von Knobelsdorff, Hans Wilhelm Karl Kurt

 

* 30. Mai 1866, Berlin

† 8. Dezember 1947, Schloss Hausen (Oberaula)

 

 

Hans von Knobelsdorff war der Sohn vom späteren Generalmajor Karl Kurt Wilhelm Adolf von Knobelsdorff und dessen Ehefrau Caroline Dorothea Sophie, geborene Gräfin von der Pahlen, Freiin von Astrau. Seine Taufpaten waren unter anderem Generalmajor von Schenckendorff, sowie zwei Generalmajore und zwei Oberste von Knobelsdorff. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am 18. März 1886 in die Königlich Preußische Armee ein. Er wurde dabei als Sekondeleutnant von der Hauptkadettenanstalt Lichterfelde zum Brandenburgisches Husaren-Regiment "von Ziethen" Nr. 3 in Rathenow überwiesen. Anfangs wurde er als Eskadronoffizier bei der 1. Eskadron seines Regiments in Rathenow eingesetzt. Vom 1. Oktober 1888 bis zum 28.Februar 1889 wurde er zur Militär-Turn-Anstalt kommandiert. Im Frühjahr 1889 gehörte er in gleicher Funktion zur 4. Eskadron am gleichen Standort. Im Frühjahr 1890 war er Eskadronoffizier in der 3. Eskadron vom Brandenburgisches Husaren-Regiment "von Ziethen" Nr. 3 in Rathenow. Im Frühjahr 1891 gehörte er dann wieder zur 4. Eskadron seines Regiments. Von dort wurde er am 1. Oktober 1891 für etwa zwei Jahre zum Militär-Reitinstitut nach Hannover kommandiert, etatmäßig blieb er bei der 4. Eskadron seines Regiments. Am 25. Januar 1893 heiratete er die fast genau viereinhalb Jahre jüngere Ida Adolfine Luise Margot von Hirschfeld, Tochter vom Feldartillerieoffizier Carl Ernst Friedrich Wilhelm Louis Moritz Urban Von Hirschfeld. Etatmäßig gehörte er im Frühjahr 1893 zur 1. Eskadron seines Regiments in Rathenow. Nach seiner Rückkehr vom Militär-Reitinstitut wurde er viele Jahre als Eskadronoffizier in der 1. Eskadron vom Brandenburgisches Husaren-Regiment "von Ziethen" Nr. 3 in Rathenow eingesetzt. Am 10. Dezember 1893 wurde seine Tochter Maria-Eva von Knobelsdorff in Rathenow geboren. Am 14. Mai 1894 wurde er zum Premierleutnant befördert. Am 8. Oktober 1898 wurde er mit Wirkung vom 1. November 1898 als Nachfolger von Rittmeister von Lindern als Adjutant zur 18. Kavallerie-Brigade in Altona kommandiert. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Oberleutnant ernannt. Am 18. April 1900 wurde er unter Enthebung seines Kommandos als Adjutant zur 18. Kavallerie-Brigade und Beförderung zum Rittmeister, vorläufig ohne Patent, als Nachfolger von Rittmeister von Veltheim zum Chef der 2. Eskadron vom Brandenburgisches Husaren-Regiment "von Ziethen" Nr. 3 in Rathenow ernannt. Sein Nachfolger als Brigadeadjutant wurde Oberleutnant von Sydow. Am 16. Juni 1900 hat er sein Patent als Rittmeister erhalten. Am 22. Oktober 1900 wurde seine Tochter Ehrengard Blanca Auguste Victoria von Knobelsdorff in Hamburg geboren, die kleine Familie wohnte damals offiziell noch an der Alster 49 in Hamburg. 1902 oder 1903 muss sein drittes Kind, der Sohn Hans-Friedrich von Knobelsdorff in Rathenow geboren sein. Am 7. November 1904 wurde sein Sohn Kurt-Christoph von Knobelsdorff in Rathenow geboren. Am 25. Januar 1908 starb sein Vater in Hannover und wurde dort auf dem Stadtfriedhof Engesohde beigesetzt. Am 18. Juni 1908 wurde er zum überzähligen Major befördert und gleichzeitig als Nachfolger von Major von Langendorff zum 2. Adjutant bei der Adjutantur vom Generalkommando III. Armeekorps in Berlin ernannt. Er trug weiterhin die Uniform vom Brandenburgisches Husaren-Regiment "von Ziethen" Nr. 3. Am 19. November 1909 wurde er als Nachfolger von Major von Langendorff zum 1. Adjutant (IIa) vom Generalkommando III. Armeekorps in Berlin ernannt. Am 6. Februar 1910 starb seine Mutter in Berlin, auch sie wurde Stadtfriedhof Engesohde in Hannover beerdigt. Am 22. April 1912 wurde er zum Regimentsstab vom 3. Garde-Ulanen-Regiment nach Potsdam versetzt. Dort erhielt er jetzt seine Einweisung als Regimentskommandeur. Vom 14. Mai 1913 bis zum 23. Mai 1913 wurde er zum II. Informationskurs zur Infanterie-Schießschule kommandiert. Vom 14. Juli 1913 bis zum 9. August 1913 wurde er zum Informationskursus für Stabsoffiziere beim Militär-Reit-Institut kommadiert. Am 4. August 1913 wurde er zum Pommersches Kürassier-Regiment "Königin" Nr. 2 nach Pasewalk versetzt und dort für den am 23. Juli 1913 verstorbenen Oberst Johannes von Baath mit der Führung des Regiments beauftragt. Am 22. April 1914 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er auch zum Kommandeur vom Pommersches Kürassier-Regiment "Königin" Nr. 2 in Pasewalk ernannt. Auch zu Beginn des 1. Weltkrieges im Sommer 1914 blieb er weiter der Kommandeur. Vom 13. Juni 1915 bis zum 17. August 1915 war er wegen Blinddarmentzüng krank. Vom 20. August 1915 bis zum 22. September 1915 war er Kommandant des Brückenkopfes Mitau. Bei einem Ernteeinsatz 1916 erkrankte sein Sohn Kurt-Christoph von Knobelsdorff als Schüler schwer. Er verlor zeitweise sein Augenlicht und für immer sein Gehör, trotzdem wurde er später ein bekannter Turnierreiter. Am 27. Januar 1917 wurde er zum Oberst befördert. Am 16. März 1918 gab er sein Kommando über das Regiment an Major von Gagern ab. Er wurde dafür selbst Kommandeur der 182. Landwehr-Infanterie-Brigade. Nach dem Ende des Krieges kam er Anfang Februar 1919 wieder als Kommandeur zu seinem Pommerschen Kürassier-Regiment "Königin" Nr. 2 nach Pasewalk. Das dortige Kommandeurshaus wurde dann auch als Villa Knobelsdorff bezeichnet. Im Jahr 1919 wurde er auch in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er am 1. Oktober 1919 als Kommandeur vom Reichswehr-Kavallerie-Regiment 2 eingeteilt. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 wurde er zu Ausbildungszwecken der 3. Kavallerie-Division zur Verfügung gestellt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres wurde er als Nachfolger von Major Gerhard von Löbbecke als Kommandeur vom Reiter-Regiment 6 in Pasewalk eingeteilt. In dieser Funktion wurde er am 10. Januar 1921 zum Generalmajor befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Dezember 1920 festgelegt. Er wohnte damals in der Ringstraße 13 in Pasewalk. Im März 1921 wurde er durch die Umbenennung seines Regiments zum Kommandeur vom 6. (Preußisches) Reiter-Regiment in Pasewalk ernannt. Am 31. Mai 1921 gab er sein Kommando an Oberstleutnant Siegfried von Selchow. Er wurde an diesem Tag aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet.

Nach seinem Abschied wohnte er im Jahr 1925 weiterhin unter der Adresse Ringstraße 13 in Pasewalk. Ebenfalls im Haus verzeichnet waren seine Tochter Ehrengard sowie die Söhne Hans-Friedrich (Referendar) und Kurt-Christoph (Schüler). Sie hatten auch einen Diener (Richard Lemke) und ein Dienstmädchen (Gertrud Fleuter). Zumindest 1928 wohnte er noch immer unter dieser Adresse. 1939 starb seine Ehefrau. Er selbst wurde später nicht mehr in der Reichswehr und der Wehrmacht verwendet. Generalmajor a.D. Hans von Knobelsdorff starb zweieinhalb Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges am 8. Dezember 1947 auf Schloss Hausen. Als Todesursache wurde Herzinsuffizienz angegeben. Seine Tochter Maria-Eva von Knobelsdorff heiratete Hugo Max Friedrich Ludwig von Dörnberg. Seine Tochter Ehrengard von Knobelsdorf heiratete als zweite Frau den über neun Jahre älteren Friedrich-Gustav Konrad Baron von Brockdorff, einem Offizier des Pommerschen Kürassier-Regiment "Königin" Nr. 2. Dieser war zwischen 1937 und 1939 Gehilfe des Militärattaches in Warschau. Der Ehemann starb am 1. Januar 1944 in Agram und wurde posthum noch zum Oberst befördert. Sein Sohn Kurt-Christoph von Knobelsdorff heiratete am 30. Mai 1939 Marie Margarete von Schack in Coburg. Sein Sohn Kurt-Christoph von Knobelsdorff ist am 30. April 1945 um 15:30 Uhr als Zivilist auf der Flucht durch Tieffliegerangriff auf der Straße zwischen Schmachthagen und Mallentin in Mecklenburg gefallen.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1886, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1886
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1887, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1887
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1888, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1888
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1889, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1889
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1890, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1890
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1891, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1891
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1892, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1892
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1893, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1893
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1894, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1894
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968