Hasse, Ernst Ludwig Wilhelm

 

* 7. Juli 1867, Rummelsburg (Pommern)

† 11. April 1945, Potsdam (Selbstmord)

 

 

Ernst Hasse war der Sohn vom Stolper Landgerichtsrat Ernst Leopold von Hasse und seiner Ehefrau Helene Maria Emilia, geborene Höltz. Er trat am 26. September 1886 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 7. Pommersches Infanterie-Regiment "von der Goltz" Nr. 54. In diesem wurde er am 17. Januar 1888 zum Sekondeleutnant befördert. Im Frühjahr 1892 war er Kompanieoffizier in der 2. Kompanie seines Regiments in Kolberg. In seinem Regiment wurde er am 1. Oktober 1892 als Nachfolger von Premierleutnant Krause zum Adjutant des III. Bataillons in Köslin ernannt. Am 1. Oktober 1893 wurde er als Nachfolger von Premierleutnant Giffhorn zum Regimentsadjutant vom 7. Pommersches Infanterie-Regiment "von der Goltz" Nr. 54 in Kolberg ernannt. Sein Nachfolger als Bataillonsadjutant in Köslin wurde Sekondeleutnant Schulz. Als Regimentsadjutant er zum Premierleutnant befördert. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1895 für seine Generalstabsausbildung für fast drei Jahre zur Kriegsakademie nach Berlin einberufen. Etatmäßig wurde er bei der 2. Kompanie seines Regiments eingeteilt. Sein Nachfolger als Regimentsadjutant wurde Sekondeleutnant Schulz. Nach seiner Rückkehr wurde er ab dem Sommer 1898 als Kompanieoffizier in der 2. Kompanie vom 7. Pommersches Infanterie-Regiment "von der Goltz" Nr. 54 in Kolberg eingesetzt. Am 1. Januar 1899 wurde er dann durch die Umbenennung seines Dienstgrades zum Oberleutnant ernannt. Am 22. März 1899 wurde er dann für ein Jahr zur Dienstleistung in den Großen Generalstab kommandiert. Am 3. Juli 1899 starb sein Vater. Im Jahr 1900 wurde er dann nach seiner Rückkehr zum Regiment zum Ostasiatischen Expeditionskorps abgestellt. Dort wurde er am 23. März 1901 zum Hauptmann befördert. Anfang 1902 wurde er dann zum 1. Nassauisches Infanterie-Regiment Nr. 87 versetzt. Bei diesem wurde er dann als Kompaniechef eingesetzt. Er wohnte 1903 in der Schulstraße 5 in Mainz. Am 29. Oktober 1903 hat er die fast sechs Jahre jüngere Anna von Keiser, Tochter vom Generalleutnants zur Disposition Karl von Keiser, in Deutsch Wilmersdorf geheiratet. 1904 wurde dem Paar ein Sohn geboren. Am 22. März 1907 wurde er in den Großen Generalstab versetzt. Bei diesem wurde er am 11. September 1907 zum Major befördert. Ab Herbst 1907 wurde er zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) der 29. Infanterie-Division ernannt. Am 20. Dezember 1908 wurde sein Sohn Werner Christian Hasse geboren. Ab dem Frühjahr 1910 wurde er dann als Ia beim Generalkommando XV. Armeekorps eingesetzt. 1912 wurde sein Sohn Günther Walter Hasse in Berlin-Wilmersdorf geboren. Am 1. April 1912 wurde er in das Kriegsministerium versetzt. Dort wurde er am 18. Februar 1913 zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er im Herbst 1913 zum Bataillonskommandeur im Hannoversches Füsilier-Regiment "Feldmarschall Prinz Albrecht von Preußen" Nr. 73 in Hannover ernannt. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er dann als Ia zum AOK 3 versetzt. Ende 1915 kam er dann als Oberquartiermeister zur Armee-Abteilung von Falkenhausen. Am 1. März 1916 wurde er dann zum Kommandeur vom 2. Großherzoglich Hessisches Infanterie-Regiment "Kaiser Wilhelm" Nr. 116 ernannt. Als solcher wurde er am 18. August 1916 zum Oberst befördert. Am 1. März 1916 wurde er zum Oberquartiermeister vom AOK 9 ernannt. Am 3. Dezember 1916 starb sein Sohn Günther Walter Hase in der Rüsternallee 24 in Berlin-Charlottenburg. Anfang 1918 wurde er zum Kommandeur der 49. Landwehr-Brigade ernannt. Im 1. Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze und einige andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dort wurde er dann zum Befehlshaber der Infanterie bei der Reichswehr-Brigade 6 ernannt. In dieser Funktion war er auch noch bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 im Einsatz. Als solcher wurde er am 16. Juni 1920 zum Generalmajor befördert. Bei der Aufstellung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr wurde er zum Kommandant von Breslau ernannt. Am 1. Januar 1921 wurde er in den Stab vom Gruppenkommando 1 versetzt. Am 1. April 1921 wurde er dann als Nachfolger von Generalmajor Karl von Fabeck zum Infanterieführer III in Potsdam ernannt. Am 1. April 1922 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalleutnant als Nachfolger von Generalleutnant Otto von Preinitzer zum Kommandeur der 2. Kavallerie-Division in Breslau ernannt. Am 1. Januar 1925 gab er dieses Kommando an Generalmajor Hugo von Kayser ab. Dafür wurde er an diesem Tag zum Kommandeur der 5. Division der Reichswehr in Stuttgart ernannt. Damit wurde er gleichzeitig zum Befehlshaber im Wehrkreis V ernannt. Am 31. Januar 1927 wurde er verabschiedet. Bei der Verabschiedung wurden ihm die Charakter eines General der Infanterie verliehen. Er wohnte spätestens ab diesem Zeitpunkt bis 1937 in der Mangerstraße 26 in Potsdam mit der Telefonnummer 5429. Am 20. April 1937 wurde er zum Chef des Infanterie-Regiment 4 ernannt. Am 6. September 1938 (standesamtlich) und 7. September 1938 (kirchlich) heiratete sein Sohn als Rittmeister und Schwadronschef Werner Christian Hasse die über neuneinhalb Jahre jüngere Edith Mary Peter, Tochter vom Notar Dr. jur. Heinrich Peter, in Hannover. Kurz vor Kriegsende beging er in Potsdam Selbstmord. Sein jüngerer Bruder war der General der Infanterie Otto Werner Johannes Hasse. Sein Schwager (Bruder seiner Frau) war der Träger des Pour le merite Generalmajor Karl Otto Alexander von Keiser.