Artillerie-Regiment 369 (kroatisch)

 

Feldpostnummern ab 1942/43: Die Einheiten wurden als Teile vom Artillerie-Regiment 369 (Kroat.) in der Feldpostübersicht eingetragen. Noch 1942 wurde die I. Abteilung zur Artillerie-Abteilung 969 umbenannt. Noch 1942/43 wurde die Abteilung wieder zur I. Abteilung umbenannt. Am 5. August 1944 wurden beim Regimentsstab eine Feldersatz-Batterie und bei der I. Abteilung eine Küsten-Batterie 3a eingetragen.

Einheit Feldpostnummer
Regimentsstab 30428
Stabsbatterie 30428 A
Feldersatz-Batterie ab Aug/44 30428 B
Stab I. Abteilung 14305 bis 42/43

ab 42/43 14305 A

Stabsbatterie 14305 A bis 42/43
1. Batterie 14305 B bis 42/43

ab 42/43 14305 B

2. Batterie 14305 C bis 42/43

ab 42/43 14305 C

3. Batterie 14305 D bis 42/43

ab 42/43 14305 D

Küsten-Batterie 3a ab Aug/44 14305 E
Stab II. Abteilung 31151
Stabsbatterie 31151 A
4. Batterie 31151 B
5. Batterie 31151 C
6. Batterie 31151 D
Stab III. Abteilung 32040
Stabsbatterie 32040 A
7. Batterie 32040 B
8. Batterie 32040 C

Das Artillerie-Regiment 369 (kroat.) wurde am 1. September 1942 im Wehrkreis XVII aufgestellt. Das Regiment wurde mit deutschem Rahmenpersonal und kroatischen Mannschaften aufgestellt. Das Regiment bestand aus zwei mittleren und einer schweren Abteilung. Nach der Aufstellung wurde das Regiment der 369. Infanterie-Division unterstellt. Nach Weihnachten wurde das Regiment nach Kroatien verladen. Am 29. Dezember 1942 wurde das Regiment in Sunja, südöstlich von Sisak, entladen und eingesetzt. Dabei kam die II. Abteilung vom Regiment in die Orte Sas und Zivaja, wo sie sich zur Rundum-Verteidigung einrichtete. Die I. Abteilung vom Regiment wurde mit dem Infanterie-Regiment 369 im Raum Stalingrad eingesetzt und mit diesem dort auch vernichtet. Die vernichtete Abteilung wurde vorerst als Artillerie-Abteilung 969 wieder aufgestellt, nach kurzer Zeit aber wieder zur I. Abteilung vom Regiment umbenannt.

Gegen Ende des Monats Januar 1943 wurde das Regiment etwas in südwestlicher Richtung verlagert, um seinen ersten großen Partisaneneinsatz zu bestehen. Das Unternehmen "Weiss" führte das Regiment zu Kämpfen in den Raum Karlovac - Bihac - Livno. Am 3. März 1943 erreichte das Regiment Livno. Anschließend wurde in Richtung Mostar abgedreht und das Narenta- und das Ramatal erzwungen. Schließlich erreichte das Regiment das westliche Narentaufer. Die II. Abteilung lag nach dem Unternehmen "Weiss" in der Alexander-Kaserne in Sarajewo. Von hier aus wurde es auf den Truppenübungsplatz Citluk bei Brod und am 9. April 1943 zur Ausbildung nach Derventa verlegt. Vom 13. bis zum 20. April 1943 kam es zum Unternehmen "Weiss 2". Dabei rückte das I. / G.R. 370 von Zavidivici aus nordostwärts vor, das III. / Grenadier-Regiment 370 hatte, von Sprecatal her kommend, aus ostwärtiger Richtung die Ozren planina zu durchkämmen und die II. / A.R. 369 in Richtung Doboj vorzurücken. Nach Beendigung des Unternehmens marschierte die Abteilung nach Maglaj, wo sie auf die aus der Heimat kommenden I. Abteilung traf. Mitte Mai 1943 wurde dann das Unternehmen "Schwarz" durchgeführt. Das Operationsgebiet war nun das nördliche Montenegro. Schon bald nach dem Beginn des Unternehmens stießen die deutschen Truppen und die teilnehmenden Italiener auf starken feindlichen Widerstand, und zwar bei Podgorica und Kolasin, an der Tara und südlich Foca und besonders an der Sutjeska im Nordwesten. Erst nach schweren Gefechten konnte der Widerstand gebrochen werden, die Hauptmacht der Partisanen konnte jedoch entkommen. Nach Beendigung des Unternehmens "Schwarz" ging die Bekämpfung der Partisanen in Form eines pausenlosen, zermürbenden Kleinkriegs weiter. Er nahm an Umfang immer mehr zu. Ende Juni 1943 eroberten die Partisanen die Städte Vlasenica und Srebrenica von kroatischen Ustascha-Kräften. Gegen diese Bedrohung wurden deutscherseits u.a. die Nachrichten-Abteilung 369 von Sarajewo aus, das I. / Grenadier-Regiment 369 und das II. / Grenadier-Regiment 370 sowie die Panzerjäger-Abteilung 369 auf Tuzla angesetzt. Hierher wurde eine Woche später auch die II. / A.R. 369 verlegt. Bei Tuzla kam es zu schweren Kämpfen mit den Partisanen. Am 9. Juli 1943 griff das Regiment im Verband der Division den vor Tuzla stehenden Feind an und warf ihn nach Süden zurück. Anschließend wurde auf Zvornik eingeschwenkt, welches wenige Tage vorher von den Partisanen erobert worden war. Ende Juli 1943 lag die I. Abteilung in Doboj, die II. Abteilung zusammen mit dem III. / Grenadier-Regiment 370 in Janja und die III. Abteilung in Zvornik. Anfang August wurden Teile des bisher durch eine SS-Division gehaltenen Raumes von der 369. Infanterie-Division besetzt, wodurch das Regiment nach Kiseljak verlegte, die I. Abteilung (ohne 1. Batterie) nach Kiseljak, die 1. Batterie nach Bijeljina und die II. Abteilung nach Petrovici und Capardi. Auch in den neuen Stellungen ging der Kleinkrieg gegen die Partisanen weiter. Am 9. und 10. September 1943 nahm das Regiment an der Entwaffnung der italienischen Truppen teil. Vom 16.-20. September 1943 nahmen die 4. und 5. Batterie an einem Unternehmen gegen die besetzte Stadt Trnovo teil. Hinter Vojkovici wurde Hauptmann von Schröder, Kommandeur der II. Abteilung durch Granatsplitter tödlich verwundet. Mit ihm fielen 6 Soldaten, 4 wurden verwundet. Am 30. September 1943 griffen Partisanen die Stadt Tuzla an, in der sich der Regimentsstab und die 6. Batterie befanden. Bei den Kämpfen wurde die 6. Batterie aufgerieben, der Batteriechef, Hauptmann Paul Schlüter, gilt seither als vermisst. Den Resten der Batterie gelang mit dem Stab der Ausbruch aus der Stadt nach Prozor. Die 6. Batterie wurde mit Gebirgsgeschützen neu aufgestellt, neuer Batteriechef wurde Oberleutnant Jansen, der im Oktober 1944 bei Dunta Doli gefallen ist. Die III. Abteilung verlegte Ende Oktober 1943 von Maglaj nach Sarajevo. Im Dezember 1944 nahmen Teile des Regiments am Unternehmen "Kugelblitz" teil, welches sich gegen Partisanenverbände in der Gegend der Korun- und Javor-Planina richtete.

Im Januar 1944 verlegte die II. Abteilung von Sarajevo in den Raum um Konjic. Ende Januar 1944 verlegte die II. Abteilung nach Rogatica, die 4. Batterie zusammen mit der 10. / Grenadier-Regiment 370 bezog Stellung auf dem Jabukasattel. Mitte März 1944 wurde die I. Abteilung mit ihren 10-cm Skoda-Geschützen nach Nevesinje, Gacko und Fojnica verlegt, die II. Abteilung unter Major Funke verlegte mit ihren Gebirgs-Kanonen 15 nach Stolac. Am 16. Juni 1944 wurde die 5. Batterie an die Küste bei Gjunta Doli verlegt. Ende Juli 1944 verlegte die 4. ebenfalls an die Küste. Um den 20. September vielen die vorher verbündeten Cetnics ab und griffen ihre ehemaligen deutschen Kameraden an. Während der Offensive der Partisanen im Oktober 1944 wurde auch Ston, der Stützpunkt der 5. und 6. Batterie, von den Partisanen angegriffen. Die Stellungen wurden von den Partisanen überrannt und zerschlagen. Die Reste des Regiments zogen sich auf die Linie Lise - Mostar - Nevesinje zurück.

Bis Anfang 1945 brachte der Rückzug die Reste des Regiments bis in den Raum Konjic. Im März 1945 hatte das Regiment folgende Gliederung:
Kommandeur: Oberstleutnant Döll Adjutant: Oberleutnant Bökenkröger
I. Abteilung:
Kommandeur: Hauptmann Heilmann, Adjutant: Leutnant Graf
    1. Batterie (Gebirgskanonen 15): Hauptmann Hansmann
    2. Batterie (Gebirgskanonen 15): Hauptmann Schlüter
    3. Batterie (Feldhaubitzen 16): Oberleutnant Guske
II. Abteilung
Kommandeur: Hauptmann Koppenhöfer, Adjutant: Leutnant Göbel
    4. Batterie (Feldhaubitzen 18): Hauptmann Staatshelm
    5. Batterie (ohne Geschütze): nicht besetzt
    6. Batterie (10-cm Gebirgshaubitzen): Oberleutnant Räbel
Zwei Batterieoffiziere und ein Oberfähnrich sind Kroaten.
Am 26. März 1945 unterstützt das Regiment den Angriff des Grenadier-Regiment 370 auf die Höhe 1011. Bis Ende März verharrte das Regiment in seinen Stellungen. Am 4. April 1945 begann das Absetzen aus den Stellungendes "Ivan-Sattels" und der Rückzug auf Zenica und durch das Bosnatal nordwärts. Am Abend des 11. April 1945 wurde Zepce erreicht und auf Brod weitermarschiert. Hier wurde das Regiment zur Sicherung der Stadt eingesetzt, durch welche ein Großteil der zurückgeführten deutschen Verbände geschleust wurden. Die schweren Angriffe der Partisanen hielten weiter an, die HKL ging am 18. April 1945 verloren. Am Abend gelang es, östlich Glagovica die Truppe wieder zu sammeln und eine neue Widerstandslinie aufzubauen. Auch hier griff der Feind am nächsten Tag an, das Regiment hatte sich weiter abzusetzen und erreichte den Höhenzug Prubudovac. Am 21. April 1945 wurde Sibinje durchquert und Vrbova erreicht. Am 22. April wurde bis Bodegraji marschiert und am 24. April 1945 in Garesnica eine neue Stellung bezogen. Ende April verlegte das Regiment an die Bahnlinie von Garesnica nach Norden. Da die vor ihm liegenden Ustascha-Verbände am 2. Mai 1945 kampflos die Front räumten, musste sich das Regiment beschleunigt auf Draganec zurückziehen. In der Nacht zum 6. Mai 1945 wurde die I. Abteilung bei der Durchfahrt von Cazma überfallen, Leutnant Gentsch fiel, Leutnant Feige wurde durch Beckenschuss verwundet. Am 2. Mai 1945 ging der Rückzug des Regiments weiter, Stefanie wurde erreicht. Am 7. Mai 1945 erreichte das Regiment die Gegend von Hrastje. Am 8. Mai wurde dann die Gegend von Sv. Kriz erreicht, am 10. Mai 1945 St. Urban. Doch vor Cilli ist nun endgültig Schluß. Das Regiment musste sich von jugoslawischen Verbänden entwaffnen lassen. Entwaffnet konnte das Regiment seinen Marsch dann fortsetzen und erreichte am 11.Mai um 22 Uhr Schönstein. Am 13. Mai 1945 wurde das Regiment von den Engländern in Grabach interniert und nach Griffen gebracht.

Für die Ersatzgestellung vom Regiment war anfangs das Kroatische Ersatz-Regiment 369 zuständig. Nach dessen Umgliederung war ab 1943 dann die Kroatische Ausbildungs-Brigade für diese Aufgabe zuständig.

Regimentskommandeure:

 

Abteilungskommandeure:

I. Abteilung:

 

II. Abteilung:

 

III. Abteilung: