Schultz, Paul

 

* 30. Oktober 1891, Welzheim / Württemberg

† 15. September 1964, Tübingen

 

Paul Schultz trat am 10. Juli 1912 als Fahnenjunker in das Württembergische Armee ein. Der Sohn eines Forstmeisters kam dabei zum 2. Württembergisches Infanterie-Regiment "Kaiser Wilhelm, König von Preußen" Nr. 120. Er wurde dann bei diesem am 22. März 1913 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er dann am 17. Februar 1914 zum Leutnant befördert. Anschließend wurde er zum Infanterie-Regiment Nr. 192 versetzt, in dem er während des Ersten Weltkrieges kämpfte. Vor allem wurde er als Zug- und Kompanieführer, bzw. zeitweise auch als Bataillonsadjutant eingesetzt. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges wurde er am 31. Januar 1920 aus dem Heer verabschiedet.

Dafür trat er bereits am 30. November 1919 in die Württembergische Polizeiwehr in Göppingen ein. Am 1. April 1920 wurde er dann zum Oberleutnant der Polizei befördert. Als solcher hat er am 29. April 1920 Hilde Rüdiger geheiratet. Dieser Ehe entsprangen 2 Töchter und 1 Sohn. Am 1. Dezember 1923 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann der Polizei zum Hundertschaftsführer in Tübingen ernannt. Ab dem 21. Mai 1930 absolvierte er dann die Polizeioffiziersschule Stuttgart und wurde danach zum Kommandeur der Polizei in Friedrichhafen ernannt. Am 1. Juni 1935 wurde er dann zum Major der Polizei befördert. Als solcher wurde er dann zum Kommandeur der Polizei in Ulm ernannt. Am 1. Oktober 1935 wurde er als Major wieder in die Armee übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1934 festgelegt. Er wurde gleichzeitig auch zum Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment Tübingen ernannt. Durch die Umbenennung seines Bataillons bei der Enttarnung nach der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er dann am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 35 ernannt. Zum 1. Oktober 1937 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 26. August 1939 wurde er bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg zum Kommandeur vom Infanterie-Ersatz-Regiment 78 ernannt. Am 1. Dezember 1939 übernahm er dann als Kommandeur das neue Infanterie-Regiment 308, welches er dann im April 1940 beim Unternehmen Weserübung bei der Besetzung von Dänemark führte. Zum Ende vom Frühjahr 1940 führte er sein Regiment im Verband der 198. Infanterie-Division im Westfeldzug. Nach dessen Beendigung wurde er zum 1. September 1940 zum Oberst befördert. Ab Juni1941 kämpfte er mit seinem Regiment im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland, wo er am 18. Oktober 1941 mit dem Deutsches Kreuz in Gold ausgezeichnet wurde. Sein einziger Sohn ist beim Infanterie-Regiment 35 am 10. Juli 1942 im Raum Orel gefallen. Beim Kampf um die Stadt Krasnodar im Sommer 1942 zeichnete er sich mit seinem Regiment besonders aus, wofür er am 3. September 1942 als Oberst mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet wurde. Am 1. August 1943 wurde er dann zum Kommandeur der Armee-Waffenschule der 6. Armee ernannt. Am 26. August 1943 wurde er für die Leistungen des Grenadier-Regiments 308 im Kuban-Brückenkopf nachträglich mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 1. März 1944 zum Generalmajor befördert, wurde er am 10. Oktober 1944 Kommandeur der Armee-Waffenschule der 8. Armee. Bei Kriegsende geriet er in amerikanische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er am 11. Juni 1947 wieder entlassen.

 

Ritterkreuz (3. September 1942) Eichenlaub (26. August 1943)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011