Junkers Ju 288

 

1939  wurde vom Technischen Amt des Reichsluftfahrtministeriums der "Bomber B" ausgeschrieben. (Das Projekt "Bomber A" war die bei Heinkel zu entwickelnde He 177) Er sollte eine Höchstgeschwindigkeit von 600 km/h besitzen, eine Reichweite von 3.600 km und eine Nutzlast von 2.000 kg bei  einer Höchstnutzlast von 6.000 kg. Neben Junkers beteiligte das RLM noch die Firmen Arado, Dornier, Focke-Wulf und Heinkel an der "Bomber-B"-Ausschreibung. Heinkel und Arado schieden mit ihren Projekten P 1035 und E 340 relativ früh aus. Dornier brachte am 8. September 1943 die Do 317 V1 in die Luft, nachdem sie längere Zeit nur mit geringer Dringlichkeit bearbeitet worden und zeitweise ganz zurückgestellt worden war. Als schärfster Konkurrent für die Junkers Ju 288 erwies sich das Projekt von Focke-Wulf, die Fw 191. Insgesamt wurden immerhin drei Prototypen gebaut. Wegen der Überlastung durch die Fertigung der Focke-Wulf Fw 190 wurde auch dieses Projekt schließlich eingestellt, so dass die Junkers Ju 288 als Sieger dieser Ausschreibung hervorging.
Bei Junkers begannen Anfang Juni 1938, ausgehend auf dem Projekt EF 78, die Planungsarbeiten. Als ersten Entwurf entstand ein sehr kleines Flugzeug mit einer Spannweite von 15,5 m, einer Länge von 15,3 m und einem zentralen Seitenleitwerk. Die Rumpfbreite betrug sogar nur 0,97 m. Durch die kleinen Abmaße sollten sich der Bau- und Betriebsstoffaufwand sowie im Einsatz die Gefahr des Abschusses verringern. Im August 1939 wurde das Projekt dann erstmals als "Junkers Ju 288" bezeichnet. Hervorzuheben ist, dass die Maschine trotz der Namensgleichheit nichts mit der Familie um die Junkers Ju 88 (Ju 88, Ju 188, Ju 388) zu tun hat.
Bis Mai 1940 hatte das Projekt folgenden Stand erreicht: 4 Mann Besatzung in Druckkabine, zweimotorige Bauweise, ferngesteuerte Abwehrwaffen im A-, B- und C-Stand, Sturzflugfähigkeit, kleinstmögliches Flugzeug,2 Jumo 222-Motoren. Flugstrecke 3.600 km bei 2.000 kg Bomben bei 450km/h. Höchstgeschwindigkeit 600 km/h. Bombenwurf im Horizontal-, Schräg- und Sturzangriff. Bei einer Besprechung mit dem RLM am 29. November 1939 wurde der Auftrag für den Bau von 20 V-Mustern erteilt. Durch neue Forderungen des RLM bezüglich Bewaffnung und Ausrüstung, die sich in erster Linie aus den Erfahrungen des Krieges ergeben hatten, mußte das Flugzeug in der Folgezeit vergrößert werden. Das Rumpfmittelstück erhielt einen Spant mehr und die Spannweite vergrößerte sich auf 18,35 m, um die Flächenbelastung zu verringern. Außerdem erhielt der Entwurf ein geteiltes Seitenleitwerk. Im Mai und Juni 1940 fanden weitere Attrappen-Besichtigungen durch das RLM statt. Bis Ende Juni 1940 waren die Bauzeichnungen für die V1 bis V3 ausgeliefert. Für die V4, die zu diesem Zeitpunkt als Serienmustermodell galt, liefen zusätzliche Konstruktiuonsarbeiten an, die sich aus den Attrappen-Besichtigungen ergeben hatten. Außerdem war absehbar, dass der Jumo 222-Motor nicht rechtzeitig bereit stehen würde, wodurch eine Umkonstruktion auf den BMW 801A notwendig wurde. Die Maschinen besaßen eine Druckluft-Höhenkammer. Die Tragfläche war als Einholmflügel mit Hilfsträger ausgeführt und in ein Mittelstück und zwei Außentragflächen unterteilt. Das Mittelstück wurde am Rumpf mit sechs Punkten und durch eine zusätzliche Schubverbindung zwischen Flügelhaut und Rumpfseitenwand abgeschlossen. Das Leitwerk bestand aus einem geteilten Seitenleitwerk und einem freitragenden Höhenleitwerk. Der Ruderausgleich erfolgte an Höhen- und Seitenleitwerk durch offenen Innenausgleich und federgesteuerte Hinterkante. Die Höhenflosse war mit der Hand und elektrisch verstellbar. Beim Fahrwerk war das Federbein mit den Laufrädern an Gabelrahmen schwenkbar angelenkt und wurde während des Einziehvorgangs mit Hilfe einer Steuerstange automatisch relativ zum Gabelrahmen geschwenkt. Damit faltete sich das Fahrwerk auf kleinstem Raum zusammen.
Am 23. November 1940 erfolgte dann unter Flugkapitän Siegfried Holzbaur und Flugingenieur Karl Wendt in Dessau der Erstflug der Junkers Ju 288 V1. Dabei zeigte sich eine viel zu geringe Stabilität um die Hoch- und besonders um die Querachse. Daraufhin wurde der Rumpf um 0,7 m verlängert und ein längeres, schneidenförmiges Rumpfende wurde eingesetzt. Außerdem wurde das Seitenleitwerk vergrößert. Mitte Januar 1941 konnte die V1 dann wieder im Flug getestet werden. Die Stabilität um die Hochachse hatte sich wesentlich verbessert, die Stabilität um die Querachse ließ aber weiterhin zu wünschen übrig. Die weiteren Veränderungen und Verbesserungen wurden dann an der V2 vorgenommen, während die V1 im ursprünglichen Zustand weiter getestet wurde. Nach einem Flug am 2. März 1941 gab es an Bord der V1 während des Landeanfluges eine Explosion. Dem Piloten Siegfried Holzbaur gelang die Landung der brennenden Maschine, alle vier Besatzungsangehörigen wurden leicht verletzt. Ursache des Brandes, der die Maschine unbrauchbar machte, war das Brechen einer Kraftstoffleitung.
Einen Tag zuvor, am 1. März 1941, hatte die V2 ihren Erstflug absolviert. Mit dieser Maschine wurde weiter an der Verbesserung der Längsstabilität gearbeitet. Zur Vorerprobung der zu diesme Zeitpunkt aktuellen, vergrößerten Baureihe Ju 288 B kam die V2 im August 1941 zum Umbau auf neue Außentragflächen in die Halle. Diese hatten eine Spannweite von 20,28 m mit einer um 5 m² vergrößerten Fläche. Außerdem erhielt die Tragfläche eine Pfeilung von 4°. Am 20. Juli 1942 wurde die V2 durch einen Landeunfall erheblich beschädigt, als sie über die Platzgrenze hinausrollte und das Fahrwerk brach. Während der anschließenden Reparatur baute man einen B-Stand mit zwei MG 131 und den Junkers-Fernrichtantrieb FA 15 ein. Im November 1942 wurde die Maschine an die E-Stelle Tarnewitz ab, wo sie bis März 1943 nachweisbar ist. Nach ihrer Rückkehr zu Junkers wurde die Maschine im Dezember 1943 verschrottet.
Die Junkers Ju 288 V3 hatte ihren Erstflug am 18. April 1941. Im November 1941 wurde die Bewaffnung, bestehend aus einer Hecklafette FHL 151/1 mit einem MG 151, dem Fernrichtantrieb FA 6 und dem Periskop PVSE-C 288/1 von Zeiss in Jena eingebaut. Im März 1942 war die V3 dann wieder flugklar und wurde ausgehend erprobt. Im Juni 1942 wurde in die V3 der B-Stand FDL-B 131/2 mit zwei MG 131 und FA 15 eingebaut. Gesteuert wurde die Anlage über ein Reflexvisier VSE-B 288. Mitte 1944 wurde die Maschine schließlich verschrottet.
Am 17. Mai 1941 hob die V4 zum Erstflug ab. Bei der V4 waren zum ersten Mal die Sturzflugbremsen eingebaut, und sie erhielt als erste Maschine eine Waffenanlage, bestehend aus dem Visier VSE-B 288, dem FA 15 und dem B-Stand FDL-B 131/2. Das Schicksal der Maschine nach November 1943 ist nicht geklärt.
Die Junkers Ju 288 V5 erhielt als erste Maschine dieser Serie den Jumo 222-Motor. Auf Grund von Schwierigkeiten mit den Motoren erfolgte der Erstflug der Maschine erst am 8. Oktober 1941. Im November 1943 wurde die Maschine in Beschuss-Versuchen verbraucht.
Mitte des Jahres 1940 stellte das RLM auf Grund der gemachten Kriegserfahrungen erneut neue Forderungen an den Bau der Junkers Ju 288. Dies betraf in erster Linie eine stärkere Bewaffnung sowie eine erhöhte maximale Bombenzuladung. Dadurch konnte die V5 nicht als Muster für die geplante Serienfertigung diesen, was zum Bau der V6 führte. Diese hatte eine vollkommen neue Tragfläche von 22,65 m Spannweite und einer Pfeilung von 4°. Die innere Landeklappe hatte den Stabilitätsausschnitt, wie er sich aus der Flugerprobung mit der V2 ergeben hatte. Der Rumpf war verlängert und in der Höhe vergrößert worden. Außerdem hatte man die Dachschale wegen des Visiereinbaus für den B-Stand anheben müssen. Wegen erneuten Problemen mit dem Jumo 222-Triebwerk erfolgte der Erstflug erst am 18. Januar 1942. Die Erprobung litt auch weiterhin an Motorenschwierigkeiten. Ende 1943 wurde die Maschine verschrottet.
Die V7 wurde wurde für Flattertests verwandt und flog am 30. Juli 1942 zum ersten mal. Da die Tests sehr riskant waren, hatte die Maschine einen Schleudersitz für den Piloten. Der Bordingenieur wurde eingespart, indem alle Abläufe automatisiert wurden. Außerdem war die Maschine mit dem BMW 801-Motor auegerüstet.
Die Junkers Ju 288 V8 wurde ab Juni 1942 erprobt und war wieder mit dem Jumo 222-Motor ausgerüstet. Der Erstflug erfolgte am 18. August 1942. Ende 1943 scheint die Maschine verschrottet worden zu sein.
Im Mai 1941 wurde die Junkers Ju 288 V9 als Musterflugzeug für die Großserie Ju 288 B vorgesehen und wegen der Dringlichkeit zeitlich vor die restlichen V-Maschinen der A-Serie gelegt. Seit Anfang 1942 befand sich das Flugzeug in der Endmontage und führte seinen Erstflug am 5. April 1942 durch, also zu einem Zeitpunkt, als die B-Serie längst abgesetzt war. Die V9 besaß als erste Ju 288 die breitere 4-Mann-Kanzel sowie ein vergrößertes Seitenleitwerk, das um rund 0,6 zurück versetzt worden war. Ausgerüstet war die Maschine mit dem Jumo 222, wodurch die Erprobung erneut unter Motorenproblemen litt. Ende April 1943 wurde die Maschine dann für die weitere Motorenentwicklung an Jumo abgegeben und dort bis Januar 1945 für Versuche mit der Jumo 222 A/B-2 genutzt.
Durch das Absetzen des Jumo 222 wurden die vorgesehenen Musterflugzeuge für die Baureihe Junkers Ju 288 V11 bis V13 kurzfristig zur Vorerprobung der Ju 288 C auf den Doppelmotor DB 606 umgebaut. Als letzte Maschine für die Ju 288 B wurde die V14 fertig gestellt, die am 5. November 1942 ihren Erstflug hatte. Auch diese Maschine wurde im April 1943 an Jumo verkauft und dort für die Triebwerkserprobung eingesetzt.
Der Bau der geplanten Maschinen V17 - V20, die ebenfalls als Musterflugzeuge für die Junkers Ju 288 B vorgesehen waren, wurde im Herbst 1941 abgebrochen. Ebenso verblieb die Fertigung der V15 und V16, die zeitweise als Erprobungsträger für die Ju 288 C vorgesehen waren.
Nach dem Absetzen des Jumo 288 wurde nach Wegen gesucht, das Projekt Junkers Ju 288 doch noch umzusetzen. Die Ju 288 war in der Vergangenheit aufgrund immer neuer Forderungen des Generalstabes größer und schwerer geworden. Es war abzusehen, dass die zu stärkerer militärischer Last anhalten würde. Dadurch schieden für die Motorisierung mit zwei Motoren die zur Verfügung stehenden Einzelmotoren für das Projekt nunmehr aus. Daher griff man jetzt auf den neu entwickelten Doppelmotor DB 606/610 zurück. Da diese Triebwerke erheblich schwerer waren als der Jumo 222, mussten die Tragfläche und das Fahrwerk verstärkt werden. Weiterhin forderte der Generalstab eine stärkere Panzerung und größere Bombenlast. Dadurch stieg das Fluggewicht von 18t auf 23 t. Darüber hinaus musste die 4-Mann-Kammer umkonstruiert werden, da nun die Bedienung aller Waffen mit Periskopvisieren und somit ferngesteuert gefordert wurde. Schließlich entwarf man noch ein vergrößertes Leitwerk und eine neue Triebswerkanlage für die Doppelmotoren mit entsprechender Anschlussebene am Flügel. Die ursprünglich als Musterflugzeug für die Junkers Ju 288 B vorgesehene V11 wurde daher nach Absetzen des Jumo 288 kurzfristig zur Erprobung des DB 606/610-Doppelmotors vorgesehen. Seit März 1942 befand sich die Maschine in der Endmontage und konnte am 9. Juli 1942 zum Erstflug abheben. Nach ausführlichen Erprobungsflügen erhielt die Maschine im April 1943 die B-Stand-Waffenanlage mit Periskop, Fernantrieb und Lafette. Im August 1943 folgte der Einbau des Bremsschirmes. Im Juni 1944 wurde die Maschine schließlich abgestellt.
Die zweite Maschine zur Vorerprobung der Junkers Ju 288 C war die V13, die am 4. Oktober 1942 ihren Erstflug absolvierte. Hier hatte man erste Verbesserungen an der Motorenanlage vorgenommen. An der V13 wurde zudem die Landeklappensicherung erprobt, eine automatische Einrichtung zur Bedienung der Landeklappen. Bei einem Testflug zur Erprobung der Höchstgeschwindigkeit stürzte die Maschine am 16. Mai 1943 bei Tornitz südlich von Barby ab. Bei der anschließenden Bruchlandung wurde die Maschine zerstört, die Besatzung wurde verletzt.
Das erste Musterflugzeug für die C-Serie war die V101, die am 30. Oktober 1942 ihren Erstflug absolvierte. Danach dienste das Flugzeug bis Ende 1943 hauptsächlich der Erprobung der Flugeigenschaften. Während der Erprobung erhielt die Maschine im April 1943 eine bemannte Heckstandattrappe mit vier MG 131. Außerdem wurde an der Maschine die elektrische Höhenflossen-Nachlauftrimmung erprobt.
Die V102, die ihren Erstflug am 31. Januar 1943 absolvierte, wurde parallel zur V101 zur Eigenschafts- und Motorerprobung eingesetzt. Die Maschine hatte als erste Ju 288 von Beginn an den DB 601, bestehend aus zwei DB 605 mit einer Leistung des Motors von 2.950 PS und erreichte bei Testflügen eine Geschwindigkeit von 630 km/h.
Im September 1942 beschloss das RLM, dass auf den Einbau einer Druckkammer in der Kabine verzichtet werden kann, da diese eine erhöhte Fertigungs- und Wartungsintensität erforderte. Weiterhin forderte das Waffenamt erneut den C-2-Waffenstand unter dem Hinterrumpf. Wieder einmal mußte bei Junkers umkonstruiert werden. Als Baureihenbezeichnungen wurden festgelegt: C-0 mit und C-1 ohne Druckkammer. Von der C-0 wurden nur die V101 und die V102 sowie drei 0-Serienflugzeuge, die nachträglich als V106 - V108 benannt wurden, gebaut.  Die V106 war die erste der drei fertig gestellten Ju 288 C-0-Maschinen. Sie absolvierte am 22. April 1943 ihren Erstflug  und wurde zur weiteren Erprobung der Flugeigenschaften eingesetzt. Dabei zeigte sich, dass eine weitere Verstärkung der Tragfläche notwendig war.
Die V107 startete am 20. Juni 1943 zu ihrem Erstflug. Anschließend wurde die Maschine zur Fahrwerkserprobung eingesetzt.
Als letzte Maschine der C-0-Reihe hob die V108 am 9. Oktober 1943 zu ihrem Erstflug ab. Diese Maschine besaß die komplette Waffenausrüstung, bestehend aus A-, B- und Heckstand mit den Periskopen und Fernrichtantrieben. Am 18. Dezember 1943 machte die Maschine in Dessau Bruch und wurde im Januar 1944 verschrottet.
Als erste Maschine für die Junkers Ju 288 C-1-Serie wurde die V103 gebaut. Sie dienste als Musterflugzeug für die neue Serie und besaß eine neu konstruierte Kabine. Diese war jetzt, wie vom RLM gefordert, nicht mehr als Druckkabine ausgelegt und dadurch filigraner gestaltet. Außerdem besaß die Maschine einen fernbedienten C-2-Stand mit zwei MG 131. Die V103 absolvierte ihren Erstflug am 23. Juli 1943 und wurde anschließend ausgiebig erprobt.
Im April 1943 fiel dann auch die Forderung des RLM zur Sturzflugfähigkeit weg, wodurch bei der nächsten Mustermaschine, der V104, die Sturzflugbremsen und alle damit zusammenhängenden Baugruppen entfernt wurden. Die V104 hob am 8. November 1943 zu ihrem Erstflug ab und diente in erster Linie der Erprobung des Serien-Mustereinbaues der Höhenflossen-Nachlauftrimmung. Daneben fanden noch Versuche mit der Seitenrudertrimmung statt, die bis März 1944 andauerten.
Das dritte aufgelegte Musterflugzeug Ju 288 C-1 , die V105, wurde zwar noch fertig gestellt, hob aber nicht mehr zu einem Erstflug ab.
Bei Junkers in Dessau wurde mit der Serienproduktion der Junkers Ju 288 C-1 begonnen und die erste Maschine befand sich im August 1943 in der Endmontage. Am 4. Dezember 1943 wurde die Maschine zum Endmontagewerk nach Bernburg überführt. Die nächste Maschine wurde anschließend nicht mehr fertig gestellt und diente nur noch zu Bruchversuchen. Vier weitere Maschinen waren beim Baustopp zwischen 85% und 98% fertig gestellt, zehn weitere Maschinen befanden sich in verschiedenen Stadien der Fertigung.

 

Junkers Ju 288 A-Reihe

Das einfache Laufwerk wurde zugunsten eines Doppelleitwerkes fallengelassen, die Jumo 222-Triebwerke erhielten eine aerodynamisch günstige Verkleidung mit geringem Durchmesser und kreisförmigem Querschnitt. Die Propellernabe wurde für den Kühlluftdurchtritt hohl gehalten. Die Triebwerksanschlüsse waren zur Verbesserung der Schwimmfähigkeit als absprengbare Schnelltrennstellen ausgebildet. Die dreiköpfige Besatzung sollte in einer voll verglasten Druckkabine im  Rumpfbug untergebracht werden.

Junkers Ju 288 B-Reihe

Bei den Prototypen erkannte  man, daß die projektierte Ausführung der Ju 288 zu klein geraten war. Deshalb wurde bereits 1940 mit der Vergrößerung des Musters zur Ju 288 B begonnen. Bei der völligen Neukonstruktion erhielt die B-Version weiterspannende Flügel, einen verlängerten  Rumpf und eine verbreiterte Druckkabine für die nun auf vier Mann gestiegene Besatzung. Der erste Prototyp der  B-Serie war die V-9 mit zwei Jumo 222 A/B-Triebwerken. Die Maschine war, bis auf den ferngesteuerten Heckstand, vollständig bewaffnet. Erst die V-11 erhielt den ferngesteuerten Heckstand. Es folgten die Prototypen V-12, V-13 und V-14, die alle vollkommen der V-11 entsprachen.

Typ: Zweimotoriger Mittelstreckenbomber

Flügel: Freitragender Schulterdecker. Aufbau wie Ju 288 A, jedoch mit vergrößerter Spannweite.

Rumpf: Verlängerter Rumpf der Ju 288 A mit dem gleichen kleinen Querschnitt, jedoch mit vergrößerter und breiterer Druckkabine als Bug.

Leitwerk: Freitragendes Höhen- und doppeltes Seitenleitwerk als Endscheiben. Aufbau in Ganzmetall. Seitenleitwerk leicht geneigt angelenkt. Trimmklappen gegenüber Ju 288 A auch in den Seitenrudern.

Fahrwerk: Komplett von der Ju 288 A übernommen.

Besatzung:  4 Mann in vollsichtverglaster Druckkabine

Militärische Ausrüstung: 2 x MG 131 in fernbetätigtem Drehturm (FDL 131 Z) auf der Rumpfoberseite hinter der Kabine als B-Stand, 2 x MG 131 in fembetätigtem Drehturm (FDL 131 Z) unter dem Bug als A/C-Stand und über Periskopvisier gesteuerter Heckstand mit 2 x MG 131 (FRL 131 Z). Bombenzuladung wie bei Ju 288 A.

Junkers Ju 288 C0-Reihe

Da die Jumo 222-Triebwerke aus Rohstoffgründen nicht eingebaut werden konnten, entschied man sich 1942 zum Einbau von zwei DB 610-Triebwerken in die Zelle der B-Serie. Als Prototypen der C-Reihe dienten die Ju 288 V-101 bis V-108. Diese zeigten, daß die Triebwerke für das Muster zu schwer waren, was bei einer geringen Geschwindigkeitssteigerung einen verringerte Reichweite zur Folge hatte. Trotzdem sollte die gegenüber der B-Serie stärker bewaffnete Version in Serie gehen.

Triebwerk: Zwei Daimler Benz DB 610 flüssigkeitsgekühlte Doppelmotoren (je zwei Zwölfzylinder DB 605 gekuppelt) mit 2 x 2.950 PS Startleistung, VDM-Vierblatt-Verstell-Luftschrauben, Kraftstoffkapazität 5.200 Liter, Anordnung wie bei Ju 288 B.

Besatzung: 4 Mann in vollsichtverglaster Druck-Kabine

Militärische Ausrüstung: 2 x MG 131 in fernbetätigtem Drehturm (FDL 131 Z) unter dem Rumpfbug als A-Stand, 2 x MG 131 in fernbetätigtem Drehturm (FDL 131 Z) auf der Rumpfoberseite hinter der Kabine als B-Stand, 2 x MG 131 als ferngesteuerter Drehturm (FDL 131 Z) unter dem Rumpf hinter dem Bombenschacht als C-Stand, und über Periskopvisier gesteuerter Heckstand mit 2 x MG 131 (FRL 131 Z). Bombenzuladung wie bei Ju 288 A.

Junkers Ju 288 C1-Reihe

Diese Version der Ju 288 entsprach der C0-Reihe, besaß jedoch keine Druckkabine.

Junkers Ju 288 D-Reihe

Weiterentwicklung der C-Serie mit einem manuell besetzten Heckstand (HL 131 V). Die Armierung bestand aus vier MG 131, die Besatzung erhöhte sich auf fünf Mann, wobei auch der Heckstand mit einer Druckkabine ausgestattet war.

Junkers Ju 288 E-Reihe

Nicht gebaut.

Junkers Ju 288 G-Reihe

Geplante Version mit einer 35,5-cm Kanone im Bombenraum zur Schiffszielbekämpfung. Die Kanone sollte zum Feuern ausgefahren werden.