Messerschmitt Bf 109

 

Im Sommer 1934 schrieb das Reichsluftfahrtministerium einen Auftrag für einen modernen Jagdeinsitzer aus, um die inzwischen veralteten Doppeldecker Ar 68 und He 51 zu ersetzen. Neben Arado mit der Ar 80 V-l, Focke-Wulf mit der Fw 159 V-l und Heinkel mit der He 112 V-l beteiligten sich auch die Bayrischen Flugzeugwerke mit der Me 109 V-1. Außer der Fw 159 waren alle Maschinen mit dem damaligen stärksten Motor, dem Rolls Royce "Kestrel V" mit 695 PS ausgestattet. Das Vergleichsfliegen fand im Oktober 1935 in Travemünde statt, wobei die Me 109 und die He 112 in die nähere Wahl kamen, das Rennen machte schließlich die Bf 109 V-1. Den Ausschlag gab der einfachere Aufbau und der günstigere Preis. Im Anschluß an die Ausschreibung wurde ein Auftrag über zehn Maschinen vergeben,  nach verschiedenen Verbesserungen ging die Bf 109 als Standardjäger der Luftwaffe in Serie. Die Bezeichnung änderte sich noch durch den Aufkauf der Bayrischen Flugzeugwerke durch die Messerschmitt AG in Me 109.

Produktionszahlen:

1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 gesamt
449 1.693 2.764 2.665 6.247 13.786 2.969 30.573

Insgesamt wurden einschließlich der Lizenzbauten in der Tschechoslowakei (bis 1948) und Spanien (bis 1958) über 33.000 Exemplare gebaut.

Messerschmitt Bf 109 A-Reihe

Bei der Ausschreibung zu dem neuen Jagdeinsitzer hatte das Reichsluftfahrtministerium die Forderung gestellt, den damals stärksten in der Entwicklung befindlichen deutschen Flugzeugmotor in die kleinstmögliche Zelle einzubauen. Da diese Forderung eine sehr hohe Flächenbelastung mit sich zog, wurde bei der Entwicklung ein Optimum an Auftriebsmitteln vorgesehen: automatische Vorflügel zur Erhaltung der Querruderwirksamkeit bei Langsamflug, große Schlitzlandeklappen und Schlitzquerruder. Messerschmitt lehnte das Jagdflugzeug als einholmigen, freitragenden Tiefdecker an sein erfolgreiches Leichtflugzeug M 29 aus dem Jahr 1932 an. 

Bei der Fertigung des ersten Prototyps, der Me 109 V-1 mit der Kennung D-IABI, war der vorgesehene Jumo 210 A-Motor noch nicht lieferbar, weshalb man auf den Rolls-Royce "Kestrel V" zurückgriff. Der Erstflug fand im September 1935 statt. Bei Versuchsflügen in Rechlin ging die Maschine im Oktober wegen Fahrwerksschäden zu Bruch. Für das oben erwähnte Vergleichsfliegen in Travemünde wurde die Maschine neu aufgebaut. Der zweite Prototyp, die Me 109 V-2 mit der Kennung D-IUDE, war bereits mit dem neuen Jumo 210 A ausgestattet worden, außerdem hatte die Maschine eine starre Zweiblatt-Luftschraube. Der Erstflug erfolgte 1936. Die Maschine hatte auch schon die geplante Bewaffnung von zwei MG 17 in der oberen Rumpfnase. Im Juni folgte der dritte Prototyp, die Me 109 V-3 (D-IOQY), die mit der V-2 identisch war. Infolge des Auftretens der englischen Hawker "Hurricane", die mit acht MGs bewaffnet war, wurde die bisher projektierte Bewaffnung der Me 109 mit nur zwei MGs als zu schwach eingestuft. Daraufhin wurde die A-Serie zu Gunsten der besser bewaffneten B-Serie gestrichen.

Bf 109 V-1 D-IABI Rolls Royce »Kestrel V«,  Werk-Nr. 758, 1. Flug Sept.1935, starre Holzschraube, keine Bewaffnung

Bf 109 V-2 D-IUDE Jumo 210 A, Werk-Nr. 759, zwei MG 17 vorgesehen, aber nicht eingebaut, Erstflug Januar 1936

Bf 109 V-3 D-IOQY ähnlich V-2, Werk-Nr. 670, aber Bewaffnung eingebaut, Musterflugzeug für A-Serie, Fahrwerk verbessert, Erstflug Juni 1936.

Messerschmitt Bf 109 B-Reihe

Für die B-Reihe waren drei MG als Bewaffnung vorgesehen, von denen zwei synchronisiert durch den Propellerkreis  schießen sollten. Das dritte MG sollte in der hohlen Propellernase untergebracht werden. Der erste Prototyp der B-Serie, die Me 109 V-4 mit der Kennung D-IOQY, war anfangs mit drei MG 17 bewaffnet. Das MG in der Propellernabe wurde dann aber durch eine MG/FF-Kanone ersetzt. Da sich der Einbau wegen Kühlerschwierigkeiten und Vibrationserscheinungen nicht bewährte, wurde die folgenden Prototypen Me 109 V-5, Me 109 V-6 und Me 109 V-7 wieder mit drei MG 17 bewaffnet.

Bf 109 B-0

Im Frühjahr 1937 wurden einige Maschinen des Vorserientyps Me 109 B-0, die vollkommen der V-7 entsprachen, gebaut. Sie wurden von einem Jumo 210 B-Motor angetrieben und zu einer Versuchseinheit überführt wurden, um sie dort Einsatztests zu unterziehen. 

Bf 109 B-1

Erste Serienausführung, angetrieben von einem Jumo 210 D-Motor. Die Maschinen hatten eine Zweiblatt-Luftschraube aus Holz. Als erstes Geschwader wurde das JG 2 "Richthofen" , damals noch als JG 131 bezeichnet, mit den neuen Maschinen ausgerüstet. Es folgten die JG 132, 234 und 334. Außerdem wurden 36 Maschinen bei der »Legion Condor« in Spanien eingesetzt. Diese trugen die Kennung 6*51 bis 6*86.

Bf 109 B-2

Serienausführung mit einer Zweiblatt-Verstell-Luftschraube aus Metall. Die Lizenzrechte für diese Luftschraube waren von der Firme Hamilton in den USA erworben worden. Die Maschinen besaßen einen Jumo 210 E-Motor mit zweistufigem Lader, der später vom Jumo 210 G abgelöst wurde.

Nachdem die Bf 109 ihr erstes öffentliches Debüt mit einer Vorführung der V-1 anläßlich der Olympischen Spiele 1936 gegeben hatte, nahmen im Juli 1937 drei Maschinen der B-Reihe zum ersten Mal an einer internationalen Flugveranstaltung, dem Flugmeeting in Zürich, teil. Die drei Maschinen gewannen unter Major Seidemann folgende Preise:

1. Preis in der Geschwindigkeitskonkurrenz über eine Rundstrecke von 202 km, 1. Preis in der Klasse A beim internationalen Alpenrundflug für Militärflugzeuge und Sieger beim internationalen Patrouillenflug.

Ebenfalls im Juli 1937 wurden die ersten 24 Maschinen der B-Serie zur Unterstützung der National-Spanier zur »Legion Condor« abkommandiert. Die Maschinen bewährten sich unter Einsatzbedingungen ausgezeichnet, wenn auch noch bei übermäßigen Belastungen Flügelflattern und Leitwerkschütteln auftrat.

Bf 109 V-4 D-IALY 1. Musterflugzeug für B-Serie. Jumo 210 A. Bewaffnung zunächst drei MG 17, später Werk-Nr. 878, Einbau einer Motorkanone MG/FF. Versuchseinsätze Dezember 1936 in Spanien.

Bf 109 V-5 D-IEKS Musterflugzeug für B-1-Serie

Bf 109 V-6 D-IHHB 2. Musterflugzeug für B-l Werk-Nr. 880 Serie, wie V-5

Bf 109 V-7 D-IJHA 3. Musterflugzeug für B-l Werk-Nr. 881 Serie, wie V-5

Messerschmitt Bf 109 C-Reihe

Auch in Spanien zeigte sich, daß die Feuerkraft der Me 109 mit ihren drei MG zu gering war,  was zu neuen Versuchen mit verstärkter Bewaffnung zwang. Bei der Me 109 V-8 wurden versuchsweise zwei MG 17 in den Flügeln plaziert. Diese Anordnung führte jedoch zu einem erhöhten Flügelflattern, was eine Verstärkung der Flügelnase und zu einem Querruderausgleich führte. Beim nächsten Prototypen, der Me 109 V-9, wurden die MG im Flügel durch zwei MG/FF ersetzt.

Bf 109 C-0

Vorserienmuster, welches wie die V-8 mit vier MG 17 ausgestattet war.

Bf 109 C-1

Serienmaschinen mit vier MG 17 als Bewaffnung

Bf 109 C-2

Version mit einem fünften MG 17, welches in der hohlen Propellernase angeordnet war.

Bf 109 C-3

Musterflugzeuge mit zwei MG 17 und zwei MG/FF als Bewaffnung. Die Serienfertigung wurde nicht aufgenommen.

Bf 109 C-4

Versuchsmaschine, das MG 17 in der Propellernase, wie es der C-2 entsprach, durch ein MG/FF  zu ersetzen. Ging nicht in Serie.

Messerschmitt Bf 109 D-Reihe

Um die Flugleistungen der Me 109 zu verbessern, wurde der neu in Serie gebaute Daimler-Benz DB 600-Motor in eine Maschine der B-Reihe eingebaut. Sie erhielt die Bezeichnung Me 109 V-10. Die folgenden drei Prototypen waren ebenfalls Umbauten einer Me 109 B. Durch das stärkere Triebwerk stiegen die Flugleistungen sprungartig an. Die Maschinen wurden daraufhin unter der Bezeichnung Me 109 D in Serie gebaut.

Bf 109 D-0

Umrüstung von Maschinen der B-Reihe mit neuen DB 600-Motoren Ende 1937. Bewaffnet waren die Maschinen mit zwei MG 17 in den Flächen und einem MG/FF in der Propellernase.

Bf 109 D-1

Serienmuster der D-0, wurde aber nur in geringen Stückzahlen gebaut. Inzwischen war der neue DB 601-Motor auf dem Markt. Von den gebauten Maschinen wurden zehn an die Schweiz und drei nach Ungarn verkauft.

Bf 109 V-l1 Umbau aus B-0 als Musterflugzeug für D-Serie, DB 600 A, keine Bewaffnung, 1937.

Bf 109 V-12 ähnlich V-11, Werk-Nr. 1187, jedoch Bewaffnung zwei MG 17 und ein MG/FF.

Bf 109 V-13 D-IPKY Umbau aus D-0 für Triebwerksversuche mit Spezial-DB 601 (1.650 PS), Weltrekord unter Dr. Wurster, November 1937.

Messerschmitt Me 109 E-Reihe

Die Me 109 E war die erste Version, die in Großserie gebaut wurde. Sie ersetzte in den Staffeln der "ersten Linie" die älteren Me 109-Modelle, was bis zum Herbst 1939 abgeschlossen war. Der Prototyp dieser Serie, die Me 109 V-14 mit der Kennung D-ISLU, hatte einen DB 601 A-Motor, zwei MG/FF in den Flächen und zwei MG 17 über dem Motor. Der folgende Prototyp, die Me 109 V-15, besaß zwei MG/FF in der Propellernase, die Flächenbewaffnung fiel weg.

Me 109 E-0

Vorserie der E-Reihe, die Ende 1938 gebaut wurde. Die insgesamt drei Maschinen besaßen einen DB 601 A-Motor und vier MG 17.

Bf 109 V-14 D-ISLU Umbau aus D-0 als Musterflugzeug für E-Serie, DB 601 A, 2 MG 17 + 2 MG/FF im Flügel, Sommer 1938.

V-15 D-IPHR 2. Musterflugzeug für E-Serie

V-16 D-IPGS ähnlich V-14. Musterflugzeug für E-3 Serie

V-17 D-IWKU ähnlich V-16, Totalbruch bei Erprobung

.Bf 109 E-1

Großserie, die ab Januar 1938 gebaut wurde. Die Maschinen ähnelten der A-0 und hatten vier MG 17 als Bewaffnung, die später durch zwei MG 17 und zwei MG/FF ersetzt wurden. 

Bf 109 E-1 B

Erster Me 109-Jagdbomber, der aber nur in kleinen Stückzahlen gebaut wurde. Nutzlast eine SC 250.

Bf 109 E-2

Nicht gebaut

Bf 109 E-3

Ab Ende 1939 gebaute Großserie. Bei dieser Serie wurde die Zelle der E-1 strukturell verbessert. Der Antrieb bestand aus einem DB 601 Aa, die Bewaffnung aus zwei MG 17 und drei MG/FF. Außerdem wurde die Panzerung der Maschinen verstärkt.

Bf 109 E-4

weiter verbesserte Version der E-3, ab Herbst 1940 gebaut.

Bf 109 E-4 B

Jagdbomberversion der E-4, eine SC 250

Bf 109 E-4 N

Jägerausführung, ähnlich der E-4, aber mit einem DB 601 N-Motor.

Bf 109 E-5

Aufklärerversion der E-3. Die Bewaffnung sank auf zwei MG 17, dazu kam ein Rb 50/30.

Bf 109 E-6

Aufklärerversion der E-4 N.

Bf 109 E-7

Jägerausführung, die der E-4 N ähnelte. Die Maschinen hatten Vorrichtungen für 300-l-Abwurftanks

Bf 109 E-7/U 2

Jagdbomberversion für Nordafrika mit zusätzlicher Panzerung und Tropenfilter. Eine SC 250 als Anhängelast.

Bf 109 E-7 Z

Version der E-7 mit GM-1-Einspritzung.

Bf 109 E-8

Version der E-7 mit einem DB 601 E und verstärkter Rückenpanzerung.

Bf 109 E-9

Aus der E-8 abgeleiteter Aufklärer mit zwei MG 17, einem Rb 50/30 und einer Vorrichtung für 300 l Zusatztanks.

Bf 109 T-0

Für den geplanten Einsatz auf dem in Bau befindlichen Flugzeugträger »Graf Zeppelin« wurden 1939/40 zehn Maschinen der E-3-Version durch Fieseler umgebaut. Sie erhielten eine größere Spannweite, Katapultbeschläge und Landehaken. Da der Träger nie fertiggestellt wurde, wurden die Maschinen bei der I./JG 77 eingesetzt.

Bf 109 T-1

Auch diese Maschinen waren für den Träger »Graf Zeppelin« vorgesehen. Insgesamt 60 Maschinen des Typs E-3 wurden bei Fieseler umgebaut und an das JG 5 geliefert. Später wurden die Maschinen in T-2-Modelle umgebaut.

Bf 109 T-2

Umbau der T-1 Maschinen. Die für den Trägereinsatz notwendigen Einbauten wurden wieder ausgebaut. Die Maschinen hatten einen DB 601 N-Motor, zwei MG 17 und zwei MG/FF. Außerdem hatten sie Aufhängevorrichtungen für ein SC 250 oder einen 300-l-Zusatzbehälter.

Bf 109 V-21

Die Firma Messerschmitt erhielt im Juni 1938 den Auftrag, eine Me 109 E mit einem Sternmotor auszurüsten. Da es zu dieser Zeit noch keinen geeigneten deutschen Sternmotor gab, wurde auf den amerikanischen Doppelsternmotor Pratt & Whitney "Twin Wasp" SC zurückgegriffen. Die umgebaute Maschine erhielt die Bezeichnung Me 109 V-21 und die Kennung D-IFKQ. Sie  wurde zur DFS in Völkenrode überstellt, wo sie die Kennung KB+II erhielt und getestet wurde.

Bf 109 X

Nachdem die ersten deutschen Doppelsternmotoren des Typs BMW 801 A-0 zur Verfügung standen, wurde eine Me 109 der F-Serie mit diesem Motor ausgestattet. Die Maschine mit der Kennung D-ITXP hatte einen größeren Rumpf-Durchmesser und eine neu gestaltete Führerraumabdeckung. Die Spannweite wurde auf 9,33 m verkleinert. Die Flügelendkappen wurden wie der der Me 109 E eckig, die Spurweite und die Laufräder wurden vergrößert. Der Erstflug erfolgte am 2. September 1940. Bei den Testflügen zeigte sich, daß die Maschine beim Abkippen sich besser verhielt als eine Me 109 mit Reihenmotor. Schwierigkeiten machten die hohen Ölverluste und das Verhalten des BMW 801. Anfang 1942 wurde das Projekt beendet, die Fw 190 wurde aber mit einem Doppelsternmotor ausgestattet.

Messerschmitt Me 109 F-Reihe

Ab Frühjahr 1941 standen in Deutschland die leistungsfähigeren DB 601-Motoren zur Verfügung. Durch den Einbau dieses Motors und durch aerodynamische Verbesserungen sollte die Flugleistung verbessert werden. Als Prototyp wurde eine Maschine der E-Reihe mit dem neuen DB 601 E ausgerüstet, was eine komplett überarbeitete Motorhaube notwendig machte. Der Ladelufteintritt wurde umgestaltet und besaß nun den bestmöglichen Staueffekt. Die Luftschraube hatte einen kleineren Durchmesser, die Propellernabe wurde vergrößert. Die Flächenkühler wurden zur Grenzschichtabsaugung herangezogen und die bisher abgestrebte Höhenflosse wurde freitragend. Die Spannweite wurde vergrößert, die Flächen hatten runde Spitzen. Frise-Querruder wurden anstelle der bisherigen Spalt-Querruder eingebaut, und normale Wölbungsklappen kleinerer Fläche fanden anstelle der bisher benutzten Spaltklappen Verwendung.

Bf 109 F-0

Jäger mit neuer Fläche mit abgerundeter Flügelspitze. Die Spannweite betrug 9,92 m. Die Maschine war mit dem neuen DB 601 N-Motor ausgestattet, dazu zwei MG 17 und ein MG/FF. Die Truppenerprobung fand 1940/41 statt.

Bf 109 F-1

Großserienversion der F-0 ab 1941

Bf109 F-2

Jägerversion gleich der F-1, aber mit einem MG 151 statt des MG/FF

Bf 109 F-2 trop

Jäger gleich der F-2, aber mit Staubfilter und Tropennotausrüstung. Die Maschinen wurden ab 1942 in Nordafrika eingesetzt.

Bf 109 F-2 Z

Entsprach der E-2, aber mit  GM-l-Einspritzung.

Bf 109 F-3

Jägerversion, wie F-2, aber mit dem neuen DB 601 E-Motor. Serienbau ab dem Frühjahr 1942.

Bf 109 F-4

Jägerversion, entsprach der F-3, aber mit verstärkter Panzerung, einem Behälterschutz und einem MG 151/20 statt des MG 151

Bf 109 F-4 Z

entsprach der F-4, aber mit GM-1-Einspritzung.

Bf 109 F-4 B

Jagdbomberversion der F-4. Aufhängung für eine SC 250.

Bf 109 F-4 trop

Jägerversion, wie F-4, aber mit der Tropenausrüstung (Sandfilter und Tropennotausrüstung)

Bf 109 F-4/R 1

Versuch mit einem zusätzlichen MG 151 in Gondeln unter den Flügeln. Nur wenige Maschinen gebaut.

Bf 109 F-5

Aufklärerversion, ähnlich der F-4, aber nur zwei MG 17 als Bewaffnung. Zusätzlich ein Reihenbildgerät Rb 50/30 und ein 300-l-Zusatz-Abwurftank. 1942 gebaut.

Bf 109 F-6

Aufklärerversion, wie die F-5, aber mit einem Reihenbildgerät Rb 20/30 oder einem Rb 75/30.

Messerschmitt Me 109 G-Reihe

Die G-Version war die am häufigsten produzierte Variante der Me 109, rund 70 % aller gebauten Maschinen entstammten dieser ab dem Spätsommer 1942 gebauten Serie. Auch 386 Exportmaschinen aus dem Jahr 1943/44 stammten von dieser Version. Die Maschinen waren mit dem neuen DB 605 ausgestattet.

Bf 109 G-0

Umbauten aus Maschinen der F-Version. Die Maschinen waren mit einer Druckkabine und einem verstärkten Fahrwerk ausgestattet worden. Angetrieben wurden sie von einem DB 601 E-Triebwerk, die Bewaffnung bestand aus zwei MG 17 über dem Motor und einem MG 151/20 durch die Propellernabe schießend.

Bf 109 G-1

Die G-1 war die Serienversion der G-0 mit einem DB 605 A-Triebwerk.

Bf 109 G-1 trop

wie die G-1, aber mit zwei MG 131 anstelle der MG 17 sowie Staubfilter und Tropennotausrüstung.

Bf 109 G-1 /U 2

wie G-1, aber mit zusätzlicher GM-1-Einspritzung.

Bf 109 G-2

Aufklärer-Version mit Kamera-Ausrüstung. Bewaffnung zwei MG 17 über dem Motor. Angetrieben von einem DB 605 A-Triebwerk.

Bf 109 G-2/ R 1

Langstrecken-Jagdbomber mit zwei 300-l-Abwurftanks und einer SC 500. Die Maschinen waren Umbauten der G-2 bei Fieseler.

Bf 109 G-3

wie G-1, aber mit einer Bewaffnung aus zwei MG 17 und einem MG 151/20. Außerdem waren die Maschinen mit einem FuG 16 Z ausgestattet.

Bf 109 G-4

ähnlich der G-3, aber ohne Druckkabine.

Bf 109 G-5

Maschinen mit zwei MG 131 und einem MG 151/20 als Bewaffnung und einem Antrieb durch einen DB 605 A oder As. GM 1.

Bf 109 G-5/R 2

wie G-5, zusätzlich aber zwei Werfer WG 21

Bf 109 G-5/U 2

wie G-5, aber vergrößertes Seitenleitwerk aus Holz

Me 109 G-6

wie die G-5, aber mit neuem Leitwerk, das später aus Holz gefertigt wurde. Ausgestattet waren die Maschinen mit einem DB 605 A, AS, AM oder D, die Bewaffnung bestand aus einem MK 108, zwei MG 131 und zwei MG 151/20.

Typ: Einmotoriger Jagdeinsitzer.

Flügel: Zweiteiliger einholmiger Ganzmetallflügel. Schlitzquerruder, Wölbungsklappen. Auf der Flügelunterseite befinden sich beiderseits des Rumpfes zwei flache Kühler, die zur Grenzschichtabsaugung herangezogen werden. Kühlluftauslaß durch thermostatisch betätigte Doppelklappe, deren unterer Teil die Wölbungsklappe zum Rumpf hin vergrößert. Der obere Teil bildet einen Ausschnitt der Oberflügelbeplankung und öffnet sich automatisch, sobald die untere Klappe schließt.

Rumpf: Ganzmetallaufbau mit ovalem Querschnitt, bestehend aus zwei Halbschalen.

Leitwerk: Normal, freitragend. Aufbau aus Metall mit beplankten Flossen und bespannten Rudern. Sämtliche Ruder mit Ausgleich. Gegen Ende des Krieges Aufbau des Leitwerkes aus Holz.

Fahrwerk: Einziehbares Normalfahrwerk. Haupträder mit kleiner Spur hydraulisch nach außen in die Flächen, Spornrad teilweise oder ganz in den Rumpf hochfahrbar. Hydraulische Bremsen an den Haupträdern.

Triebwerk: Ein Daimler-Benz DB 605 A, AS, AM oder D flüssigkeitsgekühlter Zwölfzylinder-A-Motor mit 1 x 1.450 bis 1.800 PS Startleistung. GM-1-Ausrüstung. Elektrisch verstellbare VDM-Dreiblatt-Luftschraube. Kraftstofftank (Gummizelle) in einem Sperrholzkasten hinter und unterhalb des Pilotensitzes, Kapazität 400 Liter. 300-Liter-Zusatzbehälter kann unter dem Rumpf mitgeführt werden.

Besatzung: 1 Pilot in geschlossener Kabine unter seitlich klappbarer Haube.

Militärische Ausrüstung: Bewaffnung bestehend aus zwei MG 131 (mit je 300 Schuß) im oberen Teil der Motorhaube, einer MK 108 (100 Schuß) zwischen den Zylindern des Motors (durch die hohle Luftschraubennabe schießend) und zwei MG 151/20 (je 120 Schuß) in Gondeln unter den Außenflügeln. Revi C 12 C Reflex-Visier.

Me 109 G-6

Großserie mit DB 605 AM, AS, ASB, ASM oder ASD. Die Bewaffnung bestand aus zwei MG 131 und einer MK 108. 1942/43 gebaut.

Me 109 G-6/R 1

wie G-6, aber zusätzlich ETC 250.

Me 109 G-6/R 2

wie G-6, aber zusätzlich zwei WGr 21.

Me 109 G-6/R 4

wie G-6, aber zusätzlich mit zwei MK 108 unter Flügeln bewaffnet, dazu GM-1.

Me 109 G-6/R 6

wie G-6, aber zusätzlich mit zwei MG 151/20 unter Flügeln bewaffnet, dazu GM 1.

Me 109 G-6/U 2

wie G-6, aber Leitwerk wie G-5/U 2, Bewaffnung wie G-6/24 oder G-6/R 6.

Me 109 G-6/U 5

wie G-6/U 2 aber einziehbares Spornrad. Nur eine kleine Serie gebaut.

Me 109 G-6/N

Nachtjäger (Wilde Sau), ähnlich G-6/R 6, aber mit FuG 350 Z.

Me 109 G-6/trop

ähnlich G-6, aber mit Staubfilter und Tropenausrüstung.

Me 109 G-7

Serienmuster der G-6/U 4, aber nicht gebaut.

Me 109 G-8

Aufklärerversion, ausgestattet mit einem DB 605 A oder AS. Die Bewaffnung bestand nur aus einer MK 108, dazu ein Reihenbildgerät Rb 12,5/7 oder 32/7, 300-Liter-Abwurfbehälter.

Me 109 G-10

ähnlich G-6, aber mit DB 605 D, verstärktem Fahrwerk und teilweise mit Staubfilter. Die Bewaffnung bestand aus zwei MG 131 und einer MK 108.

Me 109 G-10/R 2

wie G-10, aber zusätzlich zwei WGr 21, nur Versuch.

Me 109 G-10/R 6

wie G-10, aber zusätzlich zwei MG 151/20 unter Flügel, ETC unter Rumpf für eine SC 250 oder zwei SC 50 oder 300-Liter-Abwurfbehälter.

Me 109 G-10 U4

wie G-10, mit den Änderungen wie G-6/U 4, zusätzlich aber zwei MK 108 in Behälter unter Rumpf (nur Versuch) später durch Zusatzbehälter ersetzt, DB 605 AS.

Me 109 G-12

Schul-Zweisitzer, Umbau aus G-1- und G-5-Maschinen, meist nur zwei MG 17 als Bewaffnung, selten zusätzlich eine MK 108, Doppelsteuerung.

Me 109 G-14

ähnlich der G-6, aber mit vereinfachtem, festen Sporn und einem DB 605 AM-Motor als Antrieb, später auch DB 605 AS. Bewaffnet  mit zwei MG 131 und einem MG 151/20. 1944 gebaut.

Me 109 G-14/R 1

wie G-14, jedoch ETC 501, verstärkte Panzerung.

Me G-15/R 6

wie G-14, zusätzlich aber zwei MG 151/20 unter den Flügeln.

Me 109 G-14/U 4

wie G-14, jedoch Holzleitwerk und Gallandhaube.

Me 109 G-14/U 6

wie G-14, aber mit altem Leitwerk, Gallandhaube, festem Sporn und Staubfilter.

Me 109 G-16

ähnlich G-14/R 1, aber mit Panzerung. Angetrieben von einem DB 605, bewaffnet mit einem MG 131 und drei MG 151/20, wahrscheinlich nicht zum Einsatz gekommen

Messerschmitt Me 109 H-Reihe

1943 begann die Entwicklung eines Spezial-Höhenjägers, der durch den Umbau von Maschinen der F- und G-Serien entstehen sollte. Durch den Einbau eines neuen Mittelstücks vergrößerte sich die Spannweite auf 11,92 m. Auch die Spannweite des Höhenleitwerks bekam eine vergrößerte Spannweite, so daß es durch Streben am Rumpf abgefangen werden mußte.

Me 109 H-0

Höhenjäger, Umbau aus Bf 109 F. Ausgestattet mit einem DB 601 E-1 mit GM-l. Die Spannweite wurde auf 11,92 m erhöht, die Bewaffnung bestand  aus zwei MG 17 und einer MK 108. Versuche 1943/44, aber wegen Vibration abgebrochen.

Me 109 H -l

Kleine Serie, ähnlich 11-0.

Me 109 H-2

nur Projekt, ähnlich H -l, aber mit einem Jumo 213 E.

Me 109 H-5

nur Projekt, ähnlich H-1, aber mit einem DB 605 L.

Messerschmitt Me 109 K-Reihe

Die Modelle der K-Reihe ähnelten, abgesehen von kleineren konstruktiven Veränderungen, der Me 109 G. Allerdings besaßen alle Versionen den DB 605-Motor und die "Gallandhaube" als Standardausrüstung.

Bf 109 K-0

Serienbau ab November 1944. Ausgestattet mit einem DB 605 D, aus der G-10 entwickelt. Vergrößertes Holzleitwerk, die Länge wurde auf 8,94 m erhöht, GM-1, Gallandhaube, normale Panzerung, keine Druckkabine. Bewaffnung: zwei MG 151 und eine MK 108.

Me 109 K-2

wie K-0, aber DB 605 ASCM oder DCM mit MW 50-Einspritzung.

Me 109 K-4

wie K-2, aber Druckkabine.

Me 109 K-6

nur kleine Serie 1944/45, DB 605 DCM, zwei MG 131 und drei MK 103.

Me 109 K-8

ähnlich der K-6, aber Bewaffnung: Rumpf eine MK 103, Flächen zwei MK 108. Beide Versionen: Spannweite 9,92 m, Länge 8,94 m.

Me 109 K-14

ähnlich K-4, aber DB 605 L. Bewaffnung drei MK 108. Kaum noch zum Einsatz.

Me 109 L-0

Nur Projekt, Weiterentwicklung Bf 109 11 mit Jumo 213 E-Motor. Nur Versuch mit angeblasener Flügeloberfläche. Nicht mehr fertiggestellt.

Messerschmitt Me 109 Z-Reihe

Der Vorschlag des Reichsluftfahrtministeriums, die Zahl der Flugzeuge auf wenige Grundmuster zu beschränken, führte Ende 1942 in der Messerschmitt-Entwicklungsabteilung zum Entwurf einer einsitzigen Zwillings-Me 109 oder Me 109 Z als Zerstörer oder Schnellbomber. Durch diese Lösung, die später in der amerikanischen »Twin Mustang« verwirklicht wurde, sollte ein Serienbau wesentlich schneller möglich sein, als bei einer kompletten Neukonstruktion, weil der Konstruktions- und Vorrichtungsaufwand etwa 90 Prozent von diesem umfaßte und die meisten Teile bereits einer Erprobung unterzogen waren.

Vorversuche wurden mit zwei zusammengekoppelten Klemm Kl 25 durchgeführt. Die Erprobung mit dieser Kombination verlief befriedigend. Für das Projekt Me 109 Z konnten von zwei Me 109 G folgende Teile übernommen werden: beide Rümpfe, eine rechte und eine linke Flügelhälfte, 20 Prozent der Restflügelteile, die kompletten Triebwerksanlagen, die gesamte Ausrüstung und Teile des Fahrwerks. Folgende Neuteile oder konstruktive Änderungen waren vorzunehmen: neues, rechteckiges Flügelmittelstück, Verlegung der Fahrwerksanschlüsse und Verwendung größerer Räder, Änderung der Radkästen im Flügel, Verlängerung der Querruder und Vorflügel, Einbau von zusätzlichen Kraftstoffbehältern anstelle des zweiten Führersitzes und Erstellung eines neuen rechteckigen Höhenleitwerkes. Der Antrieb sollte aus zwei DB 605 A bestehen. Der Pilotensitz befand sich im linken Rumpf. Von den vier freitragenden Fahrgestellbeinen waren jeweils zwei unter jeder Rumpflängsachse angelenkt und klappten nach außen in die Flügel. Zwei Versionen wurden projektiert, die beide jedoch nicht über das Entwurfsstadium hinauskamen:

Me 109 Z-1

Ausführung als Zerstörer mit einer Bewaffnung von drei MK 108 in den Flügeln und zwei MK 108 in den Rümpfen, durch die hohlen Propellernaben schießend. An Bomben konnten zwei 250 oder eine 500 kg mitgeführt werden.

Me 109 Z-2

Ausführung als Schnellbomber mit einer auf die beiden Motorkanonen reduzierten Bewaffnung, jedoch mit einem auf 1.140 Liter erhöhten Kraftstoffvorrat. Je eine 1.000 kg Bombe konnte unter jedem Rumpf als Außenlast mitgeführt werden.