Grasser, Anton

 

* 3. November 1891, Bossendorf

+ 3. November 1976, Stuttgart

 

Anton Grasser trat am 1. Oktober 1913 als Einjährig-Freiwilliger in das Badisches Leib-Grenadier-Regiment Nr. 109 ein Am 8. August 1914 ging er mit der 1. Kompanie vom 1. Unter-Elsässisches Infanterie-Regiment Nr. 132 ins Feld. Am 27. Januar 1915 zum Unteroffizier befördert, wurde Grasser Führer der 9. Kompanie des IR 132. Am 9. November 1916 verwundet, wurde er am 2. Juli 1917 als Leutnant  zur Fliegerbeobachtungs-Schule Thorn kommandiert und anschließend dem Ersatz-Bataillon des 1. Unter-Elsässisches Infanterie-Regiment Nr. 132 zugewiesen. Im Dezember 1918 wurde er aus der Armee entlassen und trat in den Polizeidienst über.

Er diente in der württembergischen Landespolizei. Am 16. März 1936 wurde Polizei-Major Grasser wieder in die Armee übernommen und dort dem Infanterie-Regiment 110 zugeteilt. Am 16. Mai 1936 zum Stab des III. Bataillons des Infanterie-Regiment 13 versetzt, erfolgte am 6. Oktober 1936 die Übernahme der 9. Kompanie des Infanterie-Regiments 119. Am 30. November 1936 erfolgte die Kommandierung zur Heeresgasschutz-Schule in Berlin. Am 1. März 1938 erfolgte die Beförderung zum Oberstleutnant und am 10. November 1938 wurde Grasser Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 119. Am 6. Februar 1940 wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 119 ernannt. Am 16. Juni 1940 erhielt er für die Leistungen des Regiments das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 1. März 1941 wurde Grasser zum Oberst befördert. Er führte das Regiment dann zu Beginn des Sommers 1941 in den Ostfeldzug. Am 25. Januar 1942 wurde er mit der Führung der 25. Infanterie-Division betraut, deren Kommandeur er mit seiner Beförderung zum Generalmajor am 1. April 1942 wurde. Sein Rangdienstalter wurde auf den 1. September 1941 festgelegt. Am 1. Januar 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Durch die Umbenennung seiner Division wurde er am 23. Juni 1943 zum Kommandeur der 25. Panzer-Grenadier-Division ernannt. Am 5. November 1943 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führer-Reserve versetzt. Am 15. November 1943 wurde er mit der stellvertretenden Führung des LVI. Panzerkorps betraut und am 5. Dezember 1943 wurde er mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 5. Januar 1944 zum Lehrgang für Kommandierende Generale in Hirschberg abkommandiert, wurde er am 16. Februar 1944 mit der Führung des XXVI. Armeekorps beauftragt. Am 1. Mai 1944 wurde er mit seiner Beförderung zum General der Infanterie zum Kommandierenden General des XXVI. Armeekorps ernannt. Am 3. Juli 1944 wurde er zum Oberbefehlshaber der Armee-Abteilung Narwa beauftragt und am 25. September 1944 durch die Umbenennung des Stabes zum Oberbefehlshaber der Armee-Abteilung Grasser. Am 28. Oktober 1944 wurde General Grasser durch Generaloberst Schörner, den Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Nord, von seinem Kommando entbunden. Hierzu vermerkte Generaloberst Schörner in seinem Kriegstagebuch: "Den General Grasser mußte ich heute auf dem Gefechtsstand ablösen und durch den bisher bewährten General Kleffel ersetzten; G. hatten jeden Überblick verloren, war nie ein harter Mann.“ In den folgenden Wochen blieb Anton Grasser ohne neues Kommando. Am 22. Januar 1945 wurde er dann Kommandierender General des LXXII. Armeekorps ernannt. Am 20. April 1945 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 8. Mai 1945 kam Grasser in Gefangenschaft, aus der er am 1. Juli 1947 entlassen wurde.

Im Februar 1951 trat Grasser dem Bundesgrenzschutz bei und wurde dort Kommandeur des Bundesgrenzschutz-Kommandos Mitte. Am 1. April 1951 wurde er Kommandeur des Bundesgrenzschutz-Kommandos Süd in München und am 18. Mai 1951 zugleich Inspekteur des Bundesgrenzschutzes. Am 5. Juli 1953 wurde er verabschiedet.

 

Ritterkreuz (16. Juni 1940) Eichenlaub (5. Dezember 1943)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011
Dermont Bradley, Karl-Friedrich Hildebrand: Die Generale des Heeres 1921-1945 - Band 4: Fleck -Gyldenfeldt, Biblio-Verlag 1996