Bloem, Hans

 

* 4. August 1887, Minden (Westfalen)

† 29. Juni 1937, Hannover

 

 

Hans Bloem war der Sohn vom Feldartillerieoffizier und späteren Oberstleutnant z.D. Max Friedrich Anton Carl Julius Bloem und dessen Ehefrau Elisabeth Gertrud Luise, geborene Gierse. Die Mutter starb im Herbst 1888 in Minden. Sein Vater heiratete am 27. September 1890 in Minden die knapp vier Jahre jüngere Wilhelmine Auguste Maria Brandis, Tochter des verstorbenen Postdirektors Friedrich Brandis, Stieftochter des Justizrats Friedrich Diehl. Er selbst trat aus dem Kadettenkorps kommend im März 1905 in das Königlich Preußische Heer ein. Er wurde dabei mit dem Charakter als Fähnrich von der Hauptkadettenanstalt Groß Lichterfelde zum 2. Westfälisches Infanterie-Regiment "Prinz Friedrich der Niederlande" Nr. 15 nach Minden überwiesen. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1906 zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 7. Kompanie seines Regiments in Minden eingesetzt. Im Folgejahr wurde er von dort kommandiert zur Dienstleistung im Mindensches Feldartillerie-Regiment Nr. 58 am gleichen Standort. 1908/09 wurde er dann in dieses Regiment auch versetzt. Am 16. April 1909 starb sein Vater in Jüterbog. Im Frühjahr 1909 gehörte er dann als Batterieoffizier zur 6. Batterie in Minden. Im Frühjahr 1910 und 1911 gehörte er in gleicher Funktion zur 3. Batterie des Regiments am gleichen Standort. Im Frühjahr 1912 gehörte er dann als Batterieoffizier zur 6. Batterie vom Lehrregiment der Feldartillerie-Schießschule Jüterbog. Er heiratete am 25. September 1912 in Minden die fast fünf Jahre jüngere Luise Babette Elisabeth Bening, Tochter des verstorbenen Gerichtssekretärs Gustav Lennings. Im Frühjahr 1913 und 1914 gehörte er in gleicher Funktion zur 3. Batterie vom Lehrregiment. 1914 wurde er zum Oberleutnant befördert. Über seine Einsätze im 1. Weltkrieg ist bisher nichts bekannt. Seine Ehe wurde mit dem am 29. April 1916 rechtkräftig gewordenen Urteil vom königlichen Landgericht Potsdam vom 17. März 1916 geschieden. Seine Frau nahm Ende Juni 1916 ihren Mädchennamen wieder an. Am 22. September 1916 wurde er zum Hauptmann befördert. Im Frühjahr 1923 und 1924 gehörte er zur Kommandantur von Wilhelmshaven. Im Frühjahr 1925 wurde er zum 4. Artillerie-Regiment versetzt. Er wurde dort als Nachfolger von Hauptmann Fritz Brand als Chef der 2. Batterie in Halberstadt eingesetzt. Diese Position behielt er für einige Jahre. 1928/29 wurde er von Hauptmann Max Semler als Batteriechef ersetzt. Er wurde dafür in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er dem Heeres-Waffenamt (WaA) zugeteilt. Im Frühjahr 1929 wurde er zum Major befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Februar 1929 festgelegt. Privat wohnte er jetzt in der Kaiserallee 176 in Berlin-Wilmersdorf. Er heiratete am 15. Mai 1929 die fast achtzehn Jahre jüngere Hertha Martha Käte Elfriede Meißner, Tochter vom verstorbenen Eisenbahnobersekretär Georg Meißner, in zweiter Ehe in Berlin-Steglitz. Für ihn wurde im Kirchnebuch angegeben, dass er Witwer wäre. 1930 erhielt das frische Paar einen Sohn, der in Berlin geboren wurde. Spätestens ab 1931 wurde er in der Ballistische und Munitionsabteilung (Wa Prw 1) eingesetzt. 1933 wurde er zum Stab der III. (Württemb.) Abteilung vom 5. Artillerie-Regiment nach Ludwigsburg versetzt. Dort wurde er zum 1. Juni 1933 zum Oberstleutnant befördert. 1934 wurde er zum Kommandeur der 5. Fahr-Abteilung in Ludwigsburg ernannt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur der Fahr-Abteilung Ludwigsburg ernannt. Am 1. Dezember 1935 wurde er zur Luftwaffe überführt. Dort wurde er anfangs bei der Luftkriegsakademie in Berlin eingesetzt. Am 1. April 1937 wurde er unter Beförderung zum Oberst zum Kommandeur vom Luftgau-Kommando 9 in Hannover ernannt. Als solcher ist er am 29. Juni 1937 in Hannover gestorben. Er wurde dann am 3. Juli 1937 beigesetzt.

Sein älterer Bruder war der am 30. Juni 1881 in Hohenfelde bei Wiedenbrück in Westfalen geborene Wilhelm Anton Gustav Richard Bloem. Dieser wurde Kaufmann und Farmer und heiratete als solcher am 18. Oktober 1910 die fast zwei Jahre ältere Maria Margareta Hedwig Elisabeth Klara Diebitsch, Tochter vom Rentner Eduard Diebitsch, in Berlin. Leutnant Hans Bloem war der Trauzeuge. Sein Bruder starb als Schriftsteller und Verleger und Hauptmann der Landwehr des I. Aufgebots infolge Verbrennung nach Absturz mit Flugzeugwart durch Platzen des Benzintanks im Kreiskrankenhaus von Frankenhausen am Kyffhäuser.
Seine jüngere Halbschwester war die am 19. Januar 1892 in Frankfurt an der Oder geborene Ursula Minna Julie Friedericka Bloem. Diese wurde später Lehrerin und starb am 3. November 1953 in Minden an einem Schlaganfall nur wenige Monate nach ihrer am 21. Mai 1953 verstorbenen Mutter.