Kennung | ursprüngliche Kennung | Bauwerft | Stapellauf | Indienststellung | Schicksal |
T 139 / Pfeil / T 139 | S 139 | Schichau-Werke | 12. November 1906 | 6. Juli 1907 |
S 139 lief am 12. November 1906 bei den Schichau-Werken vom Dienst und wurde am 6. Juli 1907 erstmalig in Dienst gestellt. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges war es der II. Torpedoboots-Flottille zugeteilt. Später war es dann der IV. Torpedobootsflottille in der Ostsee zugeteilt. Am 24. September 1917 wurde das Boot in "T 139" umbenannt. Nach dem Krieg wurde "T 139" von der Reichsmarine übernommen und ab dem 10. September 1920 der I. Flottille zugeteilt. Am 20. Januar 1924 außer Dienst gestellt, wurde es am 3. März 1925 erneut in Dienst und dm 8. April 1927 wieder außer Dienst gestellt. Am 3. August 1927 wurde das Boot dann aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und zum Fernlenkboot und Schnellschlepper umgebaut. Noch 1927 erhielt es den Namen "Pfeil" und wurde beim Fernlenkverband eingesetzt. Am 28. September 1939 schied es aus dem Verband aus und wurde am 1940 als Torpedofangboot eingesetzt. 1944 war es bei der 24. Unterseeboots-Flottille eingesetzt. Das Schicksal des Bootes ist unbekannt. |
T 141 / Blitz | S 141 | Schichau-Werke | 7. Februar 1907 | 9. September 1907 | Das Torpedoboot "S 141" lief am 7. Februar 1907 bei der F. Schichau-Werft in Elbing vom Stapel und stellte am 9. September 1907 erstmals in Dienst. Bis in das Jahr 1916 war das Boot bei den Torpedobootsverbänden eingesetzt und kam anschließend zum Küstenschutz. Am 24. September 1917 wurde das Boot in "T 141" umbenannt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Boot in die Reichsmarine übernommen. Am 15. März 1927 außer Dienst gestellt, wurde das Boot am 3. August 1927 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und zum Fernlenkboot und Schnellschlepper umgebaut. Noch 1927 erhielt es den Namen "Blitz" und wurde beim Fernlenkverband für das Fernlenkschiff "Zähringen" eingesetzt. Am 28. April 1933 wurde das Boot außer Dienst gestellt, verkauft und in Wilhelmshaven abgewrackt. |
T 143 | S 143 | Schichau-Werke | 6. April 1907 | 12. Oktober 1907 | Das Boot wurde 1930 zum Abbruch verkauft. |
T 144 | S 144 | Schichau-Werke | 27. April 1907 | 3. Dezember 1907 | Das Boot diente nach dem Ersten Weltkrieg als Tender und wurde 1929 zum Abbruch verkauft. |
T 146 | S 146 | Schichau-Werke | 3. August 1907 | 10. April 1908 | Das Boot wurde in der Reichsmarine als Schulboot eingesetzt und 1929 zum Abbruch verkauft. |
T 148 | S 148 | Schichau-Werke | 11. September 1907 | 18. März 1908 | Das Boot wurde 1920 grundüberholt. Die Brücke wurde vergrößert, die Schornsteine erhielten Aufsätze, und die alten 8,8 cm Tk L/35 Geschütze wurden unter Fortfall der 5,2 cm Tk durch zwei moderne 8,8 cm Tk L/45 C/1913 ersetzt. T 148 wurde am 31. März 1921 bei der 2. Torpedoboot-Flottille in der Nordsee als Materialreserve eingestellt und 1923 in den aktiven Bestand übernommen. Ab dem 26. Januar 1924 war der spätere Admiral Kurt Fricke Kommandant des Bootes. Mit dem Zulauf der neuen Torpedoboote der Raubtier-Klasse wurde T 148 am 8. Oktober 1928 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen, aber erst 1935 in Wilhelmshaven abgewrackt. |
T 149 | S 149 | Schichau-Werke | 19. Oktober 1907 | 27. Juli 1908 | Das Schiff wurde von der Reichsmarine übernommen und später abgewrackt. |
T 151 / Komet / T 151 | V 151 | AG Vulcan | 14. September 1907 | 29. Februar 1908 |
Das Torpedoboot "V 151" lief am 14. September 1907 bei der AG Vulcan-Werft in Stettin vom Stapel und wurde am 29. Februar 1908 erstmals in Dienst gestellt. Es nahm innerhalb der Torpedobootsstreitkräfte am Ersten Weltkrieg teil und wurde am 24. September 1917 in "T 151" umbenannt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Boot von der Reichsmarine übernommen und von 1923 bis 1933 innerhalb der Torpedobootsflottillen eingesetzt. Anschließend folgte der Einsatz bei der 1. Minensuchflottille. Am 12. März 1937 wurde das Boot in "Komet" umbenannt, desarmiert und zum Fernlenkboot und Schnellschlepper für das Fernlenkschiff "Hessen" umgebaut. 1939 wurde das Boot durch "T 123" ersetzt und wieder in "T 151" umbenannt. Anschließend wurde es als Torpedofangboot eingesetzt. Nach Kriegsende wurde es dem Deutschen Minenräumdienst zugeteilt. 1946 wurde es US-Beute und 1948 in Bremen abgewrackt. |
T 152 | V 152 | AG Vulcan |
11. Oktober 1907 |
14. April 1908 |
Das Boot wurde von der Reichsmarine übernommen und 1935 abgewrackt. |
T 153 | V 153 | AG Vulcan |
13. November 1907 |
9. Mai 1908 |
Das Boot wurde von der Reichsmarine übernommen. Ab 1938 wurde es als E-Meßschulboot "Eduard Jungmann" eingesetzt. Nach Kriegsende wurde es dem Deutschen Minenräumdienst zugeteilt. 1946 wurde es US-Beute, als Bojenboot eingesetzt und 1949 abgewrackt. |
T 154 | V 154 | AG Vulcan |
19. Dezember 1907 |
5. Juni 1908 |
Das Boot wurde von der Reichsmarine übernommen und 1935 abgewrackt. |
T 155 | V 155 | AG Vulcan |
28. Januar 1908 |
25. Juni 1908 |
Das Boot wurde von der Reichsmarine übernommen und ab 1936 als Tender und Torpedofangboot eingesetzt. Am 22. April 1945 wurde das Boot in Swinemünde versenkt und später abgewrackt. |
T 156 | V 156 | AG Vulcan |
29. Februar 1908 |
21. Juli 1908 |
Das Boot wurde ab 1936 als Torpedofangboot eingesetzt. 1944 wurde es in "Bremse" umbenannt und in Norwegen eingesetzt. Am 3. Mai 1945 wurde es in Kiel versenkt und später abgewrackt. |
T 157 | V 157 | AG Vulcan |
29. Mai 1908 |
27. August 1908 |
Das Boot wurde ab 1936 als Torpedofangboot eingesetzt. Es lief am 22. Oktober 1943 um 17.25 Uhr vor Weichselmünde auf eine Mine und sank ohne Verluste. Später gehoben und abgewrackt. |
T 158 | V 158 | AG Vulcan |
23. Juni 1908 |
8. Oktober 1908 |
Das Boot wurde ab 1936 als Torpedofangboot eingesetzt. Am 15. Juni 1946 wurde es russische Beute und als "Prozorlivyj" in Dienst gestellt. Um 1950 wurde es schließlich abgewrackt. |
T 168 | S 168 | Schichau-Werke |
16. März 1911 |
26. August 1911 |
Bereits 1921 in Kiel zum Abbruch verkauft. |
T 175 | G 175 | Germaniawerft |
24. Februar 1910 |
4. Dezember 1910 |
1926 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und zum Abbruch verkauft |
T 185 / Blitz | V 185 | AG Vulcan |
9. April 1910 |
20. September 1910 |
Das Boot "V 185" lief am 9. April 1910 bei der AG Vulcan-Werft in Stettin vom Stapel und wurde am 20. September des gleichen Jahres in Dienst gestellt. Es gehörte bis 1918 den Torpedobootsverbänden an und trat dann zur Geleitflottille über. Am 24. September 1917 wurde es in "T 185" umbenannt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Boot von der Reichsmarine übernommen und weiterhin als Torpedoboot eingesetzt. Am 4. Oktober 1932 wurde das Boot außer Dienst gestellt und am 4. Oktober 1932 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen. Anschließend wurde das Boot als Ersatz für "Blitz" (T 141) zum Fernlenkboot und Schnellschlepper umgebaut und löste dieses Boot 1933 ab. Dabei übernahm es auch den Namen "Blitz". Das Boot führte sowohl das Fernlenkschiff "Zähringen" als auch die "Hessen". Das Boot wurde 1945 sowjetische Beute und als "Vystrel" wieder in Dienst gestellt. Verbleib unklar. |
T 190 | V 190 | AG Vulcan |
12. April 1911 |
5. August 1911 |
Das Boot wurde nach Ende des Ersten Weltkrieges in die III. Nordsee-Torpedobootsflottille in die vorläufige Reichsmarine und dann 1920 auch in die Reichsmarine selbst übernommen. Im Juli 1927 begleitete das Boot das alte Linienschiff "Hessen" beim ersten Besuch eines deutschen Kriegsschiffs nach dem Ersten Weltkrieg in der Freien Stadt Danzig. 1923 wurde das Boot modernisiert; dabei wurde die Back verlängert und die Antriebsanlage auf Öl umgestellt. Der Umbau zum Versuchsboot erfolgte 1928. Das Boot erhielt größere Aufbauten und die ursprüngliche Bewaffnung wurde gegen ein 10,5-cm-Utof-Geschütz und eine 37-mm-Flak ausgetauscht. Das Boot diente nunmehr als Schul- und Versuchsboot beim Versuchsverband des Sperrversuchskommandos (SVK). Am 29. August 1938 wurde es umbenannt in "Claus von Bevern". Als die Kriegsmarine im April 1940 jedes verfügbare Schiff benötigte, um die deutschen Invasionstruppen beim Unternehmen Weserübung nach Norwegen und Dänemark zu transportieren, gehörte die "Claus von Bevern" zur Kriegsschiffsgruppe 7, die am Morgen des 9. April die dänischen Hafenstädte Nyborg auf Fünen und Korsör auf Seeland besetzte. Die Kriegsschiffsgruppe 7 bestand aus dem Linienschiff "Schleswig-Holstein", den drei Versuchsbooten "Claus von Bevern", "Nautilus" und "Pelikan", den Transportern "Campinas" (4541 BRT) und "Cordoba" (4611 BRT), zwei Schleppern sowie der B.S.O.-Schulflottille mit sechs umgerüsteten Fischdampfern. Die drei Versuchsboote transportierten dabei eine Kompanie des Infanterieregiments 326 und eine kleine Funkstaffel der Nachrichten-Abteilung 235 nach Nyborg, die den dortigen Hafen besetzten. Im Dezember 1945 als Kriegsbeute den USA zugesprochen und im März 1946 im Skagerrak versenkt. |
T 196 | G 196 | Germaniawerft |
24. Mai 1911 |
2. Oktober 1911 |
Das Boot wurde von der Reichs- und Kriegsmarine als Schulboot genutzt. Seit 1938 war es Führerboot der Minensucher. Am 27. Dezember 1945 wurde das Boot sowjetische Beute und als "Pronzitelnyj" in Dienst gestellt. Später abgewrackt. |
(Anmerkung: Die Liste beinhaltet nur die in die Reichsmarine übernommenen Einheiten)
Standardverdrängung | Einsatzverdrängung | Länge über alles | Breite | |
T 139 - T 149 |
533 Tonnen | 684 Tonnen | 70,4 m | 7,8 m |
T 151 - T 196 |
684 Tonnen | 875 Tonnen | 74 m | 8 m |
Tiefgang | Antrieb | Fahrstrecke | Besatzung | |
T 139 - T 149 |
3,1 m | Dreifach-Expansionsmaschinen, 2 Schrauben, 10000 PS, 30 kn | 1.830 sm bei 17,0 kn, 390 sm bei 24,0 kn | 80 |
T 151 - T 196 |
3 m | 2 Dampfkessel, 2 Dampfmaschinen, 2 Schrauben, 11000 bis 19000 WPS, 30 bis 34 kn | 900 bis 1300 sm bei 17 kn, ca. 400 sm bei 30 kn | 80 - 85 |
Entwurf
Die Großen Torpedoboote des Typs 1906 waren eine Reaktion auf die Entwicklungen der britischen Marine mit ihren Zerstörer-Neubauten bzw. der französischen Marine mit ihren Hochsee-Torpedobooten. Daher begann man auch im Deutschen Reich mit dem Bau von wesentlich seefähigeren Booten, die eine höhere Seeausdauer bei einer verstärkten Bewaffnung besaßen.
Abänderungen
Die Boote wurden nach dem Ersten Weltkrieg modernisiert und im Laufe ihrer Verwendung immer weiter abgeändert. Spätestens Ende der 20er Jahre waren die meisten Boote entweder schon abgewrackt oder zu vollkommen anderen Verwendungen umgebaut worden. So wurde z.B. bei T 148 die Brücke vergrößert, die Schornsteine erhielten Aufsätze und die alten 8,8-cm Geschütze wurden unter Fortfall der 5,2-cm Tk durch zwei moderne 8,8-cm Tk L/45 C/1913 ersetzt.