Infanterie-Regiment 208

 

Feldpostnummern:

Einheit bis 42
I.R.208 Stab 15129
I.Bataillon 23876
II.Bataillon 13420
III.Bataillon 21892
13.Kompanie 00527
14.Kompanie 23877

Das Regiment wurde am 26.8.1939 im Rahmen der Aufstellung der 79. Infanterie-Division einberufen. Es entstand in Koblenz aus dem Infanterie-Regiment 80 der 34. Infanterie-Division. Mitte Oktober 1939 stand das Regiment unter seinem Kommandeur Oberst von Wedel an der Reichsgrenze (Saargebiet) am rechten Flügel der Division. Links von ihm stand das Infanterie-Regiment 226 unter Oberst Schreiber. Das II./I.R.208 mußte im Januar 1940 zu Neuaufstellungen der Wehrmacht abgegeben werden. Dieser Abgang wurde innerhalb der bestehenden Divisionseinheiten durch Ersatz und Austausch ausgeglichen. Das I.R.208 unternahm am 27. März einen erfolgreichen Vorstoß, tief in das Hinterland des Gegners. Am 2. Mai 1940 besuchte Rudolf Heß, zusammen mit dem Kommandeur General Strecker das I./I.R.208. Am 15. Mai brach das II./I.R.208 in den Kastenwald ein und säuberte diesen, bei nur 2 Verwundeten. Am 29. Mai 1940 kam dann ein Befehl zur Ablösung durch 167. Infanterie-Division, welche am 31. Mai vollzogen war. Gegen Mittag des 17. Juni stand das I.R.208 vor Medewich, General Strecker erschien auf dem Gefechtsstand und befahl den Übergang mit aller Kraft zu erzwingen. Das II./I.R.208 ging nunmehr links von Medewich mit Floßsäcken über die Saille, während ein Zug der 14./I.R.208 den Ortsrand mit Feuer belegte und abdeckte. Ein Teil der Mannschaften erreichte schwimmend das andere Ufer und errichtete einen Brückenkopf. Die 14./I.R.208 erhielt den Befehl vom Regiment, möglichst schnell vorzuziehen, um mit dem II./I.R.208 den Rhein-Marne-Kanal bei Bures zu erreichen, wo gegenüber Henamenil noch in der Nacht der Übergang erzwungen werden sollte. Der Versuch des II./I.R.208 den Kanal zu überschreiten und einen Brückenkopf zu schaffen, scheiterte am am Widerstand. Durch Unterstützung vom Artillerie-Regiment 179 gelang es dem Regiment nach einem zeitraubendem Angriff Henamenil zu nehmen. Durch die erlangte Bewegungsfreiheit stieß es am Abend des 18. Juni bis nordwestlich Crion zu stoßen, der NW-Teil des Parroy-Waldes wurde ebenfalls genommen. Während der Nacht wurde I.R.226 ohne Fahrzeuge über den Kanal gebracht und rechts neben I.R.208 eingesetzt. Am Abend und in der Nacht wurde durch I.R.208 Beucemont von rückwärts angegriffen und zur Übergabe gebracht. Da der Gegner das Feld bis 5 Uhr räumte, konnte weiter vorgestoßen werden. Bis zum Abend des 19. Juni wurde die Gegend südlich Luneville erreicht. Als einziges Regiment der 79.ID erreichte das Regiment in Nachtkämpfen das Ziel, bei Lamath über die Mortange zu gelangen. Am 20. Juni wurden die Wälder südostwärts Franconville an der Spitze der Division erreicht. Um dem Infanterie-Regiment 212 den Übergang bei Gerbeviller zu öffnen, wurden Teile des Regiments in den Rücken des Gegners geführt. In Ermangelung einer eigenen Marschstraße wurde das Regiment zunächst angehalten, um später hinter I.R.212 nachgezogen zu werden. Am Abend hatten Teile des Regimentes Damas erreicht. Am 21. Juni wurde das Gefechtsfeld gesäubert und Beute gesichtet. Nach Abschluß des Waffenstillstandvertrages wurde die Division Besatzungstruppe. Das I.R.208 liegt in Chaumont. Am 20.10.1940 mußte das III./I.R.208 zur Neuaufstellung des Infanterie-Regiments 699 der 342. Infanterie-Division abgegeben werden. Die Abgänge wurden sofort durch Ersatztruppen ergänzt. Vor Beginn des Jugoslawien-Feldzuges wurde die Division dorthin verladen. Am 13. April trafen die ersten Teile in Kärnten ein. Zum Einsatz ist sie aber dort nicht mehr gekommen. Man widmet sich der weiteren Ausbildung. Vom 22. bis 29. Juni 1941 wurde die Division über den Semmering-Wien-Odersberg-Kattowitz-Lublin bis in die Gegend um und südlich von Zamosc verlegt. Dem, durch 3.(mot)/Pi.Btl.179, zwei Züge Pz.Jg.Abt.179 sowie 1. und 10. Batterie/ A.R.179, verstärkten I.R.208, wurde am 28. Juni 1941, das Nehmen einer Befestigungsanlage bei Skomorochy nördlich Sokol befohlen. Diese wurde am 1. Juli genommen. Vom 3. bis 4. Juli erfolgt das Säubern der Waldgebiete nordostwärts Horochow. Das I./I.R.208 bildet gemeinsam mit der A.A.179, Teile der 13. und 14./I.R.208 sowie der I./A.R.179 eine Vorausabteilung unter Oberst von Wedel, welche Teile der 299. Infanterie-Division im Brückenkopf ostwärts Zwiahel ablösen. Vom 13. bis 16.Juli greifen II. und III./I.R.208 das Höhengelände in der Gegend von Radyeze an, um Anschluß an das I.R.529 der 299. Infanterie-Division zu gewinnen. Vom 23. bis 28. Juli erfolgte der Durchbruch durch die Stalinlinie bei Bielka - Hulanka. Am 28. Juli nahm II./I.R.208 Piski. Die Kämpfe im Raum von Korosten zogen sich lange hin, die Division erreichte aber am 26. August als erste deutsche Division den Pripjet. Dort übernahm sie mit Teilen die Sicherung an der Nordwestfront von Kiew, im Raum Tschernobyl - Janow, bis zum 9. September. Das I.R.208 bildete die Vorausabteilung der Division, welche Anfang September bei Gornostaipol den Dnjepr und die Desna überschritt. Sie stieß zügig nach Norden über Kosary ausholend, bei Kobyshtschi als vorderste I.D. in den Kessel von Kiew - Uman. Das Regiment ging weiter an der Spitze über Now. Bykow, Jagotin, Pjerejasslaw, welches im Handstreich genommen wurde. Es stellte mit den, von Süden über den Dnjepr vorstoßenden Kräften die Verbindung her, wodurch der Kessel in 2 Teile gesprengt wurde. Danach ging das Regiment entlang des Dnjeprs nach Südosten, auf Solotonoscha vor, um die dortigen Brücken in Besitz zu nehmen. Aus dem Raum um Pjerejasslaw marschierte die Division Ende September quer durch den inzwischen vollständig bereinigten Kessel nach Osten und traf bei Gadjatsch am Pssjol wieder auf den Feind. Die Verfolgungskämpfe gingen südlich der Worskla entlang bis sie in die Schlucht um Charkow enden. Weiter ging der Vormarsch auf Belogrod, welches von der Vorausabteilung v. Aulock (I.R.226) am 24. Oktober genommen wurde. Damit begannen die Winterkämpfe am oberen Donez, wobei die Division die erste Zeit keine Feindberührung hatte, da der Gegner sich bis an den Oksol zurückzog. Im November erkrankt der Kommandseur des Regiments, woraufhin Oberst Matern neuer Kommandeur wird. Nach dessen Erkrankung wurde am 14. Februar 1942 Major von Schwerin mit der Führung beauftragt. Ab 9. März übernimmt Major Wolf ("Steppenwolf") die Führung des Regiments. Das Regiment wird 14. Januar ohne sein I. Bataillon, aber mit unterstelltem I./I.R.226, zur Stützung der Front abgestellt. Es wird am 27. März in die 62. Infanterie-Division eingegliedert. Innerhalb des Frühjahres wurde das Regiment mit Menschen, Waffen und Gerät aufgefüllt. Am 12. Mai wurde das II./I.R.208 unter seinem Kommandeur Major Jurisch eingeschlossen. Das Bataillon schlug sich nach rückwärts zu den eigenen Linien durch. Das Regiment wurde mit I./I.R.226 und III./I.R.208 am 14. Mai im Raum Bereka eingeschlossen. In der Nacht gelang der Durchbruch durch den feindlichen Ring. Am 17. Mai wurde eine Stellung bei Taranowka erreicht, welche bis zum 23. Mai gehalten wurde, als der Gegner zurückging. In der Verfolgung wurde am 25. Kissely erreicht, am 26. Mai wurde das Regiment im Verband der 62.ID nach Balakleja in Marsch gesetzt. Am 21. Juni wurde das Regiment zur Offensive bereitgestellt. Es durchbrach am 22. Juni die Stellungen des Gegners, bildete wenig später einen Brückenkopf über die Balakleja. Am 25. Juni erreichte es im Verfolgungsmarsch Kupjansk, am 8. Juli Waluiki, wo es wieder in den Verband der 79. ID trat. Am 9. Juli gelang es dem Regiment, welches auf Lastwagen herangeführt wurde, von Norden her Rowenki zu nehmen. Eine Brücke über den Aiderbach fiel unversehrt in die Hände des Regiments. Am 17. Oktober wurde die Division nach Stalingrad befohlen. Während der letzten Zeit war der 79.ID Ersatz zugeführt wurden. In der Nacht vom 19. zum 20. Oktober löste das Regiment etwa die Hälfte des kroatischen Regimentes 369 im Abschnitt Stalingrad ab. Infolge des Regens, die tiefe Finsternis, die Unkenntnis des unübersichtlichen Geländes und des der deutschen Sprache nicht mächtigen kroatischen Einweisekommandos, hat das I.R.212, den für I.R.208 vorgesehenen Abschnitt, mit übernommen.

Im Herbst 1942 wird das I.R.208 in Grenadier-Regiment 208 umbenannt.

2. Regimentskommandeure:

Oberst von Wedel

Oberst Matern

Major von Schwerin

Oberst Richard Wolf