Casper, Karl

 

* 22. Februar 1893, Rehden (Kreis Graudenz)

† 25. August 1970, München

 

Karl Casper trat bei der Mobilmachung am 3. August 1914 als Fahnenjunker in das Preußische Heer ein. Er kam dabei zum Ersatz-Bataillon vom 3. Westpreußisches Infanterie-Regiment Nr. 129. Im Dezember 1914 wurde er dann zum 3. Westpreußisches Infanterie-Regiment Nr. 129 an die Front versetzt. Im Frühjahr 1915 wurde er zum 8. Pommersches Infanterie-Regiment "von der Marwitz" Nr. 61 versetzt und dort zum Fähnrich befördert. Im Sommer 1915 wurde er verwundet ins Lazarett eingeliefert. Anfang November 1915 kam er wieder zum 8. Pommersches Infanterie-Regiment "von der Marwitz" Nr. 61 an die Front, wo er am 19. November 1915 zum Leutnant befördert wurde. Das Patent wurde dabei auf den 14. Februar 1914 datiert. Ihm wurden inzwischen auch beide Eisernen Kreuze verliehen. Er wurde die restliche Zeit des 1. Weltkrieges auf verschiedenen Posten im 8. Pommersches Infanterie-Regiment "von der Marwitz" Nr. 61 eingesetzt. Am 31. März 1920 wurde er aus der Armee entlassen. Im Herbst 1919 trat er als Leutnant in die Polizei ein, wo er zur Schutzpolizei Berlin kam. Beim Besuch der Polizeischule in Potsdam Eiche wurde er im Sommer 1921 zum Oberleutnant der Polizei befördert. Im Frühjahr 1922 kam er dann zur Polizeischule in Brandenburg. Dort wurde er im Frühjahr 1925 zum Hauptmann der Polizei befördert. 1929 wurde er dann nach Recklinghausen versetzt. Im Sommer 1933 wurde er dann zur Landespolizei nach Essen versetzt. Dort wurde er am 20. April 1935 zum Major der Polizei befördert. Bei der Übernahme der Landespolizei in die Wehrmacht im Herbst 1935 kam er als Major zum Stab vom Infanterie-Regiment 35. Am 6. Oktober 1936 wurde er zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 13 ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1937 zum Oberstleutnant befördert. Bei Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde er mit seinem Bataillon im Westen eingesetzt. Am 1. Dezember 1939 wurde er dann als Bataillonskommandeur zum Infanterie-Regiment 174 versetzt. Am 6. Februar 1940 wurde er zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 118 der 36. Infanterie-Division ernannt. Er führte dieses Regiment dann im Westfeldzug in den Kampf. Dort wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Am 1. Oktober 1940 wurde er zum Oberst befördert, wobei das Patent auf den 1. November 1939 datiert wurde. Auch nach der Umrüstung seines Regiments zum Infanterie-Regiment (motorisiert) 118 im Herbst 1940 blieb er weiter der Regimentskommandeur. Im Sommer 1941 führte er zu Beginn des Ostfeldzuges sein Regiment beim Angriff auf Nordrussland. Für eine Tat bei Pleskau am 8. Juli 1941 erhielt die Anerkennungsurkunde des Oberbefehlshabers des Heeres. Am 22. Juli 1941 wurde im Ehrenblatt des Heeres eingetragen. Am 22. September 1941 wurde er mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 1. Oktober 1942 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 10. Oktober 1942 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Ende Oktober 1942 wurde er zum Kommandeur der 335. Infanterie-Division ernannt. Mit der Division verlegte er Anfang 1943 an den Südabschnitt der Ostfront. Anfang September 1943 wurde er schwer verwundet. Daher musste er sein Kommando abgeben und wurde in die Führerreserve versetzt. Ihm wurde jetzt auch das Verwundetenabzeichen in Silber verliehen. Am 1. Februar 1944 wurde er zum Kommandeur der neuen 48. Infanterie-Division ernannt. Diese Division führte er auch bei der Kapitulation in die Gefangenschaft. Bei Kriegsende kam er in amerikanische Kriegsgefangenschaft. 1948 wurde er aus dieser wieder entlassen.

 

Ritterkreuz (22. September 1941)