Hüttner, Hans

 

* 19. November 1885, Hirschberglein bei Geroldsgrün (Oberfranken)

† 11. September 1956, Hof/Saale

 

Hans Hüttner trat nach seiner Lehre als Maurer am 23. Oktober 1905 als Freiwilliger in das Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment Nr. 19 ein. Im Frühjahr 1907 wurde er zum Gefreiten befördert. Noch im gleichen Jahr wurde er zum Unteroffizier befördert. Als Vizefeldwebel rückte er im August 1914 in den 1. Weltkrieg aus. Im Herbst 1914 wurde er schwer verwundet. Im Frühjahr 1915 kam er dann wieder an die Front, wo er nach wenigen Wochen zum Feldwebel befördert wurde. Im 1. Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Am 12. Mai 1918 wurde er wegen bewiesener Tapferkeit vor dem Feind zum Leutnant befördert. Im Herbst 1918 geriet er in englische Gefangenschaft. 1919 wurde er aus dieser entlassen. Er wurde in der Folge in die Reichswehr übernommen. 1920 wurde er dabei im Reichswehr-Infanterie-Regiment 47 eingesetzt. Mit der Verringerung zum 100.000 Mann Heer kam er zum 21. (Bayer.) Infanterie-Regiment. Bei diesem wurde er am 1. Januar 1921 zum Oberleutnant befördert, das Dienstalter wurde dabei auf den 19. April 1917 festgelegt. 1924 gehörte er zum Stab des Ausbildungs-Bataillons vom 21. (Bayer.) Infanterie-Regiment. Am 1. Februar 1925 wurde er zum Hauptmann befördert. 1926 wurde er dann zum Kompaniechef in seinem Regiment ernannt. Im Frühjahr 1927 war er Chef der 15. Kompanie. Im Frühjahr 1929, 1930 und 1932 war er dann Chef der 9. Kompanie vom 21. (Bayer.) Infanterie-Regiment. Am 1. April 1934 wurde er zum Major befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er in den Regimentsstab vom Infanterie-Regiment Bayreuth versetzt. Ab 1935 wurde er dann zum Kommandeur vom Ergänzungs-Bataillon 38 ernannt. Ab 1936 war er dann Kommandeur vom Ergänzungs-Bataillon des Infanterie-Regiment 42. Am 1. April 1939 wurde er zum Oberstleutnant ernannt. Bei der Mobilmachung wurde er zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 480 ernannt. Mit diesem Bataillon verlegte er an den Westwall. Anfang Januar 1940 wurde er mit seinem Bataillon an das Infanterie-Regiment 519 abgegeben und wurde damit Kommandeur von dessen I. Bataillon. Dieses Bataillon führte er dann in den Westfeldzug. In diesem wurden ihm beide Spangen zum Eisernen Kreuz verliehen. Im Sommer 1941 führte er dann das Bataillon in den Russlandfeldzug. Anfang Oktober 1941 gab er sein Kommando ab und wurde dafür zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 520 ernannt. Als solcher wurde ihm am 19. Dezember 1941 das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Am 1. Februar 1942 wurde er zum Oberst befördert. Am 4. September 1942 wurde er mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Auch nach der Umbenennung des Regiments zum Grenadier-Regiment 520 war er noch weiter der Kommandeur. Am 1. Juli 1943 gab er dann sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 15. August 1943 wurde er zum Kommandeur der Osttruppen z.b.V. 709 ernannt. Damit wurde er bei der Heeresgruppe Mitte eingesetzt. Am 10. Oktober 1943 wurde er dann zum Kommandeur der Osttruppen z.b.V. 741 ernannt. Damit war er jetzt bei der Heeresgruppe Südukraine im Einsatz. Dezember 1943 wurde er nach der Auflösung seiner Einheit wieder in die Führerreserve versetzt. Anfang Januar 1944 wurde er zum Kampfkommandant von Kirowograd ernannt. Als solcher wurde er mit der Führung der Reste der 167. Infanterie-Division beauftragt. Damit war er dann ab dem 1. Februar 1944 Führer der Divisionsgruppe 167. Am 18. Mai 1944 gab er die Führung ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 17. Juni 1944 wurde er zum Kommandant der Festung Christiansand ernannt. Am 15. Dezember 1944 gab er diese Aufgabe wieder ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 1. Januar 1945 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er am 20. Januar 1945 zum Festungskommandant von Ijmuiden ernannt. Zur Tarnung wurde er zum Kommandeur der 703. Infanterie-Division ernannt. Bei Kriegsende geriet er in Gefangenschaft. Dabei wurde er das erste Jahr noch weiter mit Sicherungsaufgaben im Gebiet Norden-Emden-Aurich betraut. Aus der Kriegsgefangenschaft wurde er am 23. April 1947 wieder entlassen.

 

Ritterkreuz (4. September 1942)