Baron Digeon von Monteton, Otto Werner Friedrich Constantin

 

* 28. Februar 1886, Bernburg an der Saale

† 27. Juni 1944, bei Lepel (gefallen)

 

Constantin Baron Digeon von Monteton trat nach seiner Kadettenausbildung am 22. März 1905 als Leutnant in das Königlich Preußische Heer ein. Der Sohn vom späteren Generalmajor Anton Baron Digeon von Monteton kam dabei zum Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3. Sein Patent wurde später auf den 14. Juni 1905 datiert. Bei diesem wurde er als Kompanieoffizier verwendet. 1911 wurde er dann als zweiter Militäradjutant zum Sohn von Prinz Friedrich Leopold von Preußen versetzt. Am 1. Oktober 1913 wurde er dann zur Festungs-Maschinengewehr-Abteilung Nr. 6 nach Posen versetzt. Bei dieser wurde er am 19. Juni 1914 zum Oberleutnant befördert. Im 1. Weltkrieg wurde er anfangs als Kompanieführer einer MG-Kompanie eingesetzt. Am 24. Juli 1915 wurde er zum Hauptmann befördert. Später wechselte er dann in den Generalstab. Zum Ende des Krieges wurde er dann als solcher beim Chef des Heeres-Generalstabes eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. 1920 wurde er aus der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Major verliehen.

In den 30iger Jahren gehörte er zu den Mitgliedern vom Deutscher Herrenklub. Am 1. Oktober 1933 trat er dann als Landesschutzoffizier in die Reichswehr ein. Als Major (L) wurde er jetzt als Ausbildungsleiter Bartenstein eingesetzt. Auch bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er weiter so verwendet. Im März 1935 wurde er dann als solcher als Major (E) in das Ergänzungsoffizierskorps übernommen. Zum 1. Oktober 1938 wurde er zum Oberstleutnant (E) befördert. Er behielt sein Kommando als Ausbildungsleiter Bartenstein bis zur Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939. Am 26. August 1939 wurde er dann zum Kommandeur vom neuen Infanterie-Regiment 311 ernannt. Sein Regiment führte er dann anfangs im Verband der 217. Infanterie-Division in den Polenfeldzug. Dabei wurde ihm bereits die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Danach verblieb er mit dem Regiment als Besatzungstruppe in Polen. Zum Ende vom Frühjahr 1940 verlegte er mit seinem Infanterie-Regiment 311 an die Westfront, wo ihm dann auch die Spange zum Eisernen Kreuz in Silber verliehen wurde. Zum Ende des Sommers kam er dann mit seinem Regiment im Divisionsverband nach Ostpreußen. Zum 1. Juni 1941 wurde er in den aktiven Dienst übernommen. Zum Sommerbeginn 1941 führte er sein Regiment im Verband der 217. Infanterie-Division im Ostfeldzug beim Angriff auf Nordrussland. Im Nordabschnitt der Ostfront blieb er die nächsten Jahre mit seinem Infanterie-Regiment 311 ständig im Einsatz. Zum 1. Oktober 1941 wurde er zum Oberst befördert. Am 9. Juli 1942 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Auch nach der Umbenennung seines Regiments im Oktober 1942 zum Grenadier-Regiment 311 blieb er weiter dessen Kommandeur. 1943 hat er dann sein Kommando abgegeben. Dafür wurde er dann zum Kommandeur der Armee-Waffenschule der 3. Panzerarmee ernannt. Im Juni 1944 wurde er als solcher auch zum Kampfkommandant von Lepel ernannt. Die Stadt war von der sowjetischen Sommeroffensive stark bedrängt. Er wurde dann am Morgen vom 26. Juni 1944 mit einer schwachen Kampfgruppe dem IX. Armeekorps unterstellt und versuchte an der Ulla eine Haltelinie aufzubauen. Die Kräfte der Roten Armee drückten aber weiter nach und es gelang ihnen vielfach die Dvina und die Ulla zu überschreiten. Am 27. Juni 1944 wurde die Auffanglinie weiter nach Westen zwischen Uzvitsa und dem Lukomlskoe-See. Am Abend des 27. Juni 1944 wurde er dann zum Ausweichen auf den Essa-Abschnitt südlich von Lepel gezwungen. Noch am gleichen Tag ist bei Stai, westlich von Lepel, oder bei Gorodez, südwestlich von Lepel im Infanteriekampf gefallen. Posthum wurde er zum 1. Juli 1944 zum Generalmajor befördert. Außerdem wurde ihm am 14. August 1944 noch das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Er war der ältere Bruder vom 1946 hingerichteten Generalleutnant Albrecht Baron Digeon von Monteton.

 

Ritterkreuz (14. August 1944)