Karmann, Dr. phil. Friedrich Wilhelm Kurt

 

* 31. Juli 1885, Hirschberg in Schlesien

† 16. September 1939, Berlin

 

 

Friedrich Karmann war der Sohn vom Premierleutnant der Landwehr a.D. und Institutsinhaber Martin Friedrich Eduard Karmann und dessen Ehefrau Auguste Gertrud Elisabeth, geborene Hiekmann. Sein Vater hat sich bereits am 9. Juli 1888 in Hirschberg erschossen. Seine Mutter heiratete daraufhin ein zweites Mal, dieses Mal den späteren Oberstleutnant Eugen Hoffmann. Er selbst trat am 27. Februar 1904 als Fähnrich in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 3. Badisches Infanterie-Regiment Margraf Ludwig Wilhelm Nr. 111. In diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 27. Januar 1905 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 22. Juni 1903 datiert. Im Herbst 1906 wurde er in das Hohenzollernsches Füsilier-Regiment "Fürst Karl-Anton von Hohenzollern" Nr. 40 versetzt. Dort wurde er dann auch zum Oberleutnant befördert. Am 1. Oktober 1909 wurde er zur Kriegsakademie kommandiert. Am 1. April 1913 wurde er in den großen Generalstab kommandiert. Bei Kriegsausbruch wurde er in den Generalstab versetzt. Am 8. November 1914 wurde er zum Hauptmann befördert. Zum Ende des Krieges wurde er als Ia bei der 3. Reserve-Division eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch einige weitere Auszeichnungen verliehen. Er gehörte bei Kriegsende zum Großen Generalstab. Nach dem 1. Weltkrieg hat er am 14. Mai 1919 die fast sieben Jahre jüngere Margarete Therese Ilse Kreyenberg, Tochter des Verlagsbuchhändlers Georg Kreyenberg, in Berlin-Lichterfelde geheiratet. Noch im Jahr 1919 wurde er dann in das vorläufige Reichsheer übernommen. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Generalstabsoffizier zum Gruppenkommando 1 nach Berlin. Dort erhielt er an der Universität auch seinen Doktortitel. Am 1. Oktober 1921 wurde er als Kompaniechef in das 14. (Badische) Infanterie-Regiment versetzt. Am 1. Oktober 1923 wurde er in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er in der Heeres-Organisations-Abteilung (T 2) eingesetzt. In dieser wurde er Anfang 1924 zum Major befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1923 festgelegt. Am 1. Oktober 1926 wurde er in das Wehr-Amt versetzt. Am 1. Februar 1928 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Höfl zum Kommandeur des I. Bataillons vom 21. (Bayerisches) Infanterie-Regiment in Würzburg ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1929 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. März 1931 gab er sein Kommando über das 21. (Bayer.) Infanterie-Regiment an Major Friedrich Siebert ab. Er wurde dafür wieder in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dabei kam er jetzt zur Völkerbunds-Abteilung Gruppe Heer (VGH). Dort wurde er am 1. Februar 1932 zum Oberst befördert. Am 1. März 1934 wurde er zum Chef vom Heeresverwaltungsamt (HVA) ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1934 zum Generalmajor befördert. Am 1. Oktober 1936 wurde er zum Generalleutnant befördert. Auch bei seiner Beförderung zum General der Infanterie am 1. April 1939 war er noch Chef vom Heeresverwaltungsamt (HVA) im Oberkommando des Heeres (OKH). Er wohnte damals in der Dijonstraße 20 in Berlin-Steglitz. Kurz nach Ausbruch des 2. Weltkrieges ist er am 16. September 1939 in der Zeit von 2 bis 6 Uhr in Berlin am Lützowufer 5a überraschend gestorben. Als Todesursache wurde Störung des Blutkreislaufes angegeben. Sein Nachfolger wird nur zwei Tage später Generalmajor Herbert Osterkamp. Seine Witwe überlebte ihn bis zum 7. März 1972.