Hartig, Georg Friedrich Wilhelm

 

* 19. Dezember 1870, Karvin, Kreis Kolberg-Köslin (heute Karwin)

† 6. August 1945, Berlin-Charlottenburg

 

 

Georg Hartig war der Sohn vom Pfarrer Julius Hermann Theodor Hartig und dessen Ehefrau Ida Louise Friederike, geborene Lemcke. Er war das eines von 5 Kindern des Paares. Er trat am 23. März 1891 als Fahnenjunker in die Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Feldartillerie-Regiment Nr. 35 in Graudenz. Bei diesem wurde er am 10. Juli 1891 zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Am 18. Oktober 1891 wurde er zum Portepeefähnrich ernannt. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 17. Mai 1892 zum Sekondeleutnant befördert. Als solcher wurde er jetzt die ersten Jahre als Baterieoffizier in der 5. Batterie vom Feldartillerie-Regiment Nr. 35 in Graudenz eingesetzt. Im Herbst 1894 wurde er für zwei Jahre in die 2. reitende Batterie vom Feldartillerie-Regiment Nr. 35 nach Deutsch Eylau versetzt. 1896 wurde er als Nachfolger von Sekondeleutnant Pauli zum Adjutant der IV. Abteilung vom Feldartillerie-Regiment Nr. 35 in Graudenz ernannt. Diese Position übte er nur wenige Jahre aus. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Als solcher wurde er jetzt als Batterieoffizier in der 6. Batterie vom Feldartillerie-Regiment Nr. 35 in Graudenz eingesetzt. Sein Nachfolger als Abteilungsadjutant der IV. Abteilung wurde Leutnant Georg Selle. Am 25. März 1899 wurde er Regimentsadjutant vom neuen Feldartillerie-Regiment Nr. 71 in Graudenz. Als solcher wurde er auch zum Oberleutnant ohne Patent befördert. Am 30. Oktober 1900 hat er die fast zehn Jahre jüngere Waise Katharina Anna Klara Dehmel, geboren am 23. Juli 1880 in Quaritz, Tochter des Fabrikbesitzers Otto Dehmel und dessen Frau Emma, geborene Kabisch aus Quaritz Kreis Glogau, in Berlin geheiratet. Am 22. November 1900 hat er sein Patent als Oberleutnant erhalten. Im Jahr 1901 wurde er als Batterieoffizier in der 1. Batterie vom Feldartillerie-Regiment Nr. 71 in Graudenz eingesetzt. Sein Nachfolger als Regimentsadjutant wurde Leutnant Budde. Sein Sohn Manfred Hermann Otto Georg Hartig wurde am 23. September 1901 in Graudenz geboren. Ab 1902 gehörte er dann mehrere Jahre als Batterieoffizier zur 3. Batterie vom Feldartillerie-Regiment Nr. 71 Groß-Komthur in Graudenz. Am 24. November 1903 wurde er für die Zeit vom 16. Februar 1904 bis zum 31. Mai 1904 zum II. (72.) Lehrgang für ältere Offiziere zur Feldartillerie-Schießschule nach Jüterbog kommandiert. Am 13. September 1906 wurde er zum Hauptmann befördert. An diesem Tag wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1906 als Nachfoger von Hauptmann Güttich zum Adjutant der 35. Feldartillerie-Brigade in Graudenz ernannt. Die Position als Brigadeadjutant füllte er mehrere Jahre aus. Am 18. Oktober 1910 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Eggebrecht zum Chef der 2. Batterie vom Feldartillerie-Regiment Nr. 71 Groß-Komthur ernannt. Sein Nachfolger als Brigadeadjutant wurde erneut Hauptmann Budde. Auch die Position als Batteriechef behielt er wieder mehrere Jahre. Am 1. November 1913 wurde er als Batteriechef im Feldartillerie-Regiment Nr. 71 Groß-Komthur durch Hauptmann Hilgendorff abgelöst. Er wurde dafür an diesem Tag zum Regimentsstab vom 1. Masurisches Feldartillerie-Regiment Nr. 73 nach Allenstein versetzt. Seine Position beim Stab behielt er bis zur Mobilmachung für den 1. Weltkrieg Anfang August 1914. Im Krieg wurde er am 17. Oktober 1914 zum Major befördert. Als solcher wurde er als Abteilungskommandeur im Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 36 eingesetzt. Gegen Ende des Krieges wurde er als Kommandeur vom 4. Lothringisches Feldartillerie-Regiment Nr. 70 verwendet. Am 5. September 1918 ist seine Mutter Ida Luise Friederike Hartig im Alter von 78 Jahren in Berlin gestorben. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm neben dem Ritterkreuz des königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er im Jahr 1919 in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 1. Oktober 1919 wurde er als Abteilungskommander im Reichswehr-Artillerie-Regiment 20 eingeteilt. Bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 war er noch immer als Abteilungskommandeur bei diesem Regiment innerhalb der Reichswehr-Brigade 20 im Einsatz. Bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 in das 1. (Preußisches) Artillerie-Regiment übernommen. Diesem Regiment gehörte er jetzt mehrere Jahre an. Dort wurde er am 30. November 1920 auch zum Oberstleutnant ernannt. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festgelegt. Bei seiner Beförderung zum Oberst am 1. Dezember 1922 gehörte er noch immer zum Regimentsstab vom 1. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Königsberg. Dort erhielt er auch seine Einweisung zum Regimentskommandeur. Am 1. August 1925 wurde er als Nachfolger von Oberst Ludwig Vogt zum Kommandeur vom 1. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Königsberg ernannt. Am 1. Februar 1927 gab er sein Kommando an Oberst Wolf von Klewitz bereits wieder ab. Er wurde dafür an diesem Tag als Nachfolger von Generalmajor Konrad Guhl zum Artillerieführer II in Stettin ernannt. Als solcher wurde er am 1. März 1927 zum Generalmajor befördert. Am 23. Januar 1928 ist sein Vater im hohen Alter von 94 Jahren in Berlin gestorben. Anfang 1929 wohnte er im II. Stock in der Friedrich-Karl-Straße 34 in Stettin und hatte die Telefonnummer 25841. Am 1. Februar 1929 wurde er als Artillerie-Führer II durch Oberst Hans Lange abgelöst. Er wurde an diesem Tag aus der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Generalleutnant verliehen. Er wurde später nicht wieder verwendet. Sein jüngerer Bruder Werner Armin Theodor August Hartig, geboren am 22. Mai 1881 in Stolzenhagen, bereits am 15. Juli 1881 in Stolzenhagen verstorben ist. Sein jüngerer Bruder der bekannte Kunstmaler Hans Hartig, geboren am 6. Oktober 1873 in Karvin, ist am 14. Februar 1936 in Berlin gestorben. Seine ältere Schwester Katharina Hartig, geboren am 10. August 1868 in Karvin, ist am 5. März 1945 in Neugasthof bei Schivelbein in Pommern auf der Flucht vor der Roten Armee verstorben. Sie wohnte damals eigentlich in Alt-Priebkow im Kreis Neustettin. Er selbst starb nur wenige Wochen nach Kriegsende am Morgen des 6. August 1945 in der Mommsenstraße 68 in Berlin-Charlottenburg. Als Todesursache wurden im Sterberegister Aderverkalung, Herzschwäche und Lungenentzündung angegeben. Seine Ehefrau starb am 26. April 1953 unter der gleichen Adresse. Als Todesursache wurde Freitod, Sturz aus dem 3. Stock angegben.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1891, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1891
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1892, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1892
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1893, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1893
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1894, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1894
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929