Division Nr. 413

 

Feldpostnummern ab 14. April 1945:

Einheit Feldpostnummer
Kommando Division 413 30072

1. Einsatz und Unterstellung:

Aufgestellt am 11. Juli 1943 in Nürnberg, Wehrkreis XIII, als Ersatz für die nach Kroatien verlegte Division Nr. 173. Am 24. März 1945 wurde die Division beim Leuthen-Aufruf nach Aschaffenburg, Wehrkreis IX, vorgezogen. Die Division bezog einen Verteidigungsabschnitt beiderseits von Aschaffenburg und sicherte hier die Main-Linie. Allerdings war die Division für die Verteidigung vollkommen ungeeignet, so dass amerikanische Einheiten am 26. März über eine nicht gesprengte Eisenbahnbrücke südlich von Schweinsheim den Main überschreiten und einen Brückenkopf bilden konnten. Diesen konnte die Division Nr. 413 nicht mehr beseitigen, weshalb die 36. Volksgrenadier-Division zur Unterstützung herangeführt wurde. Die Division Nr. 413 übernahm daraufhin die Verteidigung des Abschnitts Hanau - Aschaffenburg - Miltenberg mit allen darin befindlichen Truppen zur Verteidigung. Es stellte sich jedoch heraus, dass im Raum Hanau - Aschaffenburg überhaupt keine Truppen lagen.  Daraufhin zog sich die Division nach Osten in den Raum Coburg zurück. Hier erhielt die Division den Auftrag, aus dem Raum Coburg über die Linie Schleussingen-Römhild vorgehend in Richtung Meiningen in die Flanke der vorgestoßenen alliierten Einheiten vorzustoßen, um ihm so den Nachschub abzuschneiden. Die Angriffe der Division stießen jedoch nicht durch. Bis zum 10. April 1945 war die Kampffront der Division bereits durch Vorstöße mehrerer Panzerspitzen in kleine Gruppen aufgespalten. Diese standen einzeln, ohne Verbindung zur Division im Abwehrkampf gegen starke alliierte Kräfte, die über die Linie Schleussingen - Hildburghausen - Rodach gegen Osten vorstießen. Am Mittag dieses Tages wurde die Kampfgruppe des Divisionsstabes durch einen Panzerangriff auf den Ostrand des Callenberger Forstes zurück gedrängt. Gegen Abend musste sich die Kampfgruppe auf Coburg zurückziehen. Von den der Division unterstellten Einheiten waren nach den Kämpfen um Coburg im Allgemeinen nur noch die Führungsstäbe mit unbedeutenden Truppenteilig übrig. Die Division bildete daraus drei Kampfgruppen, welche jedoch nur noch in der Lage waren, die Rückzugsstraßen gegen schwache feindliche Kräfte zu sperren, um den feindlichen Vormarsch zu verlangsamen. Die Kampfgruppen gingen über die Linie Sonnenberg - Steinach - Neuhaus - Lichte - Gräfenthal durch den Thüringer Wald und von dort nach Osten hinter die Saale bei Saaldorf und nördlich von Hof auf Posseck zurück. Zu Gefechten kam es dabei nicht, allerdings wurden die Kampfgruppen immer wieder von feindlichen Panzerspähtrupps angegangen und mussten dann beschleunigt ausweichen. Bei Posseck sammelten die Stäbe Versprengte und Reste verschiedener Verbände und Waffengattungen. Außerdem wurde der Division ein Sturmgeschützzug zugeteilt, wodurch erstmals eine wirkungsvolle Panzerabwehr möglich war. So gelang es auch, das Vorgehen des Gegners gegen Bad Elster durch die hartnäckige Verteidigung von Gottmarsgrün und Rosbach drei Tage lang zu verzögern. Am 19. April konnte die Front nach Norden über Bergen verlängert und damit eine Verbindung mit dem nördlichen Nachbar, der 347. Infanterie-Division hergestellt werden. Inzwischen war Bad Elster zur Lazarettstadt erklärt worden. Demgemäß verlagerte sich der Feinddruck auf Bergen-Arnsgrün. Nach stärkerem Artilleriebeschuß mit gleichzeitigem Panzerangriff ging die Höhe von Bergen verloren. Am 22. April 1945 wurde die Verteidigungsfront unter Belassung von Gefechtsvorposten in Linie Freiberg - Arnsgrün - Bärenloh auf die Linie Marieney - Leubetha - Jugelsburg zurückgenommen und nach Süden über Raunergrund bis zur Straße Bad Brambach - Fleissen verlängert. Ab dem 22. April 1945 flaute die Feindtätigkeit in der neu bezogenen Stellung ab. Erst allmählich verstärkte sich der Feinddruck derart, dass die Gefechtsvorposten auf die HKL zurückgenommen werden mussten. Am 28. April 1945 wurde der Division das Polizei-Regiment Schmidt im Raum Muldenberg - Schöneck unterstellt. Am 4. Mai begann der feindliche Angriff auf die HKL der Division, die nach kurzer Zeit an mehreren Stellen durchbrochen worden war. Um 16.15 drang der Gegner in Klingenthal ein und griff die Höhen Aschberg - Obersachsenberg - Grünberg - Neudorf an. Gegen 17 Uhr waren die feindlichen Panzerkräfte im Besitz dieser Höhenstellungen. Die Mitte der Division zog sich auf das Waldgelände ostwärts dieser Höhen zurück. In der Nacht gingen die Reste der Division auf die Linie Sauersack - Frühbuss zurück. In dieser Linie ging die Division am 8. Mai 1945 in Gefangenschaft.

 

1945

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
24. März   7. Armee   Mainlinie nördl. Würzburg
4. April XII. Armeekorps     Coburg

 

 

2. Kommandeure:

11. Juli 1943 Generalmajor Johann Meyerhöfer

27. Juli 1944 Generalleutnant Siegmund Freiherr von Schacky auf Schönfeld

1. April 1945 Generalmajor Hellmuth Hiepe

3. April 1945 Generalmajor Eugen Theilacker

April 1945 Generalmajor Hellmuth Hiepe

 

3. Gliederung:

Dezember 1943:

Grenadier-Ersatz-Regiment 113

Artillerie-Ersatz- und Ausbildungs-Regiment 17

Aufklärungs-Ersatz-Abteilung 17

Fla-Ersatz- und Ausbildungs-Bataillon 47

Pionier-Ersatz-Bataillon 46

Bau-Pionier-Ersatz- und Ausbildungs-Bataillon 13

Kraftfahr-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung 13

Kraftwagen-Transport-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung 50

Feldpost-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung Karlsbad

10. August 1944:

Grenadier-Ersatz- und Ausbildungs-Regiment 113

Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung 2 für Infanterie-Reiterzüge

Landesschützen-Ersatz- und Ausbildungs-Bataillon 13

Aufklärungs-Ersatz-Abteilung 17

Fla-Ersatz- und Ausbildungs-Bataillon 47

Artillerie-Ersatz- und Ausbildungs-Regiment 17

Pionier-Ersatz-Bataillon 46

Bau-Pionier-Ersatz- und Ausbildungs-Bataillon 13

Kraftfahr-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung 13

Kraftwagen-Transport-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung 50

Feldpost-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung Karlsbad

Ende März 1945:

Divisionsstab

Grenadier-Ausbildungs-Regiment 113 (Stab)

Grenadier-Ausbildungs-Bataillon 42

Ausbildungs-Bataillon (M) 283

Granatwerfer-Ausbildungs-Bataillon 21

Fla-Ausbildungs-Bataillon 47

Artillerie-Ausbildungs-Regiment 17 (Stab)

Artillerie-Ausbildungs-Abteilung 10

Artillerie-Ausbildungs-Abteilung 53

Kavallerie-Ausbildungs-Abteilung 20

Infanterie-Reiter-Ausbildungs-Abteilung 2

Pionier-Ausbildungs-Bataillon 46

Bau-Pionier-Ausbildungs-Bataillon 13

Nachrichten-Ausbildungs-Abteilung 10

Nachrichten-Ausbildungs-Kommando 13

Wehrkreis-Unterführer-Lehrgang 13

Fahnenjunker der Infanterie-Schule Döberitz

Heeres-Unteroffiziers-Schule für Artillerie Amberg

Heeres-Unteroffiziers-Schule 22 für Pioniere

 

4. Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 10: Die Landstreitkräfte 371 - 500, Biblio-Verlag

Wolf Keilig: Das Deutsche Heer 1939 - 1945, Band II, Podzun-Verlag, 1956

Oberst a.D. Hugo Seemüller / Siegmund Freiherr von Schacky: Division 413 im Rahmen des Führungsstabes des Wehrkreiskommandos XII, 4.4. bis 8.5.45. München 1951