von Giese, Rudolf Walther Eberhard
* 11. Juli 1867, Erfurt
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Eberhard von Giese war der Sohn des späteren Generalmajors Philipp Hermann von Giese und dessen erster Ehefrau Ida Julie Adeline, geborene Degen. Seine Mutter starb bereits 1881. Sein Vater heiratete daraufhin als Kommandeur vom Großherzoglich-Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89 am 29. Mai 1882 Anna Louise Irene von Schack, Tochter des Rittergutsbesitzers von Nustrow Adelbert von Schack, in Schwerin. Sein Vater starb aber auch schon am 6. Januar 1886 in Wiesbaden. Der Enkel von Generalmajor Johann von Giese trat selbst 1887 in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Brandenburgisches Husaren-Regiment "Zietensche Husaren" Nr. 3 nach Rathenow. In diesem wurde er am 13. Oktober 1887 zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er mit Patent vom 15. Januar 1889 zum Sekondeleutnant befördert. Danach wurde er die ersten Jahre als Eskadronoffizier in der 1. Eskadron seines inzwischen zum Brandenburgisches Husaren-Regiment "von Zieten" Nr. 3 umbenannten Regiments eingesetzt. 1892/93 wurde er als Nachfolger von Premierleutnant von Zieten zum Regimentsadjutant seines Regiments in Rathenow ernannt. Bereits Anfang 1894 war er wieder Eskadronoffizier in der 2. Eskadron seines Regiments. Sein Nachfolger als Adjutant vom Brandenburgisches Husaren-Regiment "von Zieten" Nr. 3 war Sekondeleutnant von Hennig. Er heiratete am 29. März 1894 die fast drei Jahre jüngere Helene Louise Julie Franziska Josephine Krell, Tochter des Rittergutsbesitzers von Campehl Georg Krell, in Wusterhausen an der Dosse. Von seiner 2. Eskadron wurde er am 1. Oktober 1896 für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie einberufen. Etatmäßig gehörte er weiter zur 2. Esakdron. Am 10. September 1897 wurde er auf der Kriegsakademie zum Premierleutnant befördert. Am 1. Januar 1899 wurde er durch die Umbenennung seines Dienstgrades zum Oberleutnant ernannt. Im April 1899 wurde er nach dem Abschluß an der Kriegsakademie von Juli 1899 bis zum 30. September 1899 zur IV. Matrosenartillerieabteilung kommandiert. Am 29. März 1900 wurde er ab dem 1. April 1900 auf ein Jahr zur Dienstleistung bei dem großen Generalstab kommandiert. Am 23. März 1901 wurde er ab dem 1. April 1901 auf ein ferneres Jahr zur Dienstleistung beim großen Generalstab kommandiert. Im Frühjahr 1902 war inzwischen als Adjutant zum Stab der 37. Kavallerie-Brigade nach Allenstein kommandiert. 1902/03 wurde er in den Stab der 37. Kavallerie-Brigade nach Allenstein versetzt. Am 12. September 1902 wurde er in dieser Funktion auch zum Rittmeister befördert. Am 10. März 1904 wurde er unter Überweisung zum großen Generalstab als Hauptmann in den Generalstab der Armee versetzt. Sein Nachfolger als Brigadeadjutant in Allenstein wurde Oberleutnant Graf Schack von Wittenau. Vom 23. Juni 1904 bis zum 5. Juli 1904 wurde er zum III. Informationskurs der Infanterie-Schießschule kommandiert. Am 13. September 1906 wurde er vom Großen Generalstab als Nachfolger von Rittmeister Freiherr von Brandenstein zum Chef der 5. Eskadron vom 2. Pommersches Ulanen-Regiment Nr. 9 in Demmin ernannt. Am 24. März 1909 wurde er unter Beförderung zum überzähligen Major in den Generalstab der Armee versetzt. Glechzeitig wurde er als Nachfolger von Major Freiherr von Brandenstein als 1. Generalstabsoffizier (Ia) zum Generalstab der 17. Division nach Schwerin überwiesen. Sein Nachfolger als Chef der 5. Eskadron wurde Rittmeister Graf von Kanitz. Er wurde 1910/11 wieder in den Generalstab der Armee versetzt. Sein Nachfolger als Ia in Schwerin wurde Major von Redern. Er wurde jetzt als Militärattaché bei den Nordische Reichen mit Sitz in Stolkholm ernannt. Diese Position behielt er auch noch im Frühjahr 1914 vor der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg. Im Mai 1914 wurde er als Nachfolger von Oberst von Websky als Führer zum Schlesisches Leib-Kürassier-Regiment "Großer Kurfürst" Nr. 1 nach Breslau versetzt. Am 5. September 1914 wurde er zum Major befördert. Mindestens bis Ende Juli 1915 behielt er dieses Kommando. Er übernahm im Jahr 1915 auch längere Zeit die Führung der 11. Kavallerie-Brigade zu der sein Regiment gehörte. Im September 1915 übernahm er dann die Führung der 9. Kavallerie-Brigade, die er etwa ein Jahr lang behielt. Danach wurde er wieder als Militärattaché in Stockholm eingesetzt. Er wurde am 18. Juli 1917 zum Oberst befördert. Im Jahr 1919 wurde er als Major in das vorläufige Reichsheer übernommen. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 war er Kommandeur vom Reiter-Regiment 5. Mitte August 1920 schied er noch vor der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr aus dem aktiven Dienst aus. Sein Nachfolger als Kommandeur vom Reiter-Regiment 5 wurde Oberst Emmo von Roden. Er lebte in den zwanziger Jahren in Berlin. Spätestens ab 1923 wohnte er für viele Jahre in der Würzburger Straße 12 in Berlin und hatte anfänglich die Telefonnummer Steinplatz 8207. 1930 hatte sich seine Telefonnummer dort zur B4 Bavaria 4207 geändert. 1936 wurde diese zur 244207 geändert. Zumindest bis 1941 ist er im Adressbuch von Berlin verzeichnet.
Sein ältester Bruder war der am 6. September 1860 in Weißenfels geborene
Hans Emerich Philipp von Giese. Auch dieser
schlug die Laufbahn als Offizier ein. Am 22. März 1891 wurde à la suite des
Regiments 1. Hessisches Husaren-Regiment Nr. 13 gestellt. Am 12. November 1894
wurde er mit dem 25. November 1894 aus dem Heer verabschiedet und wurde dafür in
der Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika angestellt. Dort wurde er als
Kompanieführer eingesetzt.
Ein weiterer älterer Bruder war der am 19. Januar
1862 in Erfurt geborene Walther von Giese. Dieser starb aber bereits im Jahr
1866 in Erfurt.