Müller, Friedrich August Bruno Kurt

 

* 5. Oktober 1876, Weißenfels, Kreis Merseburg

† 31. Dezember 1942, Berlin-Charlottenburg

 

  

Kurt Müller war der Sohn von Bruno Müller und dessen Ehefrau Anna, geborene Pöhler. Er trat am 22. März 1899 als Fahnenjunker in die Sächsische Armee ein. Er kam dabei zum Königlich Sächsischen 1. Train-Bataillon Nr. 12 nach Dresden. Bei diesem wurde er am 23. Oktober 1899 zum Fähnrich befördert. Er gehörte dabei zur 1. Kompanie seines Bataillons in Dresden. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1900 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 30. Januar 1900 datiert. Anfangs wurde er die ersten Jahre als Kompanieoffizier in der 2. Kompanie seines Bataillons in Dresden eingesetzt. Im Herbst 1904 wurde er in gleicher Funktion in die 3. Kompanie seines Bataillons am gleichen Standort versetzt. 1905/06 wurde er als Nachfolger von Leutnant Alfred Julius Wich zum Adjutant seines Bataillons, ebenfalls in Dresden, ernannt. Als solcher wurde er am 21. Mai 1907 zum Oberleutnant, vorläufig ohne Patent ernannt. Am 23. September 1908 hat er als Bataillonsadjutant sein Patent als Oberleutnant erhalten. 1912/13 wurde er durch Leutnant Friedrich August Knab als Bataillonsadjutant abgelöst. Dafür wurde er jetzt wieder als Kompanieoffizier in der 3. Kompanie seines Bataillons in Dresden eingesetzt. Am 11. Juli 1913 wurde er in seinem Bataillon zum überzähligen Hauptmann befördert. Am 1. Oktober 1913 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Hans Georg Großmann zum Chef der 2. Kompanie vom Königlich Sächsisches 1. Train-Bataillon Nr. 12 in Dresden ernannt. Am 1. April 1914 wurde er unter Umbenennung seines Bataillons zur Königlich Sächsische 1. Train-Abteilung Nr. 12 zum Chef der 2. Eskadron seiner Abteilung ernannt und gleichzeitig wurde sein Dienstgrad zum Rittmeister umbenannt. Ab Beginn des 1. Weltkrieges wurde er als Führer verschiedener Kolonnen eingesetzt. 1915 gehörte er auch zum Stab des Kommandeurs des Train des XII. Armee-Korps. Durch die Umbenennung dieses Stabes gehörte er im Jahr 1916 auch zum Stab des Kommandeurs der Munitions-Kolonnen und Train des XII. Armee-Korps. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuze noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er im Jahr 1919 als Rittmeister in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dort wurde er am 1. Oktober 1919 zum Kommandeur der Reichswehr-Fahr-Abteilung 12 ernannt. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 war er noch immer Kommandeur der Fahr-Abteilung 12 der Reichswehr-Brigade 12. Zum 1. Juni 1920 wurde ihm der Charakter als Major verliehen. Bei der Bildung des 100.000-Mann-Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 wurde er zum Kommandeur der Fahr-Abteilung 4 in Dresden ernannt. Durch die Umbenennung seiner Abteilung wurde er im Frühjahr 1921 zum Kommandeur der 4. Fahr-Abteilung weiterhin in Dresden ernannt. Zum 1. September 1922 wurde er zum Major befördert. Zum 1. Februar 1924 gab er sein Kommando über die Abteilung an Oberstleutnant Wilhelm Adam ab. Er wurde an diesem Tag als Offizier der Fahrtruppen In6 (F) bei der Inspektion der Verkehrstruppen (In 6) in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Er diente danach mehrere Jahre in dieser Stelle. Ab Ende 1926 wohnte er privat in der 2. Etage der Sophie Charlotte-Straße 53/54 in Charlottenburg. 1928 wurde er innerhalb vom RWM in das Heeres-Waffen-Amt (WaA) versetzt. Zum 1. März 1928 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Zum 1. Februar 1931 wurde er zum Oberst befördert. Als solcher wurde er am 1. April 1931 als Stabsoffizier der Fahrtruppen in den Stab vom Gruppenkommando 2 nach Kassel versetzt. Am 31. Januar 1932 wurde er aus dem aktiven Dienst des Reichsheeres verabschiedet.

Nach seinem Abschied wurde er als Oberst a.D. als Landesschutzoffizier wieder bei der Reichswehr angestellt. Er wurde jetzt wieder im Heeres-Waffen-Amt (WaA) eingesetzt. Am 1. Oktober 1933 wurde er im RWM wieder reaktiviert. Privat wohnte er weiterhin in der Sophie Charlotte-Straße 53/54 und hatte die Telefonnummer J3 Westend 2563. 1937 hatte sich seine Telefonnummer zur 932563 geändert. Am 30. April 1937 wurde er wieder aus dem Heer verabschiedet. Dabei wurden ihm der Charakter als Generalmajor verliehen.

Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er Ende August 1939 wieder mobil gemacht. Er wurde jetzt als Kommandant von Elbing eingesetzt. Zum 1. Oktober 1941 wurde er zum Generalmajor z.V. befördert. Am 30. April 1942 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve OKH versetzt. Am 31. Mai 1942 wurde seine Mobilmachungsverwendung aufgehoben. Der ledige Generalmajor Kurt Müller starb am 31. Dezember 1942 in seiner Wohnung in der Sophie-Charlotten-Straße 53/54 in Berlin-Charlottenburg. Als Todesursache wurde Angina Pectoris angegeben.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1899, Dresden 1899
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1900, Dresden 1900
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1901, Dresden 1901
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1902, Dresden 1902
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1903, Dresden 1903
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1904, Dresden 1904
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1905, Dresden 1905
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1906, Dresden 1906
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1907, Dresden 1907
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1908, Dresden 1908
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1909, Dresden 1909
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1910, Dresden 1910
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1911, Dresden 1911
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1912, Dresden 1912
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1913, Dresden 1913
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1914, Dresden 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953