Behrens, Adolf Julius Wilhelm
| *  23. August 1888, Berlin † 15. August 1968, Lotte bei Osnabrück | 
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Wilhelm Behrens war ein Sohn vom Bankier und späteren Rittergutsbesitzer Friedrich Wilhelm Behrens und dessen Ehefrau Valeska Adelheid Margarethe, geborene Notzke. Er trat am 25. November 1908 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Brandenburgisches Ulanen-Regiment „Graf Haeseler“ Nr. 11. Sein Vater starb am 8. Mai 1909 im Alter von 56 Jahren in seiner Wohnung in der Kaiserallee 203 in Deutsch-Wilmersdorf. Am 16. Juni 1910 wurde er in seinem Regiment zum Leutnant befördert. 1911 wohnte er privat in Saarburg. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges rückte er dann als Zugführer mit seinem Regiment an die Front. Am 18. Dezember 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet. Im Krieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er die nächste Zeit im Grenzschutz eingesetzt. Danach wurde er dann in das Reichsheer übernommen. Beim Übergangsheer der Reichswehr gehörte er im Frühjahr 1920 zum Reiter-Regiment 11. Bei der Übernahme in das 100.000 Mann-Heer der Reichswehr kam er dann zum 11. (Preuß.) Reiter-Regiment. Er wurde dort als Eskadronoffizier eingesetzt. Am 1. März 1922 wurde er unter seiner gleichzeitigen Beförderung zum Rittmeister zum 7. (Preuß.) Reiter-Regiment versetzt. Am 1. Oktober 1923 wurde er dann zum Chef der 3. Eskadron vom 11. (Preuß.) Reiter-Regiment in Neustadt in Oberschlesien ernannt. Am 1. Oktober 1925 wurde er dann zum Chef der 3. Eskadron vom 1. (Preuß.) Reiter-Regiment in Insterburg ernannt. Er heiratete 1926 die Landwirtstochter Corsepius in Diexen in Ostpreußen. 1928/29 wurde er dann zum Chef der 4. Eskadron vom 1. (Preuß.) Reiter-Regiment in Tilsit ernannt. Am 1. Oktober 1931 wurde er dann in den Regimentsstab vom 1. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Tilsit versetzt. Am 1. Oktober 1932 wurde er dort zum Major befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr am 1. Oktober 1934 wurde er dann zum Regimentsstab vom Reiter-Regiment 12 (mot.) nach Dresden versetzt. Am 1. Mai 1935 wurde er in das Infanterie-Regiment Dresden versetzt. Dort wurde er am 1. Juni 1935 zum Oberstleutnant befördert. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er dann am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 10 auf dem Truppenübungsplatz Königsbrück ernannt. Später wurde er mit seinem Bataillon dann nach Kamenz verlegt. Als solcher wurde er am 1. Januar 1938 zum Oberst befördert. Im Herbst 1938 wurde er dann als Abteilungsleiter zur Heeres-Waffenmeister-Schule Berlin versetzt. Spätestens bei Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 wurde er Kommandeur der Heeres-Waffenmeister-Schule in Berlin. Ende Oktober 1939 wurde er zuerst in die Führerreserve OKH versetzt und dann zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 106 ernannt. Sein Nachfolger in Berlin wurde Oberst Wolfgang Stahr. Mit seinem Regiment zog er dann im Westfeldzug im Frühjahr 1940 eingesetzt. Dabei wurden ihm bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Im Sommer 1941 wurde er dann im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland eingesetzt. Am 9. Dezember 1941 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Ende Dezember 1941 wurde er dann mit der Führung der neuen 328. Infanterie-Division beauftragt. Am 1. Januar 1942 wurde er zum Generalmajor befördert. Nur wenige Tage später wurde er ins Lazarett Königsberg eingeliefert. Am 20. März 1942 wurde ihm nachträglich für seine Leistung als Regimentskommandeur vom Infanterie-Regiment 106 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Nach seiner Genesung wurde er in die Führerreserve OKH versetzt. Am 1. Mai 1942 wurde er dann zum Kommandeur des Divisionsstab z.b.V. 413 ernannt. Am 1. Juni 1942 wurde er dann zum Kommandeur der Division Nr. 193 ernannt. Am 1. Juni 1944 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 1. September 1944 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 30. September 1944 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Fast ein Jahr nach Kriegsende wurde er dann von der Roten Armee nach Russland verschleppt. Erst Ende 1949 wurde er wieder in die Heimat entlassen.
Seine jüngere Schwester war die am 5. März 1891 in Berlin geborene Elisabeth Margarethe Alice Behrens. Diese heiratete am 3. Januar 1911 den über sieben Jahre älteren Leutnant Claus-Gerd Franz Alexander Paul Mandigo von Pressentin. Ihr Bruder Wilhelm war dabei der Trauzeuge. Am 29. März 1912 wurde dem Paar der Sohn Hans-Helmut Claus Hermann Friedrich von Pressentin in Berlin-Charlottenburg geboren. Am 28. September 1914 wurde dem Paar noch die Tochter Margarete von Pressentin ebenfalls in Berlin-Charlottenburg geboren. Der Ehemann nahm nach dem 1. Weltkrieg mit dem Charakter als Major seinen Abschied. Die Ehe seiner Schwester wurde durch das am 26. April 1927 rechtsgültig gewordene Urteil vom Landgericht III Berlin geschieden.
Ritterkreuz (20. März 1942)