Bühring, Friedrich Wilhelm Heinrich

 

* 29. April 1876, Hannover

† 17. Mai 1939, Berlin-Schmargendorf

 

 

Wilhelm Bühring war ein Sohn des Architekten Ernst August Friedrich Konrad Bührung und dessen Ehefrau Wilhelmine Juliane, geborene Schünemann. Er trat nach seinem Abitur im Frühjahr 1894 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Eisenbahn-Regiment Nr. 2 in Berlin. Bei diesem wurde er im Herbst 1894 wurde er zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1895 (W12w) zum Sekondeleutnant befördert. Danach wurde er die ersten Jahre als Kompanieoffizier in der 3. Kompanie seines Regiments in Berlin verwendet. 1898/99 wurde er von dieser zur Dienstleistung zum 1. Ostpreußisches Grenadier-Regiment "König Friedrich III." Nr, 1 kommandiert. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Vom 1. Oktober 1899 bis 1902 wurde er zur Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg kommandiert. Etatmäßig gehörte er weiter zur 3. Kompanie seines Regiments. Nach seiner Rückkehr zum Regiment wurde er am 16. Dezember 1902 wurde er in die 2. Kompanie der Betriebs-Abteilung der Eisenbahn-Brigade ebenfalls in Berlin versetzt. Diese wurde auch als Militär-Eisenbahn Betriebs-Abteilung bezeichnet. Er wohnte in der Gothenstraße 9 in Berlin-Schöneberg. Am 9. März 1903 heiratete er die fast fünf Jahre jüngere Malwine Auguste Else Braun, Tochter des Rentiers John Conrad Braun, in Grunewald. Das Paar zog jetzt in die Akazienstraße 12 in Berlin-Schöneberg. Am 8. Dezember 1903 wurde dort seine Tochter Ruth Bühring geboren. Bei der Betriebs-Abteilung wurde er am 18. Oktober 1904 zum Oberleutnant, vorläufig ohne Patent, befördert. Am 9. Januar 1905 wurde seine Tochter Hildegard Bühring in der Familienwohnung geboren. Am 18. August 1905 (Uu) hat er sein Patent als Oberleutnant erhalten. Er wurde jetzt als Nachfolger von Leutnant Arnold zum Adjutant der Betriebs-Abteilung in Berlin ernannt. Am 21. März 1908 wurde er ab dem 1. April 1908 auf ein Jahr zur Dienstleistung bei der Eisenbahn-Abteilung des Großen Generalstabes kommndiert. Sein Nachfolger als Abteilungsadjutant wurde Leutnant Schwengberg. Sein Sohn Wolfgang Bühring wurde am 30. August 1908 in der Familienwohnung in der Vorbergstraße in Berlin-Schöneberg geboren. Am 10. September 1908 wurde er mit dem 1. Oktober 1908 unter Belassung in dem Kommando zur Dienstleistung bei der Eisenbahn-Abteilung des Großen Generalstabes in das Eisenbahn-Regiment Nr. 2 in Berlin versetzt. Nach seiner Rückkehr wurde er als Kompanieoffizier in der 5. Kompanie seines Regiments in Berlin eingesetzt. Am 20. Dezember 1910 wurde er zum Hauptmann, vorläufig ohne Patent, befördert. Als solcher wurde er an diesem Tag als Nachfolger von Hauptmann Uppenborn zum Chef der 3. Kompanie vom Telegraphen-Bataillon Nr. 3 in Koblenz ernannt. Am 1. Oktober 1912 (J2i) hat er sein Patent als Hauptmann erhalten. An diesem Tag wurde er zum Chef der 3. Kompanie vom Telegraphen-Bataillon Nr. 5 auf dem Übungsplatz Klausdorf-Sperenberg ernannt. Sein Nachfolger als Chef der 3. Kompanie in Koblenz wurde Hauptmann Sommer. Zum 1. Oktober 1913 wurde er zum Chef der Festungs-Fernsprech-Kompanie Nr. 2 in Graudenz ernannt. Sein Nachfolger als Chef der 3. Kompanie in Danzig war Hauptmann Müller. Über seine Einsätze im 1. Weltkrieg ist nichts bekannt. 1917 wurde sein Sohn Gerhard Bühring geboren. Am 15. Juli 1918 (E2e) wurde er zum Major befördert. Sein Sohn Gerhard Bühring starb am 23. Januar 1919 in der elterlichen Wohnung in der Wangenheimstraße 7a. Damit wurde er nur ein Jahr alt. Er selbst wurde im Jahr 1919 als Major in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei gehörte er am 1. Oktober 1919 zur Militär-Abteilung im Reichspostministerium. Als Nachfolger von Hauptmann Nörr übernahm er später das Kommando über die Nachrichten-Abteilung 13. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 war er noch immer Kommandeur der Nachrichten-Abteilung 13 der Reichswehr-Brigade 13. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 wurde er als Stabsoffizier der Nachrichtentruppen (Stonach) zum Stab der 3. Division der Reichswehr nach Berlin versetzt. Am 15. Juni 1921 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Hans von Mayer zum Kommandeur der  3. (Preußische) Nachrichten-Abteilung in Potsdam ernannt. 1922 wurde er durch Major Ingo Lindner bereits wieder abgelöst.  Bald darauf wurde er aus dem aktiven Dienst im 100.000 Mann-Heer verabschiedet. Dabei wurde ihm der Charakter als Oberstleutnant verliehen.

Seine Tochter Ruth Bühring heiratete den dreizehn Jahre älteren Fabrikbesitzer Karl Schliemann in Berlin-Grunewald. Dieser Ehe entsprangen mindestens drei Töchter (1924 (Ingeborg), 1925 (Ursula) und 1927) und zwei Söhne (1929 und 1934). Sein Sohn Wolfgang Bühring trat am 1. April 1926 für eine Offizierslaufbahn bei der Reichsmarine ein. 1930 wohnte er selbst in der Wangenheimstraße 7a in Berlin-Grunewald. 1933 wurde sein Sohn Wolfgang Bühring in die Luftwaffe versezt. 1934 wohnte er selbst in der Caspar-Theys-Straße 32 in Berlin-Grunewald und hatte die Telefonnummer J7 Hochmeister 5838.  Seinen Lebensabend verbrachte er spätestens ab 1936 in der Auguste-Viktoria-Straße 21 a in Berlin-Schmargendorf und hatte dort die Telefonnummer H9 Schmargendorf 2807. Sein Sohn Wolfgang Bühring heiratete am 27. Juni 1936 die fast genau zwei Jahre jüngere Studentin Ellen Luise Olga Waldtraut Huebner, Tochter vom Generalmajor a.D. Bruno Huebner, in Berlin-Charlottenburg. Dieser wohnte damals privat auf dem Fliegerhorst Kiel-Holtenau. Sein Sohn Wolfgang wurde im Oktober 1936 als Staffelkapitän der 1. Staffel der Küstenfliegergruppe 106 verwendet und ab dem 1. Oktober 1937 in das Reichsluftfahrtministerium (RLM) versetzt. Noch 1937 wurde seinem Sohn und dessen Ehefrau ein Sohn in Berlin-Zehlendorf geboren. 1938 änderte sich die Telefonnummer vom OTL a.D. Bühring zur 895838. 1938 wohnte er sein Sohn als Hauptmann in der Veilchenstraße 3 in Berlin-Lichterfelde, wo er die Telefonnummer 762921 hatte. Am 17. Mai 1939 um 00:10 Uhr ist Oberstleutnant a.D. Wilhelm Bühring in seiner Wohnung als Oberstleutnant a.D. auch gestorben. Als Todesursache wurde Darmkrebs-Auszehrung angegeben. Seine Tochter Hildegard Bühring heiratete am 12. August 1939 in Berlin-Lichterfelde. Seinem Sohn Wolfgang wurde 1939 noch eine Tochter geboren. 1940 wohnte sein Sohn Wolfgang als Hauptmann in der Graf-Spee-Straße 50 in Kiel und hatte dort die Telefonnummer 8900/595. Dieser war nach einem Kurzlehrgang auf der Luftkriegsakademie in Berlin-Gatow ab 1941 als Gruppenkommandeur beim Kampfgeschwader 4 im Einsatz. Sein Sohn Wolfgang Bühring ist als Führer vom Kampfgeschwader 6 1942 bei Angers schwer verwundet wurden. Sein Sohn Wolfgang Bühring starb als Oberstleutnant und Träger des Deutschen Kreuzes in Gold am 4. Juni 1944 im Lazarett und wurde in Berlin-Stahnsdorf beigesetzt. Seine Tochter Hildegard starb am 26. März 1980 in Nürnberg. Seine Tochter Ruth Schliemann wurde am 12. Juni 1960 Witwe. Seine Tochter Ruth starb am 24. Dezember 1981 in Hannover.

Er hatte selbst auch mehrere Geschwister:
Eine ältere Schwester war die am 19. Mai 1874 in Hannover geborene Friederike Caroline. Diese heiratete am 25. Juni 1895 (standesamtlich) und 26. Juni 1895 (kirchlich) den fast auf den Tag genau vier Jahre älteren Sekondeleutnant im 1. Hannoversches Infanterie-Regiment Nr. 74 Friedrich Wilhelm Rudolf Hellwig, Sohn vom Oberst a.D. Friedrich Wilhelm Gottfried Hellwig, in Hannover.
Ein jüngerer Bruder war der am 7. September 1880 in Hannover geborene Carl August Bühring.
Ein weiterer jüngerer Bruder war der am 22. Februar 1882 in Hannover geborene Carl Theodor Curd Bühring.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1894, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1894
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924