Heer ein. Der Offizierssohn kam dabei zum 1. Brandenburgisches Leib-Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm III" Nr. 8. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 18. Januar 1901 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 1. Februar 1900 datiert. Am 8. Dezember 1913 wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher diente er kurz vor Beginn vom Ersten Weltkrieg im 2. Garde-Regiment zu Fuß. Bei diesem wurde ihm dann am 5. Juni 1918 der Pour le merite verliehen. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurde ihm im 1. Weltkrieg neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch viele andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er als Hauptmann in das Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er als Adjutant zum Wehrkreiskommando III. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er als Adjutant in den Stab der 3. Division der Reichswehr in Berlin übernommen. Im Herbst 1921 wurde er bei diesem Stab als Referent eingesetzt. 1922 wurde er dann zum Major befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juni 1921 festgelegt. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 wurde er dann im Reichswehrministerium (RWM) ebenfalls in Berlin eingesetzt. Dort wurde er jetzt die nächsten Jahre in der Heeres-Personalabteilung 1 (P 1) im Heeres-Personalamt (PA) eingesetzt. Dort wurde er am 1. März 1926 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Februar 1927 wurde er dann zum Regimentsstab vom 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Stettin versetzt. Am 30. Januar 1929 wurde er dann aus dem aktiven Dienst der Wehrmacht verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Oberst verliehen.
Am 1. Oktober 1933 trat er als Ergänzungsoffizier wieder in die Reichswehr ein. Dabei wurde er als Oberstleutnant (E) und Ausbildungsleiter Stargard eingesetzt. Am 1. August 1937 wurde er zum Oberst (E) befördert. Als solcher wurde er dann als Ausbildungsleiter Deutsch Krone, später Ausbildungsleiter Schneidmühl eingesetzt. 1938 wurde er wieder zum Ausbildungsleiter Stargard ernannt. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 368 der 207. Infanterie-Division ernannt. Als so genannter Tannenberg-General wurden ihm am 27. August 1939 die Charakter als Generalmajor verliehen. Mit seinem Regiment wurde er dann bei Beginn des Krieges im Polenfeldzug eingesetzt. Im Frühjahr 1940 führte er sein Regiment dann im Divisionsverband der 207. Infanterie-Division in den Westfeldzug. Am 1. Dezember 1940 gab er sein Kommando ab und wurde daraufhin in die Führerreserve versetzt. Am 1. Februar 1942 wurde er dann zum Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis XX ernannt. Als solcher wurde er am 1. März 1941 zum Generalmajor befördert. Sein Rangdienstalter wurde später auf den 1. April 1942 festgelegt. 1941 wurde er dann zum Kriegsgefangenen-Bezirks-Kommandant G beim Militärbefehlshaber Frankreich ernannt. Ab Januar 1942 wurde er dann beim Befehlshaber Heeresgebiet Süd eingesetzt. Durch die Umbenennung seiner Dienststelle wurde er im Sommer 1942 zum Kommandeur der Kriegsgefangenen im Operationsgebiet II ernannt. Am 13. November 1942 wurde er dann erneut zum Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis XX ernannt. 1943 gab er sein Kommando ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 1. Juli 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 31. Juli 1943 wurde er aus dem aktiven Dienst der Wehrmacht endgültig verabschiedet. Danach wurde er als Angestellter bei der Reichswirtschaftskammer eingesetzt. Nach dem Ende des Krieges wurde er in Güstrow in Mecklenburg von den Besatzungstruppen der Roten Armee verhaftet und in die Sowjetunion verschleppt. Dort ist er dann 1949 in Gefangenschaft verstorben.