Bayerlein, Fritz Hermann Michael

 

* 14. Januar 1899, Würzburg

† 31. Januar 1970, Würzburg

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Fritz Bayerlein trat am 5. Juni 1917 als Fahnenjunker in das Königlich Bayerische Heer ein. Er kam dabei zum 9. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "Wrede". Bei diesem wurde er an der Front eingesetzt und dort auch verwundet. Im Ersten Weltkrieg wurde ihm auch das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Als Fahnenjunker-Unteroffizier wurde Bayerlein nach dem Krieg in das Reichsheer übernommen. Beim Übergangsheer gehörte er zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 45. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann für die nächsten Jahre zum 21. (Bayer.) Infanterie-Regiment. Bei diesem wurde er am 1. Januar 1922 zum Leutnant befördert. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 gehörte er mehrere Jahre zur 3. Kompanie vom 21. (Bayer.) Infanterie-Regiment in Würzburg. Am 1. Januar 1927 wurde er zum Oberleutnant befördert. Er gehörte jetzt die nächsten beiden Jahre zur 4. (MG.) Kompanie vom 21. (Bayer.) Infanterie-Regiment. 1928/29 wurde er für ein Jahr in die 1. Kompanie vom 21. (Bayer.) Infanterie-Regiment in Würzburg versetzt. Danach gehörte er wieder für ein Jahr zur 4. (MG.) Kompanie vom 21. (Bayer.) Infanterie-Regiment. Am 1. Oktober 1930 wurde er zum Adjutant des I. Bataillons vom 21. (Bayer.) Infanterie-Regiment in Würzburg ernannt. Am 1. Oktober 1932 begann er seine Führergehilfenausbildung beim Stab der 2. Division der Reichswehr in Stettin. Am 1. März 1934 wurde er zum Hauptmann befördert. Im Frühjahr 1935 wurde er während der Erweiterung der Reichswehr in den Stab vom Artillerieführer V versetzt. Bei der Enttarnung der Verbände kam er dadurch zum Stab der 15. Infanterie-Division. Er wurde aber während dieser Zeit zum Generalstab des Heeres kommandiert. Erst im Frühjahr 1936 kam er wirklich im Stab der 15. Infanterie-Division zum Einsatz. Am 12. Oktober 1937 wurde er zum Chef der 2. Kompanie vom MG-Bataillon 6 in Coburg ernannt. Als solcher nahm er dann am Einmarsch nach Österreich teil. Danach wurde er am 1. Juni 1938 zum Major befördert. Als solcher wurde Bayerlein dann am 10. November 1938 in den Generalstab vom XV. Armeekorps (mot.) versetzt. Dort wurde dann das nächste halbe Jahr als Ib eingesetzt. Am 1. April 1939 wurde er den Stab der 10. Panzer-Division versetzt. Dort wurde er jetzt als 1. Generalstabsoffizier (Ia) eingesetzt. In dieser Funktion machte er dann zu Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 den Polenfeldzug mit. Dabei wurden ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse und das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Ende Februar 1940 wurde er dann als Ia in den Generalstab vom XIX. Armeekorps (mot.) versetzt. In dieser Funktion nahm er dann am Westfeldzug teil. Dabei wurde der Stab in diesem Feldzug auch als Gruppe Guderian bezeichnet. Am 1. September 1940 wurde er zum Oberstleutnant i.G. befördert. Durch die Umbenennung des Generalkommandos kam er dann Mitte November 1940 als Ia zum Stab der Panzergruppe 2. Mit diesem nahm er dann zum Sommerbeginn des Jahres 1941 im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland teil. Nach den ersten Erfolgen in Russland wurde Bayerlein am 30. August 1941 abgelöst und in die Führerreserve versetzt. Er wurde dann nach Afrika versetzt, wo er am 5. Oktober 1941 zum neuen Chef des Generalstabes vom Deutsches Afrika-Korps (DAK) ernannt wurde. Für die Leistungen Bayerleins bei den Rückzugskämpfen Rommels erhielt Bayerlein am 26. Dezember 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Bayerlein plante mit Rommel dessen Offensive, die das DAK bis nach El Alamein führte. Am 1. April 1942 wurde er zum Oberst i.G. befördert. Und er unterstütze Rommel und dessen Nachfolger Ritter von Thoma beim anschließenden Rückzug nach Tunesien. Am 23. Oktober 1942 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 7. Dezember 1942 wurde er dann zum Chef des Generalstabes der Deutsch-Italienische Panzerarmee ernannt. Am 22. Februar 1943 wurde er dann durch die Umbenennung des Stabes zum Chef des Generalstabes der Heeresgruppe Afrika ernannt. Zum 1. März 1943 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er an diesem Tag zum Chef des Generalstabes der 1. italienischen Armee ernannt. Kurz vor der Kapitulation der deutschen Streitkräfte in Afrika wurde Generalmajor Bayerlein wegen einer schweren Erkrankung per Flugzeug nach Italien evakuiert. Für seine Leistungen als Stabschef erhielt er dort am 6. Juli 1943 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Er wurde dann in die Führerreserve versetzt. Nach einer Verwendung als Chef des Stabes unter General Hube bei der Gruppe Hube wurde Bayerlein Mitte Oktober 1943 mit der Führung der 3. Panzer-Division im Südabschnitt der Ostfront beauftragt. Ende des Jahres 1943 wurde er dann auch zum Kommandeur der 3. Panzer-Division ernannt. Diese führte er in den Abwehrkämpfen bei Charkow, bei Nowo Iwanowka, Poltawa und am Dnjepr sowie bei Kiew und Uman. Am 11. Januar 1944 wurde er namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: "Bei den Kämpfen im Raum Kirowgrad hat sich die brandenburgische 3. Panzerdivision unter Führung des Generalmajors Bayerlein besonders bewährt." Noch Anfang Januar 1944 gab er sein Kommando über die 3. Panzer-Division ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 10. Januar 1944 wurde er zur Aufstellung der Panzer-Lehr-Division versetzt, um deren erster richtiger Kommandeur zu werden. Er übernahm den Verband von Generalmajor Oswin Grolig. Am 1. Mai 1944 wurde er zum Generalleutnant befördert. Bayerlein wurde am Morgen des 6. Juni 1944 wegen der Invasion alarmiert, um mit seiner Panzer-Lehr-Division die gelandeten Alliierten in der Normandie ins Meer zurückzuwerfen. In Anbetracht der erdrückenden Luftüberlegenheit bat er bei seinen Vorgesetzten um die Verschiebung des Abmarschbefehls in die Nacht. Doch diese Bitte wurde abgelehnt und auf dem Marsch zum Einsatzgebiet verlor die Division viele Fahrzeuge und Männer durch die alliierten Luftangriffe. Bayerlein führte seine Division gegen die gelandeten Alliierten, vermochte aber, zusammen mit den anderen deutschen Verbänden, die Alliierten nicht mehr ins Meer zurückzudrängen. Am 26. Juni 1944 wurde er erneut namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: "Im Kampf gegen drei der besten englischen Divisionen hat sich die Panzerlehrdivision unter Führung von Generalleutnant Bayerlein hervorragend bewährt." Die Panzer-Lehr-Division kämpfte, bis sie wegen schwerster Verluste aus der Front genommen werden musste. Für die energisch vorgetragenen Angriffe und erfolgreiche Standfestigkeit seiner Division erhielt Bayerlein am 20. Juli 1944 die Schwerter zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Die schwer dezimierte Division wurde in Heilbronn und Paderborn wieder aufgefrischt und für die Ardennen-Offensive im Winter 1944/45 bereitgestellt. Mit seiner Division gelang Bayerlein am 23. Dezember 1944 die Einnahme des Ortes St. Hubert. Die Panzer-Lehr-Division war damit am weitesten aller Divisionen nach Westen vorgestoßen. Ab hier mussten sich die deutschen Truppen zurückziehen. Und wieder hatte die Panzerlehr-Division schwere Verluste erleiden müssen. Im Januar 1945 gab Bayerlein die Führung der Panzer-Lehr-Division ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Ende März 1945 wurde er mit der Führung vom LIII. Armeekorps beauftragt. Mit diesem Generalkommando wurde Bayerlein zusammen mit der Heeresgruppe B im Ruhrkessel eingeschlossen. Am 6. März 1945 wurde er noch im Ehrenblatt des Heeres eingetragen. Nach schweren Kämpfen entschloss er sich zu eigenen Kapitulationsverhandlungen mit den Alliierten und führte so seine Truppen am 15. April 1945 in amerikanische Gefangenschaft. Der Rest des Ruhrkessels kapitulierte einen Tag später. Er selbst wurde 1947 wieder aus der Gefangenschaft entlassen.

 

Ritterkreuz (26. Dezember 1941) Eichenlaub (6. Juli 1943) Schwerter (20. Juli 1944)