Böhmer-von Emmich, Friedrich Julius Heinrich Emil

 

* 11. April 1874, Düsseldorf

† 26. Oktober 1952, Hannover

 

 

Friedrich Böhmer war der älteste Sohn des Infanterieoffiziers Oberstleutnant a.D. Friedrich Otto Robert Franz Böhmer und dessen Ehefrau Julie, geborene Wolters. Er trat Mitte April 1893 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Rheinisches Husaren-Regiment Nr. 9 nach Trier. Bei diesem wurde er am 18. November 1893 zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1894 zum Sekondeleutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den gleichen Tag datiert. Als solcher wurde er dann als Eskadronoffizier in der 2. Eskadron vom 2. Rheinisches Husaren-Regiment Nr. 9 in Trier eingesetzt. Mit dieser Eskadron bezog er mit dem gesamten Regiment am 27. September 1896 den neuen Standort Nikolauskaserne in Straßburg im Elsaß. Dort wurde er am 1. Januar 1899 durch die Umbenennung seines Dienstgrades zum Leutnant ernannt. Als solcher wurde er jetzt als Eskadronoffizier in der 4. Eskadron vom 2. Rheinisches Husaren-Regiment Nr. 9 in Straßburg im Elsaß eingesetzt. Im Herbst 1899 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant von Jena zum Adjutant seines Regiments am gleichen Standort ernannt. Diese Funktion behielt er für vier Jahre. Am 11. Juni 1903 wurde er zum 1. Oktober 1903 für seine Generalstabsausbildung als einer der Vertreter vom XV. Armeekorps zur Kriegsakademie nach Berlin einberufen. Sein Nachfolger als Regimentsadjutant wurde Leutnant Klotz. Während der Zeit auf der Kriegsakademie wurde er am 22. Mai 1904 zum Oberleutnant befördert. Nach seiner Rückkehr von der Kriegsakademie im Sommer 1906 wurde er als Eskadronoffizier in der 5. Eskadron vom 2. Rheinisches Husaren-Regiment Nr. 9 in Straßburg im Elsaß eingesetzt. Im Frühjahr 1908 wurde er in gleicher Funktion in der 2. Eskadron seines Regiments am gleichen Standort verwendet. Im Frühjahr 1909 war er Eskadronoffizier in der 1. Eskadron seines Regiments. Am 22. Dezember 1909 wurde er unter Versetzung zum Braunschweigisches Husaren-Regiment Nr. 17 zum überzähligen Rittmeister befördert. Zum 20. April 1910 wurde er als Nachfolger von Major Freiherr von Recum zum Chef der 5. Eskadron vom Braunschweigisches Husaren-Regiment Nr. 17 in Braunschweig ernannt. Er heiratete am 19. April 1910 (standesamtlich) und 20. April 1910 (kirchlich) die fast siebeneinhalb Jahre jüngere Annie Hedwig Adele Auguste Olga Emmich, ältestes Kind des Kommandierenden General vom X. Armeekorps Generals der Infanterie Albert Theodor Otto Emmich, in Hannover. Am 10. Mai 1911 wurde sein Sohn Otfried Julius Heinrich Emil Karl Böhmer in Braunschweig geboren. Am 19. Februar 1913 wurde seine Tochter Gisela Elsa Julia Frieda Böhmer in Braunschweig geboren. Auch kurz vor der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg wurde er noch als Eskadronchef der 5. Eskadron im Braunschweigisches Husaren-Regiment Nr. 17 in Braunschweig eingsetzt. Über seine Zeit im Krieg ist nicht viel bekannt. Sein Sohn Otfried Böhmer starb am 3. Oktober 1915 als Kleinkind in Hannover. Am 22. März 1916 wurde er zum Major befördert. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch viele andere Orden verliehen. Nach dem Krieg wurde er nach einer gewissen Zeit im Freikorps im Jahr 1919 als Major in das vorläufige Reichsheer übernommen. Bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er als Major und 1. Adjutant (IIa) zum Stab der 3. Kavallerie-Division in Kassel. Auch bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 blieb er weiter als IIa eingesetzt. Am 18. Dezember 1920 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festgelegt. Am 31. Oktober 1921 wurde seine Tochter Elisabeth-Luise Emilie Hedwig Böhmer in Kassel geboren. Mitte Juni 1922 wurde er als Nachfolger von Oberst Richard von Graberg zum Kommandeur vom 9. (Preußisches) Reiter-Regiment in Fürstenwalde ernannt. Er erhielt zu dieser Zeit anscheinend die Erlaubnis hinter seinem Namen noch das von Emmich anzufügen, wodurch er in der Rangliste als Oberstleutnant Böhmer-von Emmich verzeichnet ist. Am 31. März 1925 wurde er aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurde ihm der Charakter als Oberst verliehen. Sein Nachfolger als Kommandeur vom 9. (Preuß.) Reiter-Regiment in Fürstenwalde wurde Oberstleutnant Karl Bahrdt. Seinen Lebensabend verbrachte er in Hannover. Spätestens ab 1927 wohnte er in der 3. Etage der Gretchenstraße 28 in Hannover und hatte die Telefonnummer 3329. Von 1930 bis 1938 wohnte er im Erdgeschoss der Hammersteinstraße 6 in der gleichen Stadt und hatte die Telefonnummer 63329. Er wurde in der Reichswehr nicht noch einmal verwendet. Ab 1939 wohnte er in der 2. Etage der Podbielskistraße 21 in Hannover und hatte die gleiche Telefonnummer. Er wurde aber in der Wehrmacht wieder mobilisiert, denn im Adressverzeichnis von Hannover ist er im Jahr 1941-1943 als Oberst z.V. Böhmer von Emmich verzeichnet. Diese Adresse behielt er auch bis zu seinem Tode als Wohnsitz. Am 25. Februar 1949 starb seine Ehefrau in Hannover. Er selbst starb zweieinhalb Jahre später und wurde auf dem Stadtfriedhof Engesohde in Hannover beerdigt.

 

Literatur und Quellen:
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1894, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1894
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Prem.-Lieut. Klaus von Bredow, Geschichte des 2. Rheinischen Husaren-Regiments Nr. 9 Mittler-Verlag, 3. Auflage mit Erweiterung für 1871-1899 von Leutnant Friedrich Böhmer, Berlin 1899