Gebirgsjäger-Regiment 144

 

Feldpostnummern ab 1942: Die Einheiten wurden als Teile vom Gebirgsjäger-Regiment 144 in der Feldpostübersicht eingetragen.

Einheit Feldpostnummer
Regimentsstab 05450
Stabskompanie 05450 A
Stab I. Bataillon 08825 A
1. Kompanie 08825 B
2. Kompanie 08825 C
3. Kompanie 08825 D
4. Kompanie 08825 E
5. Kompanie 08825 F
Stab II. Bataillon 09469 A
6. Kompanie 09469 B
7. Kompanie 09469 C
8. Kompanie 09469 D
9. Kompanie 09469 E
10. Kompanie 09469 F
Stab III. Bataillon 10274 A
11. Kompanie 10274 B
12. Kompanie 10274 C
13. Kompanie 10274 D
14. Kompanie 10274 E
15. Kompanie 10274 F
16. Kompanie 06114
Kolonne 07084

Das Gebirgsjäger-Regiment 144 wurde am 2. März 1942 auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr, im Wehrkreis XIII, aufgestellt. Das Regiment entstand aus dem Stab vom Gebirgsjäger-Regiment 100 und Abgaben vom Gebirgsjäger-Regiment 85 und Gebirgsjäger-Regiment 100. Das Regiment unterstand nach der Aufstellung der 3. Gebirgs-Division. Sofort nach der Aufstellung wurde das Regiment Anfang März 1942 von Grafenwöhr nach Hamburg, im Wehrkreis X, verlegt. Dort wurde das Regiment verladen und per Schiff nach Kristiansand, in Norwegen, verschifft. Es wurde in den Orten Lillehammer, Hamar, Gjövik, Elverum und Stören einquartiert. Im August 1942 verlegte das Regiment per Schiff nach Hangoe. Von dort aus marschierte es in den Bereich der 11. Armee in den Raum Mga vor Leningrad. Am 28. September 1942 marschierte das Regiment in seinen Bereitstellungsraum. Am 29. September 1942 begann der Angriff auf die bei Gaitolowo eingekesselten sowjetischen Truppen. Bis zum 1. Oktober 1942 wurden diese vernichtet oder gefangen genommen. Anfang Oktober 1942 kehrte das Regiment nach Mga zurück. Nach der Auffrischung des Regiments wurde es auf die Bahn verladen und nach Süden in den Raum Millerowo verlegt. Das Regiment hatte die Stadt, in der sich umfangreiche Verpflegungsdepots befanden, vor den durchgebrochenen sowjetischen Truppen zu schützen. Am 23. Dezember 1942 hatte die Rote Armee die Stadt erreicht. Nachdem der erste sowjetische Angriff auf die Stadt am 24. Dezember 1942 fehlschlug, wurde die Stadt am 25. Dezember 1942 von der Roten Armee eingeschlossen.

Am 15. Januar 1943 war die Lage der Verteidiger aussischtslos geworden und  und der Ausbruch nach Westen begann. Unter schweren Gefechten kämpfte sich das Regiment bis zum Donez und den eigenen Linien bei Woroschilowgrad durch, das am 18. Januar 1943 erreicht wurde. Hier wurde das Regiment in eine Stellungsfront beiderseits der Rollbahn Woroschilowsk - Woroschilowograd eingereiht. Am 28. März 1943 war die Division endlich wieder vollständig versammelt. Hier kam es zum Stellungskrieg, der sechs Monate andauern sollte. Am 17. Juli 1943 wurden Teile des Regiments im Abschnitt der 304. Infanterie-Division eingesetzt, um einen sowjetischen Durchbruch im Raum zwischen Malo Nikolajewka und Schterowka zu bereinigen. Die Schlacht tobte bis zum 22. Juli 1943. Ende August 1943 begann die russische Offensive auf das Donez-Becken. Das Regiment wurde von der Wucht der Angriffe immer weiter nach Westen zurückgedrängt. Am 9. September 1943 wurde die sog. "Eidechsen"-Stellung erreicht. Am 13. September 1943 wurde die Zwischenstellung im Abschnitt Antonowka - Selenoplje - Ssloadko - Wodnaja erreicht, am 14. September 1943 das Westufer des Gaitschul und am 16. September 1943 das Westufer des Konka. Am 20. September 1943 wurde dann die vorbereitete "Wotan"-Stellung bezogen. Bis zum 26. September 1943 hatte das Regiment hier etwas Ruhe. Dann brach die sowjetische Offensive auch hier wieder los. Und so gelang es dem Regiment, die Stellungen zu verteidigen. Am 9. Oktober 1943 begannen die sowjetischen Angriffe erneut. Die Frontlinie geriet wieder in Bewegung. Bis zum 14. November 1943 wurde das Regiment in den Brückenkopf von Nikopol zurückgedrängt. Doch auch hier blieb keine Zeit zur Ruhe, denn bereits am 20. November 1943 griff die Rote Armee auch diese neue Linie an. Doch bis Ende November 1943 konnten die Linien gehalten werden. Anfang Dezember 1943 beendete die Schlammperiode die sowjetische Offensive.

Anfang Februar 1944 war es der Roten Armee gelungen, in den Nikopol-Brückenkopf einzubrechen. Daraufhin wurde die 3. Gebirgs-Division nach Westen zurückgenommen. Doch die Rote Armee war schneller und die 3. Gebirgs-Division wurde eingekesselt. Bis zum 12 Februar 1944 gelang es, nach Krassnyj bei Nikolajew auszubrechen. Hier wurde das Regiment zur Verteidigung des Ingulez eingesetzt. Diese Abwehrkämpfe dauerten bis zum 13. März 1944. Am 7. März 1944 begann der Rückzug auf Nowo Ssergejewka. Die 3. Gebirgs-Division wurde von feindlichen Einheiten überflügelt und konnte bis zum 18. März 1944 zum Bug durchbrechen. Dort wurde die Division im Raum von Tschitschekleja bis nach Dimitrijewka eingesetzt. Am 29. März 1944 startete das Unternehmen "Alphabet", das Absetzen zum Dnjestr, was eine Marschleistung von 300 km innerhalb von 12 Tagen bedeutete. Doch das Regiment hatte schwerste Verluste zu beklagen und bestand im Grunde nur noch als Kampfgruppe. Bis zum 8. Juni 1944 wurde das Regiment an die Moldau zurückgedrängt. Im August 1944 drang die Rote Armee weiter vor. Am 25. August 1944 wurde Draceni geräumt. Das Regiment wurde zum Schutz des Bistritz-Tals eingesetzt. Am 7. September 1944 musste Bistricioara aufgegeben werden. Bis Ende Oktober 1944 erreichte das Regiment über den Aurelpaß die Theiß.

Im letzten Kriegsjahr stand das Regiment im Abwehrkampf in der Hohen Tatra, bei Jablunkau und Freistadt, später zogen sich die Reste der 144er über Olsa, Neutitschein bis in das Gebiet südlich von Olmütz zurück, dort war der Krieg für das Regiment beendet, am 8. Mai 1945 legten die ostmärkischen Jäger ihre Waffen nieder.

Für die Ersatzgestellung des Regiments war das Gebirgsjäger-Ersatz-Bataillon I./137 zuständig.

Regimentskommandeure:

Oberst Friedrich Friedmann (1942/43)

Major Dittman - 7. September 1943

Oberstleutnant Albert Graf von der Goltz 7. September 1943 - 12. September 1943

Major Dropmann 12. September 1943 -

Oberst Anton Lorch (1944), (1944/45)

 

Bataillonskommandeure

I. Bataillon:

Hauptmann der Reserve Karl Hechenberger (1944)

 

II. Bataillon:

Hauptmann Franz List (1942/43)

Hauptmann Kurt Körber (1943)

Major Max Kloß (1944)

 

III. Bataillon:

Hauptmann Hans-Albert Kallien (1943)

Hauptmann Herbert Kowalewsky (1943)

Hauptmann Herbert Hodurek (1944) m.F.b.

Hauptmann Martin Neuner (1944), (1945)