Botsch, Walter

 

* 27. Februar 1897, Braunsbach am Kocher

† 7. Januar 1969, Schwäbisch Gmünd

 

Walter Botsch trat am 20. April 1915 als Fahnenjunker in die Württembergische Armee ein. Er kam dabei zum Ersatz-Bataillon vom 6. Württembergisches Infanterie-Regiment "König Wilhelm I" Nr. 124. Am 28. August 1915 wurde er zum Fahnenjunker-Kurs nach Döberitz kommandiert. Im November 1915 kam er als Fahnenjunker-Unteroffizier ins Feld. Am 9. August 1916 wurde er an der Somme verwundet und in ein Lazarett eingeliefert. Dort wurde er am 5. September 1915 zum Fähnrich befördert. Am 6. September 1915 wurde er wieder zum Ersatz-Bataillon vom 6. Württembergisches Infanterie-Regiment "König Wilhelm I" Nr. 124 überwiesen, einen Monat später kehrte er zum Regiment ins Feld zurück. Am 17. November 1916 wurde er zum Stab der 53. Infanterie-Brigade versetzt und eine Woche später in der Somme-Schlacht schwer verwundet. Nach seiner Genesung kam er wieder zum Ersatz-Bataillon vom 6. Württembergisches Infanterie-Regiment "König Wilhelm I" Nr. 124. Von hier aus wurde er zu einem Granatwerfer-Kurs kommandiert und am 5. Januar 1917 zum Leutnant befördert. Am 23. April 1917 kehrte er wieder zu seinem Regiment ins Feld zurück. Am 23. März 1918 an der Somme erneut schwer verwundet, kam er am 24. Juni 1918 zur Ersatz-MG-Kompanie des XIII. Armeekorps und von dort Führer der 3. MG-Kompanie im 6. Württembergisches Infanterie-Regiment "König Wilhelm I" Nr. 124. Am 20. Oktober 1918 wurde er Bataillonsadjutant beim II. Bataillon seines Regiments. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur mehrfach verwundet, wofür er das Verwundetenabzeichen in Silber erhielt. Ihm wurden außerdem auch noch beide Eisernen Kreuze und andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er nach einer gewissen Zeit bei der Freiwilligen-Abteilung Haas in das Reichsheer übernommen. Beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zum Reichswehr-Schützen-Regiment 26. Bei der Übernahme in das 100.000 Mann-Heer der Reichswehr kam er dann zum 13. (Württ.) Infanterie-Regiment. Bei diesem wurde er dann als Kompanieoffizier eingesetzt. Spätestens ab dem Herbst 1923 wurde er als Kompanieoffizier der 15. Kompanie vom Ausbildungs-Bataillon des 13. (Württ.) Infanterie-Regiment in Gmünd eingesetzt. Ab dem 1. Oktober 1924 wurde er dann bei der 16. Kompanie vom Ausbildungs-Bataillon des 13. (Württ.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Gmünd eingesetzt. Am 31. Juli 1925 wurde er dort zum Oberleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1925 festgelegt. Mitte 1926 wurde er kurzzeitig zum 5. Artillerie-Regiment kommandiert. Am 1. Oktober 1926 wurde er dann für das erste Jahr seiner Führergehilfenausbildung in den Stab der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart versetzt. Am 1. Oktober 1927 wurde er dann für das zweite Jahr seiner Führergehilfenausbildung in den Stab der 7. Division der Reichswehr nach München versetzt. Am 1. Oktober 1928 wurde er dann in die 6. Eskadron vom 4. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Potsdam versetzt. Vermutlich absolvierte er dort die Reinhardt-Kurse als drittes Jahr seiner Führergehilfenausbildung. Am 1. Oktober 1929 wurde er dann als MG-Offizier in den Regimentsstab vom 13. (Württ.) Infanterie-Regiment nach Ludwigsburg versetzt. Diese Position übte er dann fast vier Jahre aus. Am 1. Juni 1932 wurde er dabei auch zum Hauptmann befördert. Im Frühjahr 1933 wurde er dann zum Regimentsadjutant vom 13. (Württ.) Infanterie-Regiment in Ludwigsburg ernannt. Am 1. August 1934 wurde er erneut in den Stab der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart versetzt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 1. Oktober 1934 kam er dadurch zum Befehlshaber vom Wehrkreis V. Bei der Enttarnung des Stabes im Frühjahr 1935 kam er dann beim Generalstab vom Generalkommando V. Armeekorps zum Einsatz. Am 1. März 1936 wurde er zum Major befördert. Am 6. Oktober 1936 erhielt er dann ein Truppenkommando als Kompaniechef im Infanterie-Regiment 35. Am 10. September 1937 wurde er dann in den Wehrwirtschaftsstab im Wehrmachtsamt des Reichskriegsministeriums nach Berlin versetzt. Ab Februar 1938 wurde er dann bei der Rüstungswirtschaftliche Abteilung (W Rü) im Oberkommando der Wehrmacht (OKW) eingesetzt. Am 20. März 1939 wurde er dort zum Oberstleutnant i.G. befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1938 festgelegt. Auch bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 blieb er weiter im OKW eingesetzt. Noch Anfang September 1939 wurde er dann zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) im Generalstab des XXX. Armeekorps an der Westfront ernannt. In dieser Funktion kam er dann im Westfeldzug im Frühjahr 1940 zum Einsatz. Danach trug er dann bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Am 25. Oktober 1940 wurde er dann zum Chef des Generalstabes vom XXX. Armeekorps ernannt. Am 1. April 1941 wurde er zum Oberst i.G. befördert. Im Frühjahr 1941 kam er als solcher dann mit seinem Stab im Balkanfeldzug zum Einsatz. Zum Sommerbeginn 1941 wurde er dann im Ostfeldzug mit dem XXX. Armeekorps beim Angriff auf Südrussland eingesetzt. Hier wurde ihm vor Sewastopol am 22. Juni 1942 das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Nach der Eroberung der Krim wurde er dann mit seinem Korps in den Nordabschnitt der Ostfront vor Leningrad verlegt. Am 1. Juni 1943 wurde er in die Führerreserve des OKH versetzt,. Am 20. Juni 1943 wurde er dann zum Chef des Generalstabes der Armeegruppe Felber ernannt. Durch die Umbenennung des Stabes im August 1943 wurde er dann zum Chef des Generalstabes der 19. Armee ernannt. Als solcher wurde er am 1. September 1943 zum Generalmajor befördert. Auch bei seiner Beförderung zum Generalleutnant am 1. September 1944 wurde er noch beim AOK 19 eingesetzt. Am 1. Januar 1945 wurde er erneut in die Führerreserve versetzt. Nach einer kurzen Einweisung bei der Heeresgruppe D ab Ende Januar 1945 wurde er am 5. Februar 1945 zum Kommandeur der 18. Volks-Grenadier-Division ernannt. Am 6. März 1945 wurde er dann zum Kommandierenden General des LIII. Armeekorps ernannt. Am 24. März 1945 gab er sein Kommando wieder ab. Dafür übernahm er dann an diesem Tag als Kommandierender General das LVIII. Panzerkorps. Am 16. April 1945 geriet er im Ruhrkessel in amerikanische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er im November 1947 wieder entlassen. Am 8. Mai 1945 war ihm noch das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen worden.

 

Ritterkreuz (8. Mai 1945)