Scheidies, Franz

 

* 22. Februar 1890, Großpelken / Memeland

† 7. April 1942, westlich Gluschitza (gefallen)

 

Franz Scheidies trat am 1. Oktober 1905 in die Königlich Preußische Armee ein. Der Sohn eines Landwirts kam dabei zur Unteroffiziers-Vorschule Treptow. Bei Beginn des 1. Weltkrieges war er dann Feldwebel in einem Infanterieregiment. Im Krieg wurden ihm auch beide Eisernen Kreuze verliehen. Am 1. Januar 1919 wurde er bereits nach dem Ende vom Ersten Weltkrieg bei der Infanterie zum Leutnant befördert. 1920 wurde er aus dem Heer verabschiedet.

Er ging dafür jetzt als Kommissar zur Polizei in Wanne-Eickel. Am 20. Dezember 1920 hat er Elsbeth Dicken geheiratet. 1922 wurde er bereits zum Oberleutnant der Polizei befördert. Er wurde dann zur Polizeiverwaltung Weißenfels/Saale versetzt. Am 1. August 1928 wurde er bei der Polizeiverwaltung Zeitz zum Hauptmann der Polizei befördert. Im Herbst 1931 wurde er dann zur Polizeiverwaltung Stettin versetzt. Dort wurde er am 1. April 1934 zum Major der Polizei befördert. Am 1. Oktober 1935 wurde er als Major wieder in das Heer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Januar 1935 festgelegt. Er wurde jetzt als Kompaniechef im Infanterie-Regiment 43 eingesetzt. Am 1. Mai 1937 wurde er zum Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment 22 in Gumbinnen ernannt. Als solcher wurde er zum 1. Oktober 1937 zum Oberstleutnant befördert. Er nahm dann bei Beginn des 2. Weltkrieges im Spätsommer 1939 am Polenfeldzug teil. Im November 1939 kam er dann anscheinend zum Festungs-Infanterie-Regiment C. Im Frühjahr 1940 nahm er dann mit diesem am Frankreichfeldzug teil. Er gehörte im Verband mit dem I. Bataillon vom Infanterie-Regiment 127 als Sturmbataillon zum Generalkommando XXIV. Armeekorps. Dabei wurde er am 19. Juni 1940 schwer verwundet. Für seine Leistungen beim Sturm auf Azerailles wurde er am 5. August 1940 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet und zum 1. August 1940 zum Oberst befördert. Nach seiner Genesung kehrte wieder zur Truppe zurück. Anfang Oktober 1940 übernahm er dann als Kommandeur das Infanterie-Regiment 22, welches er ab Juni 1941 im Ostfeldzug gegen Rußland führte. Für seine persönlichen Leistungen bei den Kämpfen vor Leningrad und am Wolchow wurde er am 31. Dezember 1941 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Im März 1942 gab er sein Kommando über das Infanterie-Regiment 22 ab. Am 27. März 1942 wurde er dafür zum Führer der 61. Infanterie-Division ernannt. Am 7. April 1942 ist er beim Freikämpfen der Straße Gluschiza-Sennaja gefallen. Er wurde durch einen sowjetischen Scharfschützen in den Kopf getroffen. Nachträglich wurde er noch zum Generalmajor befördert.

 

Ritterkreuz (5. August 1940) Eichenlaub (31. Dezember 1941)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011