Infanterie-Regiment 212

 

Feldpostnummern:

Einheit bis 42
I.R.212 Stab 06600
I.Bataillon 02047
II.Bataillon 03187
III.Bataillon 17183
13.Kompanie 00527
14.Kompanie 23877

Als Aufstellungstag gilt der 26.8.1939, da das Regiment an diesem Tage zur Gliederung der 79. Infanterie-Division einberufen wurde. Es entstand in Mainz und Wiesbaden aus dem Infanterie-Regiment 87 der 33. Infanterie-Division. Mitte Oktober 1939 stand das Regiment unter seinem Kommandeur Oberst von Schwerin an der Reichsgrenze (Saargebiet), am linken Flügel der Division, gemeinsam mit der Aufklärungsabteilung unter Major von Bonin. Rechts von ihr war das Infanterie-Regiment 226 unter Oberst Schreiber. An der ersten Kriegsweihnacht nahm der Oberbefehlshaber des Heeres Generaloberst von Brauchitsch an der Weihnachtsfeier der 4.(M.G.) I.R.212 teil und richtet seine Weihnachtsansprache über alle Sender an das Heer. Anfang Januar erleiden das I.R.212 und die A.A.179 bei einem Artillerie-Feuerüberfall durch Volltreffer einen Verlust von 4 Toten und 3 Schwer- sowie 3 Leicht-Verletzte. Am 10.5.1940 verleiht der Oberbefehlshaber der 1.Armee, Generaloberst von Witzleben, im Auftrage des Oberbefehlshabers des Heeres die ersten Infanterie-Sturmabzeichen überhaupt, an Leutnant Franz und Unteroffizier Küchler vom I.R.212. Gegen Mittag des 17. Juni stand das I.R.212 vor Milzingen, wo Teile des A.R.179, den Ort unter Feuer zu nehmen. Unter großen Schwierigkeiten, beim Überschreiten der Sumpfgebiete bei Milzingen, gelang es dem Regiment mit den vorderen Teilen bis Weißkirchen zu kommen. Da der Gegner das Feld bis 5 Uhr räumte, konnte weiter vorgestoßen werden. Bis zum Abend des 19. Juni wurde durch das Regiment mit unterstellter A.A.179 der Parroy Wald über Croismare Moncel durchquert, wo ein Brückenkopf gebildet wurde. Dieser Brückenkopf konnte über die Meuthe noch etwas erweitert werden. Am 20. Juni stand das Regiment noch im Kampf, im Wald westlich Fraimboise. Um dem I.R.212 den Übergang bei Gerbeviller zu öffnen, wurden Teile des I.R.208 in den Rücken des Gegners geführt. Dadurch ergaben sich gegen Mittag rund 1500 Franzosen. Danach konnte das Regiment zunächst bis Remenoville vormarschieren. Das Regiment war im Weitermarsch über Vennezey, Essey-la-Cote, Damas auf Rehaincourt angesetzt. Ein Vorstoß des Regimentes über Essay-la-Cote, Haillainville, Hadigny, Zincourt, führte zur Einkesselung des Gegners im Bois de Charmes. Am 21. Juni wurde das Gefechtsfeld gesäubert und Beute gesichtet. Nach Abschluß des Waffenstillstandvertrages wurde die Division Besatzungstruppe. Das I.R.212 liegt in Wassy - St. Dizier. Am 20.10.1940 mußte das III./I.R.212 zur Neuaufstellung der 342. Infanterie-Division abgegeben werden. Die Abgänge wurden sofort durch Ersatztruppen ergänzt. Das Regiment wurde am 5. Februar auf den Truppenübungsplatz Le-Valdahon verlegt. Vor Beginn des Jugoslawien-Feldzuges wurde die Division dorthin verladen. Am 13. April trafen die ersten Teile in Kärnten ein. Zum Einsatz ist sie aber dort nicht mehr gekommen. Man widmet sich der weiteren Ausbildung. Vom 22. bis 29. Juni 1941 wurde die Division über den Semmering-Wien-Odersberg-Kattowitz-Lublin bis in die Gegend um und südlich von Zamosc verlegt. Vom 23. bis 28. Juli erfolgte der Durchbruch durch die Stalinlinie bei Bielka - Hulanka. Die Kämpfe im Raum von Korosten zogen sich lange hin, die Division erreichte aber am 26. August als erste deutsche Division den Pripjet. Dort übernahm sie mit Teilen die Sicherung an der Nordwestfront von Kiew, im Raum Tschernobyl - Janow, bis zum 9. September. Die Division, welche Anfang September bei Gornostaipol den Dnjepr und die Desna überschritt, stieß zügig nach Norden über Kosary ausholend, bei Kobyshtschi als vorderste I.D. in den Kessel von Kiew - Uman. Aus dem Raum um Pjerejasslaw marschierte die Division Ende September quer durch den inzwischen vollständig bereinigten Kessel nach Osten und traf bei Gadjatsch am Pssjol wieder auf den Feind. Die Verfolgungskämpfe gingen südlich der Worskla entlang bis sie in die Schlucht um Charkow enden. Weiter ging der Vormarsch auf Belogrod, welches von der Vorausabteilung v. Aulock (I.R.226) am 24. Oktober genommen wurde. Damit begannen die Winterkämpfe am oberen Donez, wobei die Division die erste Zeit keine Feindberührung hatte, da der Gegner sich bis an den Oksol zurückzog. Oberst von Schwerin übernahm die Führung der Division, als General Strecker zum OKH versetzt wurde. Das Regiment übernahm Major Eichler. Am 5. Juli stieß das Regiment auf Waluiki vor und nahm die auf dem eigenen Ufer gelegenen Teile der Stadt in Besitz. Am 17. Oktober wurde die Division nach Stalingrad befohlen. Während der letzten Zeit war der 79.ID Ersatz zugeführt wurden. In der Nacht vom 19. zum 20. Oktober löste das Regiment Teile des Artillerie-Regimentes 100 und etwa die Hälfte des kroatischen Regimentes 369 im Abschnitt Stalingrad ab. Infolge des Regens, die tiefe Finsternis, die Unkenntnis des unübersichtlichen Geländes und des der deutschen Sprache nicht mächtigen kroatischen Einweisekommandos, hat das Regiment den für I.R.208 vorgesehenen Abschnitt mit übernommen. In der Nacht vom 23. zum 24. Oktober traf das dem Regiment unterstellte kroat.Regiment 369 am Metallurgischen Werk ein.

Im Herbst 1942 erfolgt die Umbenennung in Grenadier-Regiment 212.

2. Regimentskommandeure:

Oberst von Schwerin

Oberst Richard Eichler