Peltz, Dietrich

 

* 9. Juni 1914, Gera

† 10. August 2001, München

Dietrich Peltz trat am 1. April 1934 als Fahnenjunker in die Reichswehr ein. Er kam dabei als Kradschütze zur 1. Kompanie der Kraftfahr-Abteilung 5 nach Stuttgart - Bad Cannstatt. Er wurde zur Kriegsschule nach München kommandiert und 1935 zum ersten Lehrgang der Luftwaffe an die Kriegsschule nach Dresden kommandiert. Nach seiner fliegerischen Ausbildung an der Flugzeugführerschule Salzwedel kam er am 20. April 1936 als Leutnant zum Stuka-Geschwader 162 "Immelmann" in Lübeck-Blankensee, 1937 wurde er Adjutant der I. Gruppe dieses Geschwaders. Im März 1938 verlegte die Stuka-Gruppe als II./Stuka-Geschwader 2 nach Graz. Am 1. Mai 1939 wurde Oberleutnant Peltz zum Staffelkapitän der 1./Stuka-Geschwader 76 ernannt. Am 15. August 1939 entging er der "Katastrophe von Neuhammer", bei der im Rahmen einer Manöverübung unter den Augen einer größeren Anzahl von Luftwaffengenerälen infolge Bodennebels innerhalb von wenigen Minuten dreizehn Ju 87 B am Boden zerschellten und 26 Mann fliegendes Personal ihr Leben verloren. Während des Polen-Feldzuges wurde er über Polen eingesetzt, wo er 45 Einsätze flog. Während des Frankreichfeldzuges führte er zeitweise die III. Gruppe des Geschwaders. Nach dem Frankreich-Feldzug wurde er auf die Ju 88 umgeschult und im August 1940 zum Kampfgeschwader 77 versetzt. Am 14. Oktober 1940 wurde er für seine Erfolge in Polen und Frankreich mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Anschließend zum Hauptmann befördert, wurde er im März 1941 Kommandeur der II. Gruppe des Kampfgeschwaders 77, die er über England und, ab Juni 1941, auch über Rußland führte. Im Oktober 1941 gab er seine Gruppe ab, um im Dezember 1941 die Leitung der Verbandsführerschule für Kampfflieger in Foggia in Italien zu leiten. Für seine bisherigen Erfolge wurde er am 31. Dezember 1941 als Hauptmann mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Aus der Verbandsfliegerschule entwickelte sich die I. Gruppe vom Kampfgeschwader 66, der mit Raketen auf Schiffsziele angesetzt wurde. Im Oktober 1942 wurde die Gruppe nach Nord-Norwegen verlegt, kam aber bereits nach wenigen Wochen wieder in den Mittelmeer-Raum. Zum 1. Dezember 1942 wurde Dietrich Peltz zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er im März 1943 zum "Angriffsführer England" ernannt. Am 23. Juli 1943 wurden ihm die Schwerter zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Ab August 1943 wurde er in dieser Funktion Kommandierender General des IX. Fliegerkorps. Am 1. Mai 1944 wurde er dann zum Generalmajor befördert. Am 26. Juni 1944 wurde er namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: "Ein seit langem im Kampf gegen England stehendes Fliegerkorps unter Führung von Generalmajor Peltz hat sich hierbei besonders ausgezeichnet." Am 1. Januar 1945 übernahm er dann als Kommandeur das II. Jagdkorps. Ab dem 1. März 1945 oblag ihm die gesamte Reichsluftverteidigung. Bei Kriegsende war er Kommandierender General des I. Fliegerkorps.

 

Ritterkreuz (14. Oktober 1940) Eichenlaub (31. Dezember 1941) Schwerter (23. Juli 1943)