Schindke, Wilhelm

 

* 30. Juli 1894, Lobsens, Kreis Wirsitz (Provinz Posen)

† 1985, (Bensberg)

 

Wilhelm Schindke trat nach seiner Kadettenausbildung am 22. März 1912 als Leutnant ohne Patent in die Königlich Preußische Armee ein. Dabei kam der Sohn eines Stadtguts- und Posthaltereibesitzers zum 5. Ostpreußisches Infanterie-Regiment "von Boyen" Nr. 41. Bei diesem wurde er dann als Kompanieoffizier eingesetzt. Am 22. Juni 1912 hat er dann sein Patent als Leutnant erhalten. Auch kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges gehörte er im Sommer 1914 noch zum 5. Ostpreußisches Infanterie-Regiment "von Boyen" Nr. 41. Bei Beginn des Krieges rückte er dann als Zugführer mit seinem Regiment an die Front. Im September 1914 führte er für etwa drei Wochen die 5. Kompanie vom 5. Ostpreußisches Infanterie-Regiment "von Boyen" Nr. 41. Ende September 1914 übernahm er dann kurzzeitig die Führung über die 3. Radfahr-Kompanie seines Regiments. Anfang Oktober 1914 wechselte er dann als Ordonanzoffizier zum Regimentsstab vom 5. Ostpreußisches Infanterie-Regiment "von Boyen" Nr. 41. Im November 1914 übernahm er dann die Führung der 1. Kompanie seines Regiments. Am 20. Dezember 1914 meldete er sich krank von der Front ab. Mitte Februar 1915 kam er dann als Adjutant zum II. Ersatz-Bataillon vom 5. Ostpreußisches Infanterie-Regiment "von Boyen" Nr. 41. Im Oktober 1915 wurde er dann als Ordonanzoffizier zum Gouvernement Libau versetzt. Anfang August 1916 kam er dann zum Stab Ober Ost. Am 15. März 1917 wurde er als Nachrichtenoffizier z.b.V. dem Generalstab des Feldheeres zugeteilt. Im Juni 1917 kam er dann wieder zum 5. Ostpreußisches Infanterie-Regiment "von Boyen" Nr. 41 zurück. Diesmal übernahm er als Führer die 5. Kompanie seines Regiments. Dabei wurde er am 18. August 1917 zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er Mitte November 1917 als Ordonanzoffizier zum Stab der 255. Infanteriedivision versetzt. Ende Juli 1918 übernahm er als Führer wieder die 5. Kompanie vom 5. Ostpreußisches Infanterie-Regiment "von Boyen" Nr. 41. Anfang Oktober 1918 wurde er zum Regimentsadjutant vom 5. Ostpreußisches Infanterie-Regiment "von Boyen" Nr. 41 ernannt. Am 11. November 1918 wurde er zum Adjutant der 1. Reserve-Ersatz-Brigade ernannt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er ab Ende Dezember 1918 als Ordonanzoffizier beim Stab der Garde-Kavallerie-Schützen-Division eingesetzt. Ende Juli 1919 wurde er dann zum Adjutant des II. Bataillons vom Marine-Regiment 5 ernannt. Mitte September 1919 kam er dann als Generalstabsoffizier zur 3. Marine-Brigade. Er wurde dann als Oberleutnant mit seinem alten Rangdienstalter in das Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er dann beim Reichswehr-Infanterie-Regiment 15 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er anfangs als Kompanieoffizier eingesetzt. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann für zwei Jahre zum Adjutant des III. Bataillons vom 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Rostock ernannt. Am 1. Februar 1924 wurde er dann zur 5. Nachrichten-Abteilung versetzt. Dort wurde er anfangs bei der 1. (Württembergische) Kompanie in Stuttgart-Cannstatt eingesetzt. Am 1. Mai 1925 wurde er dann zum Hauptmann beim Stabe der 5. Nachrichten-Abteilung ernannt. Am 1. Oktober 1925 wurde er dann für drei Jahre zum Chef der 1. Kompanie der 5. Nachrichten-Abteilung ernannt. Am 1. Oktober 1928 wurde er dann in den Regimentsstab vom 16. Reiter-Regiment nach Erfurt versetzt. Von dort wurde er dann in den Stab der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart kommandiert. Zum 1. Mai 1934 wurde er zum Major befördert. Am 1. Oktober 1935 wurde er dann nach der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht zum Reichskriegsministerium (RKM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt als Leiter der Dienststelle des Verbindungsoffiziers beim Reichspostminister eingesetzt. Zum 1. Oktober 1936 wurde er dann zum Oberstleutnant befördert. Nach der Umgliederung der Führungsspitze der Wehrmacht im Zuge der Blomberg-Fritsch-Affäre wurde er dann in seiner Funktion im Oberkommando des Heeres (OKH) eingesetzt. Am 10. November 1938 wurde er dann zum Leiter der Abteilung (Wa I Ru W u G 7) beim Heeres-Waffenamt (WaA) ernannt. Dabei handelte es sich um die Nachrichtengeräte-Abteilung. Zum 1. Juni 1939 wurde er zum Oberst befördert. In dieser Funktion als Abteilungsleiter blieb er auch nach Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 weiter im Einsatz. Mitte Mau 1942 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür jetzt zum Höherer Nachrichtenführer (Nafü) beim Wehrmachtbefehlshaber Niederlande ernannt. Am 15. Dezember 1942 wurde er dann zur Rüstungsinspektion III kommandiert. Zum 1. Januar 1943 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 11. Januar 1943 wurde er dann zum Inspekteur der Rüstungsinspektion IX in Kassel ernannt.