Panzer-Ersatz-Abteilung 100
Panzer-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung 100

 

Feldpostnummern ab 1942: gestrichen am 12. Februar 1945

Einheit Feldpostnummer
Stab 44594 A
1. Kompanie 44594 B
2. Kompanie 44594 C
3. Kompanie 44594 D

 

Die Panzer-Ersatz-Abteilung 100 wurde am 30. April 1941 in Schwetzingen aufgestellt und bestand aus dem Stab (inkl. des Nachr.- und Werkstatt-Zuges), sowie 3 Kompanien. Die Abteilung unterstand der Division 172 im Wehrkreis XII und war somit Teil des Ersatzheeres im Deutschen Reich. Am 17. April 1942 wurde die Abteilung nach Versailles in Frankreich verlegt und ab dem 6. Mai 1942 unterstand die Abteilung dem Kommandeur der Schnellen Truppen XII (ab 1. April 1943 in Kommandeur der Panzertruppen XII umbenannt). Am 20.12.1942 wurde Major d.Res. Otto Bardtenschlager der neue Kommandeur der Abteilung. Im April 1943 wurde die Abteilung zur Pz.Ers.u.Ausb.Abt.100 umbenannt. Die Abteilung wurde ab dem 7. Mai 1944 auf die Halbinsel Cotentin verlegt und unterstand ab dem 8. Mai 1944 dem LXXXIV. AK. Der Gefechtsstand der Abteilung war zunächst in Apperville (7 km nordwestlich Carentan). Die 1.Kp. wurde in Baupte (hiervon der Werkstatt-Zug in Carentan), die 2.Kp. in Coigny sowie die 3.Kp. in Auvers untergebracht. Die Abteilung wurde am 13. Mai 1944 der 91.LLD direkt unterstellt (taktisch sowie wirtschaftlich). Der Stab der Abteilung wurde am 14. Mai 1944 nach Franquetot verlegt. Am 18.5.1944 hatte die Abt. eine personelle Stärke von insgesamt 664 Soldaten und hatte im Rahmen der Ausbildung folgende Panzer zur Verfügung: 14 Renault R-35, 8 Hotchkiss, 1 Somua, 1 Char B2, 1 Panzerkampfwagen III. Zusätzlich hatte sie 3 leichte französische Panzer mit 3,7 cm Kanonen, welche in der Stabskompanie eingesetzt waren. Hierbei handelte es sich wahrscheinlich um die französischen Panzer FT-17. Somit bestand die 1.Kp. und 3. Kp. offiziell aus 2 Schtz.Zgn., 1 Pz.Zug sowie 5 3,7cm-PAK. Die 2.Kp. bestand aus Pz.Zgn. zu je 5 Pz.Kw., sowie 6 3,7cm-PAK. Gemäß der Aktennotiz des Ia der 91.LLD vom 15. Mai 1944 besaß die Abteilung lediglich 17 einsatzfähige Panzer, sowie 10 Panzer mit begrenztem Fahrbereich, welche allesamt zu einer Pz.Kp. (3.Kp.) zusammengefasst wurde. Die beiden übrigen Kompanien (1. und 2. Kp.) konnten lediglich nur als Schützenkompanie eingesetzt werden. Aufgrund der bisherigen geringen Ausbildungzeit (6 - 8 Wochen) sowie der zusätzlichen Aufgaben der Abt. (Ausbau der Feldstellungen, Spargelsetzen sowie Waffen- und Kfz-Pflege), konnte der Kampfwert der Abteilung allgemein nur als sehr gering angesehen werden. Nach Beginn der alliierten Invasion wurde die Pz.Ers.u.Ausb.Abt.100 zusammen mit dem nun verstärkten Gren.Rgt.1057 zum Angriff auf den amerik. Brückenkopf bei La Fiere eingesetzt. Die Problematik bestand hier drin, dass die Abt. lediglich entlang einer schmalen Straße innerhalb eines von den deutschen Truppen überschwemmten Gebietes angreifen konnte. Die Abt. konnte sich somit taktisch bedingt nicht in der Breite entfalten und griff, mit max. zwei Panzern frontal versetzt, auf der Straße zwischen Etienville - St. Mere-Eglise in Richtung Osten an. Somit war die Abwehr des deutschen Angriffs durch die eingegrabenen amerikanischen Fallschirmjäger (ausgestattet mit Panzerabwehrwaffen) einfach durchzuführen. Hierbei erlitt die Abt. starke Verluste an Panzern und Personal und wurde verlustbedingt bei keinem folgenden deutschen Angriff mehr eingesetzt und ging in die infanteristische Verteidigung über. Am 13. Juni 1944 wurde die Abteilung auf der Linie Etienville - Baupte bei der Ortschaft Beuzeville verstärkt durch amerikanische gepanzerte Verbände angegriffen und zurückgedrängt. Zur Sicherung der HKL wurde ein Btl. der 77.ID eingeschoben. Im Tagesbericht des AOK 7 vom 15. Juni 1944 wird der Einsatz der Abteilung wie folgt beschrieben: „Pz.Ers.Ausb.Abt.100 hat starke Ausfälle und infolge ungünstiger Ausbildung und Ausstattung versagt. Die Abteilung kann nicht mehr als Kampftruppenteil bezeichnet werden. ... Das Versagen der Pz.Ers.Ausb.Abt.100 ist darauf zurückzuführen, dass ein großer Teil des Ersatzes Ausländer ist, und dass die Abt. noch nicht fertig Am 1. Juli ausgebildet war. Der Kommandeur ist festgenommen.“. 1944 wurde die Abteilung durch den Oberbefehlshaber West aufgelöst. Das Personal verblieb jedoch nachweislich weiter bei der 91.LLD und wurde rein infanteristisch eingesetzt. Am 25. September 1944 wurde die le.Pz.Kp. der Pz.Ers.u.Ausb.Abt.100 [Anm.: 1. oder 3.Kp.] in die Pz.Aufkl.Abt.9 der 9. Pz.Div. eingegliedert und galt somit als aufgelöst. Der ehemalige Kommandeur Major der Res. Otto Bardtenschlager wurde am 15.10.1944 nach einem längeren Genesungsurlaub aus der Wehrmacht entlassen.

 

Die Ersatz-Abteilung nahm unter anderem für folgende Einheiten die Ersatzgestellung wahr:

Panzer-Brigaden: 100; 101

Panzer-Abteilungen: 202; 205; 206; 211; 212; 213; 214; 223

Panzer-Regimenter: 100; 201; 202; 203; 204

Kommandeure:

20. Dezember 1942: Major der Reserve Otto Bardtenschlager

 

Literatur und Quellen:

Die Geschichte der 91. Luftlande-Division