Heinkel He 112

 

1934 wurde vom Reichsluftfahrtministerium ein Entwicklungsauftrag für einen Jagdeinsitzer herausgegeben, welcher die veralteten »Ar 68« und »He 51« ersetzen sollte. An dieser Ausschreibung beteiligte sich Heinkel mit der »He 112«, einem freitragenden Tiefdecker. Der erste Prototyp, die V-1, beteiligte sich im Oktober 1935 an einem Vergleichsfliegen in Travemünde mit den Konkurrenztypen »Ar 80«, »Fw 189« und »Me 109«. Der Prototyp kam gemeinsam mit der »Me 109« in die Endausscheidung, wo er dann gegen die »Me 109« unterlag, da diese billiger war und einen einfacheren Aufbau hatte. Allerdings war die »He 112« robuster und aerodynamisch hochwertiger als die »Me 109«. Trotzdem wurde die »He 112« weiterentwickelt.

He 112 A-Reihe

Reihe aus Prototypen des Ganzmetall-Tiefdeckers mit ovalen Flächenumrissen, einer Spannweite von 11,5 m und einem offenen Pilotensitz. Der erste Prototyp V-1 (D-IADO) war mit dem Rolls Royce Kestrel V-Triebwerk von 695 PS Leistung ausgestattet. Die V-2 (D-IHGE) erhielt dann den nun in Serie vorhandenen Jumo 210-Motor und eine Dreiblatt-Luftschraube. Die V-3 (D-IDMO) war vollkommen neu aufgebaut und strukturiert worden und besaß einen DB 600-Motor. Die V-4 besaß den gleichen Motor und unterschied sich nur im Detail von der V-3. Die V-5 besaß wieder einen Jumo 210 und einen vorgezogenen Kühler. Die V-6 war der V-5 ähnlich und hatte noch den offenen Führersitz, der nachträglich geschlossen wurde. Als Studienmodell für die B-Reihe entstand die V-7 (D-IKIK) mit einem Jumo 210, einem neuen Rumpfhinterteil, das als Schneide mit durchgezogenem Seitenruder auslief und einer aufgesetzten Schiebschraube, welche den langgezogenen Kopfabfluß ersetzte. Der letzte Prototyp der A-Reihe war die V-8, welche wieder einen offenen Pilotensitz und die alte Leitwerksform erhielt. Als Antrieb diente der DB 600.

He 112 B-Reihe

Als Vorstudie zur B-Reihe erhielt die V-7 einen verbesserten Rumpf und eine geschlossene Kabine, behielt aber die alten Tragflächen. Der erste Prototyp der B-Serie waren V-9, V-10, V-11 und V-12. Die V-9 (D-IGSI) entsprach den Forderungen des Reichsluftfahrtministerium, welches den Jumo 210-Motor vorschrieb. Sie hatte einen schmaleren Rupf als die Maschinen der A-Reihe und neue Tragflächen mit geringerer Profildicke, abgerundeten Flächenenden und einer verkürzten Spannweite von 9,1 m. Die neue Tragfläche verlieh ihr das Aussehen der englischen »Spitfire«, worauf bei der Luftschlacht um England immer wieder hingewiesen werden mußte. Die V-10 war mit einem DB 600 V-12-Triebwerk ausgestattet, ebenso die V-11. Später wurde ein DB 601-Triebwerk eingebaut. Die V-12 besaß eine Zweiblatt-Luftschraube und wurde als Musterflugzeug für einen geplanten Lizenzbau nach Japan exportiert. Dort erhielt sie die Bezeichnung A7 He 1.

He 112 B-0-Serie

Vorserie mit zehn gebauten Maschinen, die der V-11 abgeleitet waren.

He 112 B-1-Serie

Luftwaffen-Serie aus 12 Maschinen mit Jumo 210 Ea-Triebwerken

He 112 B-2-Serie

Exportserie für Spanien, ähnlich B-1, mit 17 gebauten Maschinen. Später aufgestockt und auch nach Rumänien verkauft.

Da sich inzwischen die »Me 109« als Standardjäger bei der Luftwaffe etabliert hatte, wurde 1939 die Serienfertigung abgestoppt, die gebauten Maschinen wurden für den Export freigegeben.