Panzerkampfwagen II

 

Da sich die Fertigung der geplanten Haupt-Panzer-Typen III und IV länger herauszögerte, als geplant, entschloss man sich beim Heeres-Waffenamt zur Entwicklung einer Zwischenlösung, dem Panzerkampfwagen II mit einer 2-cm Maschinenkanone und einem MG. Im Juli 1934 vergab das Waffenamt den Entwicklungsauftrag für einen 10-t-Panzer an die Firmen Friedrich Krupp AG in Essen, Henschel und Sohn AG und die Firma MAN AG.
1935 stellten die Firmen MAN, Henschel und Krupp unter der Bezeichnung "Landwirtschaftlicher Schlepper" (Las) 100 ihre Prototypen für den Panzerkampfwagen II vor. Nach den Versuchen mit den Prototypen entschloß sich das Waffenamt zur Vergabe des Auftrags an MAN für das Fahrgestell und an Daimler-Benz für den Aufbau.
Ende des Jahres 1935 wurden die ersten Fahrzeuge von der MAN AG an die Truppe ausgegeben. Diese Fahrzeuge führten die offizielle Bezeichnung "Panzerkampfwagen II (2 cm) (Sd.Kfz. 121) Ausf. a1". Insgesamt wurden 10 Fahrzeuge diesen Typs gefertigt (Fahrgestell-Nummer 20.001 - 20.010). Diese 7,6 t schweren Fahrzeuge waren so gepanzert, dass bei Neigungen des Fahrzeuges bis 30° aus der Waagerechten in Fahrtrichtung und 15° Neigung in Querrichtung aus allen Entfernungen SmK-Geschosse nicht durchschlagen konnten. Die Panzerwanne diente als Fahrgestell und zur Aufnahme des Motors und der Triebwerksgruppen sowie der Besatzung. Angetrieben wurden die Fahrzeuge durch einen Maybach  6-Zylinder-Motor HL 57 TR mit 5,7 l Zylinderinhalt mit 130 PS. Das Getriebe war ein Zahnradgetriebe mit Verzahnungskupplung. Es hatte 6 Vorwärtsgänge und einen Rückwärtsgang. Das Lenkgetriebe bestand aus je zwei Planetentrieben. Der erste diente als Kupplung, um beim Lenken den Antrieb von der abgebremsten Kette zu lösen, der andere war ein Untersetzungsgetriebe und als solcher mit einer Bremsscheibe zum Abbremsen der Kette beim Lenken und Stillsetzen des Fahrzeuges verbunden. Die Anordnung des Getriebes neben dem Fahrer ergab eine Fahrerfront, welche an der rechten Seite stark im Winkel zurückgezogen war, um den Einbau einer Sichtklappe zu ermöglichen. Das 6-Rollen-Blattfeder-Laufwerk hatte an jeder Seite 6 Laufrollen zu drei Paaren vereinigt und in Schwingen an der Wanne befestigt. Die eine Rolle des Paares war fest in der Schwinge, die andere in der Blattfeder gelagert. Der Wannenbug war als runde Platte ausgeführt. Darin war vor dem Fahrersitz eine Ausstiegsöffnung angebracht. Der Funker, der mit dem Rücken zum Fahrer saß, hatte eine Sehklappe nach Rückwärts und eine Ausstiegsmöglichkeit neben dem Motor. Dem Kommandant, der gleichzeitig auch Richtschütze war, standen im Drehturm eine 2-cm KwK 30 und ein MG 34 zur Verfügung. Für die KwK wurden 180 Schuß und für das MG 1.800 Schuß Munition mitgeführt. Die Feuergeschwindigkeit der KwK betrug 280 Schuß / Minute, die Gebrauchsentfernung ging bis zu 1.200 m. Der Drehturm, der mit Handrädern bewegt wurde, hatte vier Sichtklappen und eine zweiteilige Ausstiegsluke im Turmdach.
Nach Auslaufen der ersten Kleinserie wurde der "Panzerkampfwagen II (2 cm) (Sd.Kfz. 121) Ausf. a2" mit den Fahrgestell-Nummern 20.011 - 20.025 gefertigt. Er unterschied sich von der Ausführung "a1" durch den Einbau eines Handloches in der Rückwand zur besseren Zugänglichkeit des Ventilator-Kegeltriebs. Die Lichtmaschine erhielt einen Saugstutzen und Frischluftzuleitung. Außerdem wurde nun ein geschweißtes Leitrad ohne Gummibandage verwendet.
Die folgende Ausführung "Panzerkampfwagen II (2 cm) (Sd.Kfz. 121) Ausf. a3" wurde in zwei Serien gebaut (Fahrgestell-Nummern 20.026 - 20.050 und 20.051 - 21.000). Die Zwischenwand zwischen Motor und Funker war nun abschraubbar. Eine große Bodenklappe unter dem Motor diente zum Ausbau der Kraftstoffpumpe und des Ölfilters. Bei der 2. Serie (Fahrgestell-Nummer 20.051 - 21.000) kamen Federn ohne Zusatzblätter mit Doppelschlaufen zum Einbau. Auch wurde ein Kühler mit 158 mm Blocktiefe verwandt.
1936 wurde der "Panzerkampfwagen II (2 cm) (Sd.Kfz. 121) Ausf. b" mit den Fahrgestell-Nummern 21.001 - 21.100 gefertigt. Die Fahrzeuge hatten einen geänderten Wagenbug, um das Lenkgetriebe mit Vorgelege aufzunehmen. Bei dieser Anordnung war lediglich der zweite Planetentrieb des Lenkgetriebes durch ein Stirnradvorgelege ersetzt, welches sich nunmehr an der Außenseite der Panzerwanne befand. Das außen liegende Gehäuse bestand aus Panzerstahl. Die Laufrollen waren verbreitert und hatten einen kleineren Durchmesser, es wurden neue Federbrigen mit Kreuzschlitzschrauben verwendet. Die Kettenabdeckbleche waren hinten verlängert und hochklappbar. Der Auspufftopf war länger als bisher, hatte aber einen kleineren Durchmesser. Außerdem kam nun der neue Maybach "HL 62 TR"-Motor zum Einbau, der nun 140 PS leistete.
1937 wurde dann der "Panzerkampfwagen II (2 cm) (Sd.Kfz. 121) Ausf. c" mit den Fahrgestell-Nummern 21.101 - 22.000 und 22.001 - 23.000 gefertigt. Diese Version erhielt eine neue Wanne für ein Kurbellaufwerk. Dabei war das 5-Rollen-Blattfeder-Laufwerk so ausgelegt, dass jede Rolle in einem drehbaren Kurbelarm in der Panzerwanne gelagert war. Die von 1.780 mm auf 1.880 mm verbreiterte Kettenspur verlangte zudem neue Stützrollen-Tragzapfen, neue Triebräder und im Durchmesser vergrößerte Leiträder. Der Kettenschutz wurde verkleinert. Eine neue Bremsanordnung ermöglichte eine selbsttätige Nachstellung der Abstützung der Kettenbremse. Eine Abschaltbarkeit der Hauptscheinwerfer bei Nachtfahrt war gegeben. Außerdem war das Gefecht des Fahrzeuges auf 8,9 t gestiegen.
Ab 1937 wurde er "Panzerkampfwagen II (2 cm) (Sd.Kfz. 121) Ausführung A" gefertigt. Die Fahrgestellnummern waren die 23.001 - 24.000. Als neues Getriebe fand das verbesserte ZF "SSG 46" Verwendung. Außerdem wurde der verbesserte Maybach-Motor HL 62 TRM eingebaut. Zum Schutz der Augen vor Splittern wurden 12 mm dicke Schutzgläser hinter den Sehschlitzen angebracht.  Die Breite der Fahrzeuge stieg auf 2.250 mm, für das MG 34 waren 2.250 Schuß vorhanden. Fahrgestellnummern 23001 - 24000. Im Rahmen einer Modernisierung/Umbau/Kampfwertsteigerung wurde die frontale Panzerung verstärkt, der Bug auf eckig und das Turmdach auf Kommandantenkuppel umgebaut. Anstelle der zweiteiligen Klappe im Turm kam eine flache Kommandantenkuppel zum Einbau. Die Kuppel hatte eine einteilige Klappe.

Die Ausführung B entsprach weitestgehend der Ausführung A. Fahrgestellnummern 24001 - 26000.

Bei der Ausführung C stieg die Stärke der Verglasung hinter den Sehschlitzen auf 30 mm. Fahrgestellnummern 26001 - 27000.

Die Ausführungen Panzer II D (Fahrgestellnummern 27001 - 27800) und Panzer II E (Fahrgestellnummern 27801 - 28000) waren als so genannte Schnell-Kampfwagen ausgelegt. Sie erhielten ein völlig neues Laufwerk, bei dem vier große, an Drehstäben gefederte, vollgummierte Laufräder Verwendung fanden, welche Stützräder überflüssig machten. Der Funker saß bei diesen Fahrzeugen neben dem Fahrer. Die Fahrzeuge wurden den leichten Divisionen zugeführt und unterschieden sich nur in den Gleisketten, die beim Typ E geschmiert waren. Die Fahrzeuge waren 4.640 mm lang, 2.300 mm breit und 2.020 mm hoch. Die Höchstgeschwindigkeit mit dem Maybach-Motor HL 62 TRM betrug 55 km/h. Die Fahrzeuge wurden vorwiegend als sog. "Schnellkampfwagen" den leichten Divisionen zugeführt.

Die unmittelbar darauf folgende Ausführung E (Fahrgestell-Nummer 27.801 - 28.000) war fast baugleich, mit Ausnahme der Laufräder, welche nunmehr mit Verstärkungsrippen versehen waren. Die Fahrzeuge hatten ein Gesamtgewicht von 10 t und eine Höchstgeschwindigkeit von 55 km/h.

Aufgrund der gemachten Kampferfahrungen zeigte sich die Notwendigkeit, die Panzerung des Panzers II zu verstärken. Die Ausführung F unterschied sich von der Ausführung C durch einen neuen Wannenbug mit einer auf 35 mm verstärkter Panzerung, einer verstärkten Turmpanzerung von 30 mm und einer Seitenpanzerung von 20 mm, der das Gesamtgewicht auf 10 t erhöht hatte. Die Fahrzeuge besaßen ein neu entwickelten, aus konisch ausgebildeten Blechscheiben bestehenden Leiträder. Die gerade ausgebildete Fahrersitz-Stirnplatte hatte vor dem Getriebe eine Blendenattrappe, hinter der sich jedoch keine Öffnung befand, und einem neben der Fahrersichtklappe angebrachtes Blindvisier, das wahrscheinlich dazu diente, das Fahrervisier weniger unter Feindbeschuß geraten zu lassen. Möglich wäre auch die Vorbereitung auf eine neue Serien, die dann aber nicht mehr umgesetzt wurde. Die Fahrzeuge waren 2.150 mm hoch und mit der neuen 2-cm-KwK 38 ausgestattet, die eine gesteigerte Feuerrate hatte. Die Zahl der Züge war von zwei auf acht erhöht worden. Die Panzergranate 40 durchschlug auf 500 m 20-mm-Panzerung. Fahrgestellnummern 28001 - 29400.

Die Ausführung G entsprang einem Auftrag an die Firmen MAN und Daimler-Benz im Juni 1938, aus dem Panzer II einen schnellen Aufklärungspanzer zu entwickeln. Das Ergebnis war der mit einem Schachtellaufwerk versehene VK 901, der mit einem 145-PS-Motor und einem Gesamtgewicht von 9,2 t eine Geschwindigkeit von 50 km/h erreichte. Die angestrebte Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h wurde mit einem späteren 200-PS-Motor erlangt. Es ist unwahrscheinlich, dass die ab Oktober 1940 ausgelieferte Null-Serie von 75 Stück an die kämpfende Truppe abgegeben wurde. Fahrgestellnummern 150001 - 150075.

Die Ausführung J entstand Ende 1939 mit der Forderung der verstärkten Panzerung. Die Fahrzeuge hatten eine auf 80 mm verstärkte Frontpanzerung, die Seitenpanzerung stieg auf 50 mm. Das Gewicht betrug 18 t, die Höchstgeschwindigkeit 30 km/h. Wie auch die „Ausführung G“ hatte der Panzer ein Schachtellaufwerk und war mit der2-cm-KwK 38 L/55 und einem MG 34 bewaffnet. Die Nullserie von 30 Stück wurde ab Dezember 1940 ausgeliefert, wobei nur eine geringe Anzahl im Kampf eingesetzt wurde. Der Produktionsauftrag von 100 Stück wurde storniert. Einzelne Exemplare wurden zu Bergepanzern umgebaut. Fahrgestellnummern 150101 - 150130.

Die Ausführungen H und M sollten schnelle Panzerwagen werden. Sie waren mit einem Sechszylinder-Maybach "HL 66 P"-Motor ausgestattet. Seine 180 PS brachten die Fahrzeuge auf 65 km/h. Mit dem Kraftstoffvorrat von 235 l sollte eine Fahrstrecke von 160 km erreicht werden. Als Bewaffnung war eine 2,8-cm-KwK 42 vorgesehen, die 150 kg schwer war. Das Projekt wurde eingestellt.

Laut einem utopischen Programm vom Sommer 1941 sollten von diesen Fahrzeugen für die verschiedensten Verwendungszwecke fast 22.000 Stück gebaut werden. Wegen mangelnder Leistungen wurde aber dieses Programm nach den sechs bei MAN gebauten Mustern nicht weiterverfolgt. Die 385 kg schwere Kette, die mit 300 mm nur 20 mm breiter als die des Panzers I war, hätte sich bei den Bodenverhältnissen, die die Truppe später im Osten vorfand, sicherlich nicht bewährt.

Der Panzer II L, später auch »Luchs« genannt, war als leichter Aufklärungspanzer vorgesehen. Er war 4.630 mm lang, 2.480 mm breit und 2.210 mm hoch. Mit dem 180-PS-Maybach-Motor "HL 66 P" sollten 60 km/h erreicht werden. Das Fahrzeug wog 11,8 t und hatte eine 2-cm-KwK 38 mit 330 Granatpatronen und ein MG 34 mit 2.250 Schuß als Bewaffnung. Von den im Juni 1942 geplanten 3.600 Fahrzeugen erhielt MAN einen Auftrag über 800 Stück, von denen die ersten 100 die 2-cm-Waffe tragen sollten. Für die anderen war ein oben offener Turm mit der 5-cm-KwK 39 L/60 vorgesehen. Nachdem im August 1942 die ersten vier Versuchsfahrzeuge erprobt wurden, kürzte man im Januar 1943 den Auftrag auf die zuerst genannten 100 Fahrzeuge. Der Auftrag lief im Januar 1944 aus.

Ein Einzelstück blieb der »VK 1601«. Das Fahrzeug war ein Bergepanzer-Umbau und wurde 1944 in Italien von den Alliierten erbeutet.

Unter der Bezeichnung »VK 1602« lief der Gefechtsaufklärer »Leopard«. Das bei MIAG entwickelte 21,9 t schwere Fahrzeug wurde durch einen Zwölfzylinder-Maybach-Motor "HL 157 P" angetrieben und erreichte damit eine Geschwindigkeit von 60 km/h. Der Fahrbereich lag mit den 560 l Treibstoff bei 165 km. Die Frontpanzerung betrug 50 mm, die Turmpanzerung 80 mm, was dazu führte, daß der Turm aus Gewichtsgründen oben offen blieb. Das Fahrzeug war 4.740 mm lang, 3.100 mm breit und 2.600 mm hoch. Als Bewaffnung war die 5-cm-KwK 39 L/60 vorgesehen. Der Munitionsvorrat betrug 50 Granatpatronen und 2.400 Schuß für das MG 42. Das Projekt war Ende 1942 produktionsreif, wurde aber auf Grund der neuen Kampferfordernisse im Osten wieder gestrichen.

Ein weiteres Projekt blieb der »VK 2801«, ein Entwurf für ein Mehrzweckpanzerfahrzeug der Firma Daimler-Benz. Das Waffenamt forderte immer höhere PS-Zahlen für den Motor; Aluminium, von der Luftwaffe dringend benötigt, mußte durch Gußeisen ersetzt werden - das Gewicht stieg und stieg und erreichte schließlich 33 t. Die Firma FAMO in Breslau übernahm diese Entwicklung, die dann im Mai 1944 endgültig gestrichen wurde.

In 89 Panzerkampfwagen II Ausführungen D/E baute die Firma Wegmann in Kassel einen Aufbau mit zwei Flammenwerfern ein, wobei der mitgeführte Ölvorrat von 320 l für 80 Flammstöße von 2-3 Sekunden Dauer ausreichte. Die Reichweite betrug 35 m. Die Fahrzeuge erhielten die Bezeichnung Panzer II (F) oder »Flamingo«. Die Fahrzeuge haben sich nicht bewährt, so daß der Anschlußauftrag der Ausführung B auf 65 Stück gekürzt wurde.

Der hohe Bedarf der Ostfront an mobiler Artillerie führte im Jahre 1942 zu der Entwicklung der »Wespe«. Diese Waffe wurde als Gemeinschaftsprojekt der Firmen Alkett (Aufbau), MAN (Fahrgestell) und Rheinmetall-Borsig (Geschütz) entworfen und von Famo in Warschau gebaut. Als Chassis diente das Fahrgestell des Panzer II Ausführung F. Da der Panzer II nicht mehr den damals aktuellen Anforderungen an einen Frontpanzer entsprach und für den Einsatz an der Front somit unbrauchbar war, standen genügend Fahrgestelle für eine Umrüstung zur Verfügung. Modifikationen umfassten unter anderem die Vorverlagerung des Motors in die Fahrzeugmitte sowie eine leicht verlängerte Wanne. Der hohe kastenförmige Aufbau war nach hinten und oben offen, dort war die 10,5-cm-leichte Feldhaubitze 18 montiert. Der Fahrer saß in einer geschlossenen Fahrerzelle, während die restliche Besatzung im Aufbau nur einen eingeschränkten Panzerschutz hatte. Da aber die Fahrzeuge aufgrund der Reichweite der Kanone (max. Schussweite 10.650 m) weit hinter der Front agierten, spielte eine Bedrohung durch feindliche Infanterie kaum eine Rolle. Von Februar 1943 bis Juni 1944 wurden insgesamt 683 Fahrzeuge von der Firma Famo produziert. Da der Munitionsvorrat mit 32 Schuss sehr begrenzt war, wurden zusätzlich 158 Munitionsträger auf gleichem Fahrgestell gebaut. Jeder Batterie wurden zwei Munitionsträger zugeteilt, ein solches Fahrzeug konnte 90 Schuss laden. Daraus ergab sich der Vorteil, dass, wenn eine »Wespe« liegen blieb, die Feldwartungstruppen die Haubitze ausbauen und auf einen Munitionsträger montieren konnten, wodurch wieder eine einsatzfähige „Wespe“ zur Verfügung stand. Die korrekte Bezeichnung des Fahrzeuges lautete „leFH 18/2 auf Fahrgestell PzKpfw II (Sf)“ (Sd.Kfz. 124).

D 2020: Leichte Feldhaubitze 18/2 (Sf) auf Gw II

 Versuchsmuster blieben das »VK 901«, ein Panzer II mit einer 5-cm-Pak 38 und der von der Firma Magirus entwickelte »Brückenleger-Panzer«.

Eine Kleinserie war die 53.000 RM teure Selbstfahrlafette des Panzers II mit dem 15-cm-s.I.G. 33. Um die Waffe unterzubringen, wurde das Fahrgestell auf 5.410 mm verlängert. Das Fahrzeug wog 11,2 t und trug 30 Schuß Munition. Alle zwölf dieser Selbstfahrlafetten wurden im Frühjahr 1942 in Nordafrika eingesetzt.

Für das Unternehmen »Seelöwe«, die geplante Invasion Englands, hat die Firma Sachsenberg in Roslau Schwimmkörper gebaut, mit denen 52 Panzer II ausgerüstet wurden. Im Wasser erreichte dann das Fahrzeug eine Geschwindigkeit von 10 km/h. Das Fahrgestell des Panzers II fand sich natürlich bei einer ganzen Anzahl von Erprobungen und Versuchen, z. B. dem Pionierpanzerwagen oder der Panzer-Schnellbrücke der Firma Magirus.

Ab 1942 wurden den Panzer-Pionier-Kompanien der Pionierpanzer II zur Verfügung gestellt. Die turmlosen Panzerfahrzeuge erhielten Ladepritschen aus Holz, die gegen Wettereinflüsse mit Zeltplanen abgedeckt wurden.

Zur Versorgung der »Wespe«-Einheiten wurden 158 Panzer II zum Munitionstransportern von der Firma FAMO umgebaut.

Produktion der wichtigsten Ausführungen (1945 wurde nichts mehr produziert):

  1939 1940 1941 1942 1943 1944
Panzer II 15 10 233 282 - -
Panzer II F - 90 42 23 - -
Panzer II »Luchs« - - - 20 77 7
Panzer II mit 7,5-cm-Pak »Marder II« - - - 327 204 -
Panzer II mit 7,62-cm-Pak - - - 184 8 -
Panzer II mit le.F.H. »Wespe« - - - - 518 144
Panzer II mit s.I.G. - - 7 5 - -

Verloren gingen im Polenfeldzug bei der Truppe 83 Fahrzeuge, im April 1940 weitere 13, bei der Besetzung von Dänemark und Norwegen und im Westfeldzug dann 194 Panzer II.

Im März 1945 ergab sich für diese Fahrzeuge die folgende Bestandsliste:

  Feldheer Ersatzheer
Panzer II 15 130
»Marder II« 146 33
»Wespe« 301 6
Munitions-Schlepper 39 -

Von der 2-cm-Munition hat das Heer die folgenden Mengen erhalten (in 1.000 Schuß):

  1939 1940 1941 1942 1943 1944
Sprenggranate 5.532,2 14.609,0 8.353,8 6.726,5 861,0 -
Panzergranate 4.494,7 8.768,6 5.908,7 2.072,8 6.285,8 7.686,4
Panzergranate 40 - - 484,7 516,5 - -
Brandgranate - - - 2.417,1 26.937,1 34.973,7

 Für 1945 liegen abweichende Zahlen vor, deshalb wurde hier auf eine Angabe verzichtet.

Diese Munition wurde natürlich auch für die 2-cm-Flakwaffen verwendet, besonders die 1943 und 1944 in großen Mengen gefertigte Brandgranate.

Zum Vergleich hier die Mengen, die den beiden anderen Wehrmachtsteilen zur Verfügung standen:

  Luftwaffe Marine
  Sprenggranate Panzergranate Brandgranate Sprenggranate Panzergranate Brandgranate
1943 964,7 11.410,1 45.825,7 317,8 3.552,0 20.328,6
1944 - 11.137,4 55.140,0 - 3.133,2 26.138,5

 

Literatur und Quellen:

Fritz Hahn: Waffen und Geheimwaffen des deutschen Heeres 1933 - 1945, Bernard & Graefe 1998
Walter J. Spielberger: Die Panzerkampfwagen I und II und ihre Abarten. Band 2, Motorbuch Verlag Stuttgart
Wolfgang Fleischer: Der Panzerkampfwagen IV. Waffenarsenal – Band 33, Podzun-Pallas
Ferdinand Maria von Senger und Etterlin: Die deutschen Panzer 1926–1945. Bernard & Graefe
George Forty: Die deutsche Panzerwaffe im Zweiten Weltkrieg. Bechtermünz
Werner Oswald: Kraftfahrzeuge und Panzer der Reichswehr, Wehrmacht und Bundeswehr. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1982