217. Infanterie-Division

1. Einsatz und Unterstellung:

Die 217. Infanterie-Division wurde am 17. August 1939 zunächst als Übungs-Division aufgestellt. Am 26. August 1939 wurde die Division dann als Division 3. Welle durch den Landwehr-Kommandant Allenstein aufgestellt.  Zu Beginn des Polenfeldzuges wurde die Division als Reserve der 3. Armee zurückgehalten und nahm dann an den Kämpfen um Mlawa und Serok und an der Eroberung von Warschau teil. Nach Beendigung der Kämpfe verblieb die Division bis April 1940 in Nord- und Mittelpolen. Die Division war als Besatzungstruppe für Polen vorgesehen und stellte daher IV. (Feldrekruten-) Bataillone bei den Regimentern auf. Noch im Dezember 1939 wurde das Artillerie-Regiment 216 bis auf die IV. Abteilung auf andere Divisionen aufgeteilt. Erst im März 1940 entstand aus dem Stab des Artillerie-Regiments 707, den Artillerie-Abteilungen 754 und 755 und der alten IV. / Artillerie-Regiment 217 ein neues Artillerie-Regiment aufgestellt. Im Januar 1940 wurde die Aufklärungs-Abteilung 217 bis auf eine Radfahr-Schwadron aufgelöst. Anfang Mai 1940 wurde die Division als Reserve des OKH in den Raum Soest / Westfalen transportiert. Anschließend folgte die Division der deutschen Front südlich von Brüssel vorbei nach Lille. Während der zweiten Feldzughälfte, der "Schlacht um Frankreich" marschierte die Division in den Raum Paris und wurde dort kurzfristig als Sicherungstruppe eingesetzt. Bereits im Juli 1940 wurde die Division nach Ostpreußen zurückverlegt und zur Grenzsicherung eingesetzt. Ab dem 22. Juni 1941 nahm die Division am Rußlandfeldzug teil und überschritt bei Heydekrug die deutsch-russische Grenze. Über Mitau, Riga und Wolmar stieß die Division zum Peipus-See vor und nahm von hier aus an der Schlacht von Reval teil. Anschließend kämpfte sich die Division bis in den Raum vor Leningrad vor. Ab Oktober 1941 wurde die Division am Finnischen Meerbusen, am Westrand des Oranienbaumer Kessel eingesetzt. Im April 1942 wurde die an die Front vor Leningrad verlegt. Hier verblieb die Division bis August 1943, als die Reste aus der Front gezogen wurden und Reserve bei der 16. Armee wurden. Nach dem russischen Durchbruch im Raum Kiew wurde die Division im Oktober 1943 im  Eiltransport in die Ukraine verlegt. Hier kämpfte sie an der Dessna und am Dnjepr nördlich von Kiew. Von hier an gab es weitere Abwehr- und Rückzugsgefechte über Manuilski bis in das Gebiet um Korosten. Dabei wurde die Division zerschlagen. Am 2. November 1943 aufgelöst, die Reste wurden zur Korps-Abteilung C zusammengefaßt. 

 

1939

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
September z. Vfg. 3. Armee Nord Polen (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
November XXXV Grenzabschnitt Mitte Mitte Polen

1940

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XXXV Grenzabschnitt Mitte Mitte Polen
Mai z.Vfg. OKH   Polen
Mai I 4. Armee B Belgien (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
Juli XXVI 18. Armee   Nordfrankreich
September XXVI 18. Armee B Ostpreußen

1941

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XXVI 18. Armee B Ostpreußen
Mai II 16. Armee C Ostpreußen
Juni XXVI 18. Armee Nord Riga, Reval (Lagekarte) (Lagekarte) 
August XXXXII 18. Armee Nord baltische Inseln (Lagekarte) (Lagekarte)
Oktober XXVI 18. Armee Nord Oranienbaum (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)

1942

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XXVI 18. Armee Nord Oranienbaum (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
Mitte Mai XXVIII 18. Armee Nord Wolchow (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XXVIII 18. Armee Nord Wolchow (Lagekarte) (Lagekarte)
März XXXVIII 18. Armee Nord Wolchow (Lagekarte) (Lagekarte)  (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
August z. Vfg. 16. Armee Nord Nordrußland
September z. Vfg.   Nord Nordrußland
Oktober LIX 4. Panzerarmee Süd Kiew

 

2. Kommandeure:

17. August 1939 Generalleutnant Richard Baltzer

14. Februar 1942 Generalleutnant Friedrich Bayer

27. September 1942 General der Infanterie Otto Lasch

Oktober 1943 Generalleutnant Walter Poppe

 

3. Gliederung:

217. Infanterie-Division 1939:

Infanterie-Regiment 311

Infanterie-Regiment 346

Infanterie-Regiment 389

Artillerie-Regiment 217

Feldersatz-Bataillon 217

Panzerabwehr-Abteilung 217

Pionier-Bataillon 217

Aufklärungs-Abteilung 217

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 217

Infanterie-Divisions-Nachschubführer 217

 

217. Infanterie-Division 1940:

Grenadier-Regiment 311

Grenadier-Regiment 346

Grenadier-Regiment 389

Artillerie-Regiment 217

Artillerie-Regiment 217

Feldersatz-Bataillon 217

Panzerjäger-Abteilung 217

Pionier-Bataillon 217

Aufklärungs-Abteilung 217

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 217

Infanterie-Divisions-Nachschubführer 217

 

4. Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, Band 8: Die Landstreitkräfte Nr. 201-280. 2. Auflage. Osnabrück 1973
Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen, 3 Bände, Podzun-Verlag
Schematische Kriegsgliederungen 1939 - 1945 BA/MA RH 2/348 bis RH 2/355; RH 2/356K und R 2/769
Kriegstagebücher und sonstige Unterlagen BA/MA RH 26-217/
Kriegsgliederungen der 18. Armee RH 20-18/
Kriegsgliederungen der 16. Armee RH 20-16/