Braun, Georg

 

* 27. Oktober 1887, Rittergut Oberrode/Bad Hersfeld

† 14. November 1941, Charkow (gefallen)

 

Georg Braun, auch Jörg Braun genannt, trat 1908 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Ober-Elsässiches Infanterie-Regiment Nr. 167. Bei diesem wurde er am 22. März 1910 zum Leutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 22. März 1908 festgelegt. Am 1. Oktober 1913 kam er dann als Adjutant zur Kommandantur Arolsen. Mit dem Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 83 zog er dann im Sommer 1914 in den Ersten Weltkrieg. Am 25. Februar 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. 1917 wechselte er dann als Adjutant in den Stabsdienst, wobei er zur 50. Reserve-Infanterie-Brigade kam. Dabei wurde er am 20. Mai 1917 zum Hauptmann befördert. Ab dem Frühjahr 1918 wurde er dann als Bataillonskommandeur wieder im Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 83 eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Ende 1918 kehrte er zum 1. Ober-Elsässiches Infanterie-Regiment Nr. 167 zurück. Er wurde dann in das vorläufige Reichsheer übernommen und kam dann im Übergangsheer beim Reichswehr-Infanterie-Regiment 21. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann als Kompaniechef in das 15. Infanterie-Regiment übernommen. In dieser Funktion wurde er dann die nächsten fünf Jahre eingesetzt. Dabei wurde er spätestens ab dem Frühjahr 1924 als Chef der 11. Kompanie vom 15. Infanterie-Regiment in Kassel eingesetzt. Am 1. Oktober 1925 wurde er dann als Adjutant zum Stab vom Infanterieführer V in Stuttgart versetzt. Dort wurde er dann die nächsten vier Jahre eingesetzt. Am 1. Oktober 1929 wurde er dann in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt in der Inspektion der Waffenschulen (In 1) eingesetzt. Dort wurde er am 1. Oktober 1930 zum Major befördert. Auch bei seiner Beförderung zum Oberstleutnant am 20. April 1934 gehörte er noch zu dieser Inspektion. Sein Rangdienstalter wurde jetzt auf den 1. April 1934 festgelegt. Auch während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht ab dem 1. Oktober 1934 blieb er vorerst noch im RWM, später Reichskriegsministerium. Am 1. Dezember 1935 wurde er dann zum Kommandeur des III. (Jäger) Bataillons vom Infanterie-Regiment 15 in Kassel ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1936 zum Oberst befördert. Am 6. Oktober 1936 wurde er dann als Kursleiter an die Kriegsschule Dresden versetzt. Am 1. August 1937 wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 73 ernannt. Am 1. Oktober 1938 wurde er dann zum Kommandeur der Kriegsschule Hannover ernannt. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 gab er dann sein Kommando ab. Er wurde dafür mit der Führung der 68. Infanterie-Division beauftragt. Diese führte er dann noch in den Polenfeldzug. Ende 1939 verlegte er dann mit seiner Division in den Westen. Am 1. Dezember 1939 wurde er zum Generalmajor befördert. Damit wurde er jetzt auch zum Kommandeur der 68. Infanterie-Division ernannt. Im Frühjahr 1940 führte er seine Division dann in den Westfeldzug. Zum Beginn des Sommers 1941 führte er seine 68. Infanterie-Division dann im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland. Er trug jetzt bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Am 14. November 1941 wurde er durch Partisanen mit Teilen seines Stabes in seinem Stabsgebäude Dserschinski-Straße 17 in Charkow in die Luft gesprengt. Dabei kam er mit 2 Offizieren und 13 Unteroffizieren und Mannschaften ums Leben. Als Sofortmaßnahme wurden durch die 57. und 68. Infanterie-Division 1.200 Geiseln festgenommen. Es wurde die Ankündigung gemacht bei jeder weiteren Explosion 200 davon zu erschießen. Laut Vorgabe des LV. Armeekorps sollten die Divisionen darauf achten, dass es sich bei den Geiseln um Kommunisten oder Verdächtige handeln sollte. Für die Durchführung erhielten die Divisionen aber nur 20 Stunden Zeit, wofür sie zusätzlich Informationen durch ukrainische Bezirksbürgermeister einholen sollten. Von den 1.200 Geiseln ließ man dann 50 Geiseln als Sühne sofort öffentlich hinrichten. Weitere 150 Geiseln wurden kurz darauf ermordet. Die restlichen 1.000 Geiseln wurden dann im requirierten Hotel International inhaftiert. Posthum wurde er am 1. Dezember 1941 noch zum Generalleutnant befördert, wobei sein Rangdienstalter auf den 1. November 1941 festgelegt wurde.